Statistik: Zahl der Fahrraddiebstähle steigt
100 Millionen Euro für gestohlene Räder
Im Jahr 2014 wurden in Deutschland 340.000 Fahrräder gestohlen. 210.000 davon waren versichert - und laut den Versicherern 100 Millionen Euro wert.
Berlin - Die Zahl der Fahrraddiebe wächst: Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Polizei 340.000 Fahrräder in Deutschland gestohlen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von sieben Prozent, sagt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Und noch eine schlechte Nachricht für Radler: Nur knapp zehn Prozent der Diebstähle werden aufgeklärt.
Von den 340.000 Rädern waren 210.000 versichert. Das ist der höchste Stand seit fünf Jahren. Die Hausratversicherungen zahlten ihren Kunden 100 Millionen Euro, also im Schnitt 490 Euro pro Rad. 2013 waren es noch 190.000 versicherte Räder mit einem Schadenaufwand von 90 Millionen.
Schloss: Fünf bis zehn Prozent des Rad-Preises
Der beste Schutz vor Diebstahl bleibt ein stabiles mechanisches Schloss. Als Faustregel gilt: Fünf bis zehn Prozent des Fahrrad-Neupreises sollte in das Schloss investiert werden. Denn je länger Diebe brauchen, um das Schloss zu knacken, desto eher werden sie abgeschreckt.
Räder sollten aber nicht nur abgeschlossen, sondern auch angeschlossen sein, am besten an einen Laternenpfahl, einen Fahrradbügel oder etwas ähnlich fest Verankertes. Ein einfaches Rahmenschloss ist kein Diebstahlsschutz. Wer sein Rad von der Polizei codieren lässt, hat noch eine zusätzliche sichtbare Abschreckung für Diebe.
Ein Fahrradpass für's Smartphone
Wird das Rad dennoch gestohlen, kommt die Hausratversicherung in bestimmten Fällen für den Verlust auf, z. B. wenn das Fahrrad aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen wird. Gegen den Diebstahl auf der Straße kann man sich mit einer Zusatzklausel in der Hausratpolice versichern. Rund 40 Prozent der 26 Millionen Hausratversicherungsverträge haben die Fahrradklausel eingeschlossen.
Voraussetzung für die Versicherungsleistung ist eine Anzeige bei der Polizei. Für die Fahndung nach dem Rad und die Abwicklung bei der Versicherung sind folgende Informationen notwendig: Rechnung über den Kauf, Rahmennummer, Fotos des Rades, eindeutige Kennzeichen wie Marke, Farbe, Zubehör. Die Polizei bietet einen Fahrradpass als Smartphone-App an, wo man die Daten des Rades eintragen kann. So hat man sie an der Hand, auch wenn das Rad weg ist.
Wer fotografiert denn seinen Hausrat?😕
Es gibt Empfehlungen, wonach der Hausrat gelistet und bewertet werden sollte und sich sämtliche ID-Nummern notiert werden sollten. Aber eine Verpflichtung dazu hab ich noch nicht vernommen.
Im Grunde macht man diese Liste auch nicht für den Schadensfall sondern eher zur Ermittlung der Versicherungssumme und der Problematik einer etwaigen Unterversicherung.
Problem an den Entschädigungen: anders als bei Fahrzeugen wird nicht der Zeitwert ersetzt sondern der ehemalige Neupreis.
Für mein 20 Jahre altes MountainBike würde ich heute bei einem Diebstahl auch noch 599 DM äh 306,26 € bekommen. Da wundern die Schadenshöhen nicht.
Ich mache das.
Problem ist doch, das inzwischen alles, was nicht niet- und nagelfest ist, gestohlen wird.
Letzte Woche wurde an dem Rad meiner Frau erst der Sattel gestohlen, natürlich inkl. der Befestigung für die Rücklichter.
Schaden in Summe 40 €, aber ärgerlich, wenn man nachts ohne Rücklicht und ohne Sattel heim radeln muss.
Und die meisten, wenn nicht alle Versicherungen zahlen nur bei Totalverlust, aber nicht, wenn der Sattel, das Rücklicht, das Vorderlicht, etc. gestohlen wird.
Am besten, man verschweißt oder verklebt alles, man kann ja nicht überall an jedes Teil ein Schloß dran machen...
wunder mich manchmal sowieso was gebrauchte Fahrräder noch kosten sollen.
Nie und Nagelfest?
Meine Frau sagt immer das bei Ihr zu Hause in Russland man keine Gartenmöbel, Gartenzwerge oder eine bank vor das haus stellen könnte ohne 2 Meter Zaun davor.... weil es nach einem tag weg wäre.
Ärgerlich! War der Sattel mit einem Schnellverschluss befestigt? Ich ließ zur Diebstahlprävention alle Schnellverschlüsse gegen die einfachen tauschen.
Das Foto ist hier wohl eher für die Fahndung gedacht als für die Schadensmeldung, denn im Text heißt es
Je konkreter die Informationen sind, desto schneller kann es identifiziert werden, wenn es denn mal gefunden wird. Das Fotografieren des Toasters und des Föns für die Versicherung kann also unterbleiben 😉
Grüße vom Ostelch
"Als Faustregel gilt: Fünf bis zehn Prozent des Fahrrad-Neupreises sollte in das Schloss investiert werden."
Gerade bei höherwertigen oder hochwertigen Fahrrädern ist das ein Witz. So teure (und widerstandsfähige) Schlösser gibt's praktisch gar nicht.
Also...wenn man mir meinen Toaster klaut, werde ich echt zur Religion 😆
Das ganze Fotografieren usw. bringt herzlich wenig, mein Rad wurde schon vor über 10 Jahren geklaut, hab es ~4 Wochen nach dem Diebstahl noch mal gesehen und für mich entschlossen, das ich es in DEM Zustand nicht mehr wollte.
Von der (mit einer Zange verbogenen) Shimanoschaltung mit Inline-Zügen über Spraydosen-Lackierung war dort nach dem Diebstahl alles vorhanden.
naja, wenn man den Listenpreis für das Abus Bordo Granit x-plus 6500 annimmt für 124,95 €, dann ist man bei 2500 Euronen Radpreis, das sollte schon gute 80 % abdecken. Zumal man ja auch gerne ein zweites Schloss zusätzlich benutzen darf.
Und das Versicherungen immer den Neuwert ersetzen ist mal eine Lüge!
Ich habe mir die App auch heruntergeladen und für meine Räder ausgefüllt, ich finde die ganz gut.
Lügen kann nur, wer die Wahrheit kennt. Manchmal ist es auch nur eine irrtümliche Aussage. Vielleicht ist etwas mehr Zurückhaltung bei der Formulierng von Beiträgen dem Klima hier ganz zuträglich. 😉
Grüße vom Ostelch
ich wollt mangels erfahrung auch nur mal dezent nachhaken, ob man wirklich für ein xx jahre altes fahrrad den neupreis bekommt ?!?
Wertverlust
würde mich auch mal interessieren, welche Versicherung für ein sechs oder acht Jahre altes Fahrrad den Neuwert ersetzt.
Das kommt auf die Vereinbarung in deinem Versicherungsvertrag an. Wenn der Neuwert versichert ist, ja. Wenn du vor 30 Jahren für 199,00 DM ein Fahrad gekauft hast , bekommst du jetzt rund 100 € dafür.
Grüße vom Ostelch
Wo kann man so eine Versicherung bekommen, die den Neuwert ersetzt?
Alle mir bekannten Versicherungen ersetzen immer nur den Zeitwert, des gestohlenen oder defekten Gegenstandes.