Renault Twingo: Premiere in Genf
10 Zentimeter weniger sind 13 Zentimeter mehr
Außen kleiner, innen größer: Geht das? Beim Twingo schon. Während die Außenlänge um 10 Zentimeter schrumpft, wächst der Radstand um 13 Zentimeter. Erste Bilder aus Genf.
Von Fabian Hoberg
Genf - Heckmotor und Dreizylinder. Smart? Nee, Twingo. Der neue Renault besinnt sich auf alte Tugenden, wird wieder kürzer und für die Stadt praktischer. Und hat doch mehr mit dem deutschen City-Flitzer gemein, als man auf den ersten Blick sieht.
Als 1992 der Renault Twingo vorgestellt wurde, lachte die Autogemeinde. Eine ungewöhnliche, kastenförmige Karosserie mit Glupschaugen, und innen fast nichts. Außer viel Platz - und auf Wunsch bedeckt von einem Faltdach. Der erste Twingo wurde ein voller Erfolg.
Der neue Twingo ist schicker, moderner und trendiger. Für Witze wird er nicht mehr herhalten müssen. Dafür folgt er wieder dem Grundprinzip von 1992: viel Platz auf engem Raum.Die dritte Generation des Kleinwagens erhält erstmals fünf Türen und einen Heckmotor. Denn: Die Plattform teilt sich der Twingo mit dem nächsten Smart.
Platzspar-Plattform
Und diese Plattform spart gewaltig Platz: Im Vergleich zum Vorgänger verliert der Twingo 10 Zentimeter, misst nun 3,59 Meter und ist damit wieder ein richtiges City-Auto. Dazu passt der geringe Wendekreis von nur 8,65 Metern.
Dennoch kommen Insassen in den Genuss von 13 Zentimeter mehr Radstand (jetzt 2,49 Meter). Hinten haben Passagiere noch eine mittlere Kniefreiheit von 13,6 Zentimetern. Selbst ein Bücherregal fände Platz: werden die teilbare Rückbank und dazu noch der Beifahrersitz umgelegt, entsteht eine Ladefläche von 2,2 Metern.
Optisch, sagt Renault, zitiert der Neue den ersten Twingo, mit großen Scheinwerfern und Blinkern, die wie Augenbrauen darüber liegen. Der dazwischen liegende Kühllufteinlass erinnert an ein Lächeln. Bei der dunklen Verglasung der Heckklappe und den ausgestellten Radhäusern hat Renault eher an den R5 Turbo mit 160 PS gedacht.
Zweimal drei Zylinder
Dank einer niedrigen Bauhöhe der Motoren und einem um 49 Grad geneigten Motorblock bleibt Platz für Gepäck. Zwar schrumpft der Kofferaum etwas, und auch die verschiebbare Rückbank verschwindet, räumt Designchef Laurens van den Acker ein. "Doch für die Passagiere haben wir mehr Platz denn je."Außerdem profitiert die Wendigkeit: "Wenn vorn kein Motor im Weg ist, können wir die Räder weiter einschlagen und kommen besser um die Kurve", so van den Acker.
Zur Wahl stehen zwei Dreizylinder: Der 1,0-Liter-Basismotor ohne Turbo leistet 70 PS, die Topversion mit 0,9-Liter-Turbo und elektronischem Wastegate-Ventil kommt auf 90 PS und 135 Newtonmeter Drehmoment. Weitere technische Daten verschweigt Renault, unter der Hand wird von einer 120-PS-Sportversion gemunkelt.
Der Innenraum ist bunt und peppig: Das zentrale Gestaltungselement in den Farben Blau, Weiß, Schwarz oder Rot umrahmt Cockpit und das eigene Smartphone. Das kann durch eine spezielle App mit dem Auto verbunden werden. Die vier Funktionen Telefon, Navigation, Media und Bordcomputer steuert der Fahrer dann über sein Handy.
Vier Farben
Unterschiedliche Farben für Außenspiegel, Zierleisten, Lüftungsdüsen und Zierblenden sorgen für eine persönliche Note. Das Blech wird wahlweise in den Farben Gelb, Rot, Hellblau und Weiß geliefert. Optional stehen auch 15- und 16-Zoll-Räder zur Wahl, und ein Faltschiebedach wie beim ersten Modell, dem mit dem ungewöhnlichem Aussehen.
Die Markteinführung des Twingo steht in der zweiten Jahreshälfte an. Preise nennt Renault noch nicht - aber darf der Einstiegs-Renault teurer werden als der aktuelle Twingo? Eigentlich nicht.
Interessanter und pfiffiger Kleinwagen. Innovative Motoren.....Respekt Renault.....denke der Twingo wird wieder seine Käuferinnen finden.😊
Gruß Christof
Auf den bin ich richtig gespannt 😉 !
Mir als ehemaligen Twingo-Fahrer gefällt er optisch nicht so recht, zu rund, zu bunt...
