Audi-Chef Stadler hat Vertrauen des Aufsichtsrates

"Vorwürfe nicht belegt"

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Feb 24 11:34:36 CET 2017

Der Audi-Aufsichtsrat hat dem Audi-Chef Rupert Stadler das Vertrauen ausgesprochen. Stadler war durch Anschuldigungen eines beurlaubten Entwicklers unter Druck geraten.

Audi-Chef Rupert Stadler mit dem Audi Q5 auf dem Pariser Auto Salon 2016
Quelle: dpa/Picture Alliance

Ingolstadt/Wolfsburg - VW-Konzernchef Matthias Müller und der Audi-Aufsichtsrat haben sich nach Vorwürfen in der Diesel-Affäre hinter Audi-Chef Rupert Stadler gestellt. Der Aufsichtsrat habe die von einem gekündigten Ingenieur erhobenen Anschuldigungen von einer Anwaltskanzlei prüfen lassen.

"Diese Prüfung kommt zum Ergebnis, dass die gegen Herrn Stadler erhobenen Vorwürfe nicht zutreffend sind", teilte die VW-Tochter am Freitag in Ingolstadt mit. "Der Aufsichtsrat spricht Rupert Stadler sein Vertrauen aus." Konzernchef Müller betonte: "Die dem Arbeitsgericht in Heilbronn vorgelegten Dokumente sind seit längerer Zeit bekannt und belegen die Vorwürfe nicht."

Der frühere Audi-Chefentwickler für Dieselmotoren, Ulrich Weiß, geht vor Gericht gegen seine Freistellung im Zuge des Diesel-Skandals vor. Er sieht sich als Bauernopfer: Die Audi-Chefetage sei schon vor Jahren zumindest über erste Unsauberkeiten im Bilde gewesen.

Im September 2015 war in den USA bekanntgeworden, dass Volkswagen über Jahre ein Programm zur Manipulation von Diesel-Abgaswerten einsetzte. Auch Audi hatte in großen Sechszylinder-Dieseln Software verwendet, die nicht US-Vorschriften entsprach. Stadler, seit 2007 Audi-Chef, kam unter Druck. Nach wiederholten Vorwürfen prüft Audi wegen falscher Verdächtigung, Verrats von Betriebsgeheimnissen und Fälschung von Dokumenten Strafanzeige gegen Unbekannt.

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Quelle: dpa