Ministerium rechtfertigt umstrittene Rehjagd auf A20
"Wenn es zu einem Unfall kommt, ist das Geschrei groß"
Normalerweise geht der Förster in den Wald. Am Samstag geht es auf die Autobahn A20: Dort lässt die Landesregierung Rehe schießen. Dafür wird die Autobahn voll gesperrt.
Güstrow - UPDATE: Die geplante Rehjagd auf der Autobahn 20 in Mecklenburg-Vorpommern ist kurzfristig abgesagt worden. Eigentlich sollte die Autobahn am Samstagvormittag auf einer Strecke von etwa 15 Kilometern komplett gesperrt werden, weil dort südöstlich von Rostock etwa ein halbes Dutzend Rehe gejagt werden sollten. Die Tiere laufen seit Monaten immer wieder über die Straße und gefährden den Verkehr.
Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte am Freitagabend, dass Experten des Umweltministeriums der Meinung seien, dass es noch nachhaltigere Methoden gebe, die Tiere zu verscheuchen. Deswegen sei die Jagd abgeblasen worden. In der kommenden Woche soll nun darüber beraten werden, was noch getan werden kann.
Seit Anfang 2015 war etwa ein dutzend Mal im Verkehrsfunk vor Rehen auf der Autobahn gewarnt worden. Es habe bisher aber keine Unfälle gegeben. Die Autofahrer müssten jedoch vor einem Zusammenprall mit den Tieren geschützt werden, sagte Ministeriumssprecher Steffen Wehner. Man habe erfolglos versucht, die Tiere zu vergrämen. Aber Rehe seien extrem standorttreu.
Die Tiere hätten die Wildschutzzäune umwandert. Im vergangenen Jahr seien die Rehe immer wieder herausgetrieben worden. "Aber binnen Stunden waren sie wieder da", sagte Wehner. Der Sprecher des Landesjagdverbands, Ulf Peter Schwarz, warnt: "Es ist Gefahr im Verzug. Wenn es zu einem Unfall kommt, ist das Geschrei groß."
Wegen der Jagd soll die A20 für etwa drei Stunden voll gesperrt werden. Das Teilstück ist rund 15 Kilometer lang. Die zuständige Jagdbehörde des Landkreises Rostock hat für die Jagd eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Die beiden Jäger verfügten über langjährige Erfahrung, hieß es.
Im Internet hatte sich Protest gegen die geplante Jagd geregt. Für die Landesgeschäftsführerin der Umweltorganisation BUND, Corinna Cwielag, ist die A20 selbst das Problem: "Sie ist die größte zerschneidende Barriere quer durch Mecklenburg-Vorpommern, die nur durch die viel zu wenigen Wildbrücken unterbrochen wird."
Wahrscheinlich hat der Jagdverband auch etliche Ehrengäste aus Regierungskreisen geladen, um mal einen ungestörten und sehr befriedigenden, das Ego aufbauenden Schuss abzugeben...
das problem dieser erde ist die menschheit.
So ein Tierleben ist eben nichts wert wenn die überlegene Spezies um ihr heiliges Blech fürchten muss.
schonmal jemand hier ausser mir einen richtigen wildunfall gehabt?
Ja, fünf Wildschweine auf einem Streich.
respekt. ich habe nur 2 rehe auf einmal geschafft. auto war trotzdem totalschaden.
UNd? Dafür gibt es Versicherungen.
Tiere dumm abzuknallen, weil man Langeweile hat. Dagegen können sich Rehe nicht versichern.
Und den Wolf bei Celle haben sie auch einfach abgeknallt.
Wer hat Angst vorm bösen Wolf...😕
Bei den Gutmenschen, Glutenallergiker, Internet-Shitstormern, Hobbylosen, etc. ist heute zu Tage ein Mensch weniger Wert als ein Tier.
Hier geht es um ein Problem, was zum Risiko werden kann und Rehe sind nun mal keine gefährdete Tierart, so what?
Was werden die da erlegen? 10? 20? Ich habe keine Ahnung, aber ich vermute nicht so viele, das diese Tierart ab Samstag zu den aussterbenden Arten gehören wird.
Heutzutage kann keine Aktion (im Tierreich) durchgeführt werden, ohne das jemand aufschreit (siehe S21 "Echsenproblem").
und wenn ich verletzt worden wäre? pech gehabt, was fährst auch auto oder was?
ist leider so. dieses land ist teilweise so satt und verwöhnt das sich die sicht auf die dinge trübt.
Und die Schutzzäune weiter ausbauen? Überall sonnst in der BRD scheint es ja zu klappen.
Aber ich bin ganz bei euch. Nachts mit 200 über die Autobahn zu fliegen ist natürlich wichtiger als die Natur....🙄
Das würde ich an deiner Stelle nicht zu laut sagen... 🙄
Je nach Größe und Gewicht des Tieres hilft dir da auch keine Versicherung mehr... 😱
DU mit deinem Dacia - der nur einen äußerst bescheidenen Insassenschutz hat - bist da auch ein potenzieller Anwärter für einen längeren Krankenhaus-Aufenthalt! 😉
Spätestens wenn du - wie ich, als jemand der die dadurch entstehende Sauerei dann öfters mal zusammenkehrt - mal siehst, welche Folgen ein missglücktes Ausweichmanöver wegen eines Vieh's das am Straßenrand steht hat, wenn dieses an einem Baum bzw. schlimmer noch, frontal im Gegenverkehr mit einem Toten und zwei Schwerstverletzen (im Fahrzeug des Gegenverkehrs - also denen die garnichts für den Unfall konnten) hat, würdest du nichtmehr so dumm mit deiner Versicherung daherbratzen.... 🙄
erstens verbietet es keiner einem auf unbegrenzten Abschnitten 200+x zu fahren. Zweitens, reichen schon 50 km/h aus um sich oder andere zu verletzen.
Wenn es genügend Wölfe, Luchse, Adler und Bären gäbe, bräuchte man keine Rehe erschießen.
Dafür bräuchte man allerdings eine intakte Natur. Rückbau von 90% aller Strassen. Aufgabe aller Orte unter 10.000 Einwohner. Konzentration der Menschen in wenigen Ballungsgebieten mit entsprechenden Verkehrsachsen dazwischen. Einstellung der Landwirtschaft in Deutschland.
Auf gehts, zurück zur Natur...
Glauben die Ossis ernsthaft, dass nur weil man jetzt einmal ein paar Rehe abknallt, die übrigen nicht mehr auf die Fahrbahn treten und brav hinter dem Zaun stehen bleiben?