Tacho bis 160, etwas wenig oder? Mein Twingo damals lief ja schon 150 km/h.
MfG sano
Die erste A-Klasse war 3,57 m lang und das Raumangebot war auch ordentlich; wäre schön, wenn es beim neuen Twingo/Smart 4-Türer auch so ist. Der Wendekreis wurde laut einem Welt-Artikel vom Wochenende jedoch auf 7,50 m angegeben.
Ich find den so echt schick - das ist mal wieder ein Auto, das ich mir eher in der Innenstadt vorstellen kann als diese ganzen SUV-Geländewagen-Verschnitte.
Was mich jetzt noch interessieren würde - hat man dann vorne einen zweiten Kofferraum? Oder was ist dort alles an Technik untergebracht?
Das der letzte Twingo ja eher ein Flop war (kam an das Urmodell nicht heran), nimmt man jetzt einen Fiat 500, montiert das Motörchen hinten und verkauft ihn als neuen Twingo...... 😉
Ob das der richtige Weg ist wird sich zeigen, hübscher als der Vorgänger ist er allemal, aber halt irgendwie ein Fiat Abklatsch.
GreetS Rob
Hier gibt es ein Video vom MT - "Partner" aus Genf:
http://www.youtube.com/watch?v=BUPgQSktbpQ
Hat der Wagen jetzt wirklich einen Heckmotor, oder einen Heck-Mittelmotor?
Es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, zu behaupten, ein Boxter und ein 911 hätten das gleiche Motorkonzept 🙄.
Übrigens gab es von Mitsubishi seit 2006 den "i" (den gab es auch mit Allrad, wie fast jedes japanische Kei-Car), der auch einen Heck-Mittelmotor hat. Dessen Motor in der größten Ausbaustufe ist auch im aktuellen Smart verbaut, womit sich der Kreis wieder schließt 😉.
Smart übernimmt das Konzept vom ehemaligen Motorspender und kauft die Motoren jetzt von Renault...
PS: Stimmt, der Tacho bis 160 km/h ist echt sehr wenig. Mit meinem 58 PS Cuore schaffe ich schon Tacho 175 auf gerader Strecke (wenn es auch dann in Wahrheit nur 160-165 km/h sind) und echte 175 km/h bergab. Wahrscheinlich wird die Höchstgeschwindigkeit wie beim Smart begrenzt.
ob es den wohl auch als 2 Türer geben wird ?
Ob der neue Twingo nun schön oder weniger schön aussieht sollen die Käufer und Interessenten entscheiden - mir gefällt er nicht.
Die 1. Generation ist und bleibt "Der Twingo" überhaupt - er wurde ja nicht umsonst 15 Jahre gebaut 😉.
Nein, kein Zweitürer. Oder doch, aber dann heißt das Auto Smart! Und wieso Käuferinnen? Auch Männer (zumindest welche, die den Kopf nicht nur für ihre Glatze haben) mögen praktische und pfiffige und dabei wirtschaftliche Autos. Der Twingo ist der perfekte Familienzweit- oder Drittwagen. Daß er etwas an den schicken 500er erinnert, finde ich nicht schlimm. Immerhin ist er gefälliger gestaltet als der 500L von Fiat. Vor allem ist er praktisch und ein Faltdach klingt nach Spaß! Der Twingo ist also ein Auto, das ich mir vor unserem Haus gut vorstellen könnte.
Gruß Michael
Das sehe ich anders: Es kann und darf einen neuen Twingo geben. Klar war der erste Twingo der echte und als der komische Nachfolger kam, habe ich nie begriffen, warum man bei Renault alle Vorzüge und Alleinstellungsmerkmale ohne Not aufgegeben hat. Seit dem allerletzten Facelift gibt es immerhin wieder ein Faltdach, aber das konnte die Leiche nicht wiederbeleben. Das langweilige Allerweltsauto missbrauchte den Namen Twingo. Der zukünftige Twingo ist aber wieder pfiffig und etwas besonderes und darf daher den Namen Twingo mit Stolz tragen. Schließlich beschmutzt er ihn nicht mehr.
Gruß von einem, der mehrere Twingos hatte und schätzte. Neu, fast neu und älter, mit LPG und ohne, aber immer mit Faltdach und viel Spaß am Fahren!
Gefällt mir wirklich richtig, richtig gut, innen wie außen. Aber bin ich der einzige der einen Drehzahlmesser vermisst? Das mit dem 160km/h Tacho wird sich wohl spätestens mit dem Gordini erledigen! 😆
Wieviel "Kofferraum" hat er denn nun? Sieht mir eher nach eine überdachten Hutablage aus. Da hat ja sogar der Up mehr.
Ein 160km/h-Tacho ist doch viel sinnvoller für so einen kleinen Wagen als einen mit 260km/h. Die Frage ist vielmehr, wo ist der Zeiger.