Shell-Eco-Marathon 2013
2.980 Kilometer mit einem Liter Benzin
Auf der Rennstrecke geht es meist um Geschwindigkeit. Nur nicht beim Shell-Eco-Marathon. Hier zählt die Tank- statt der Tachonadel. Und damit jeder Tropfen Sprit.
Rotterdam - Mit einem Liter Benzin kommt ein Auto in der Regel nicht weit. 10 Kilometer, vielleicht 15. Selbst ein Drei-Liter-Lupo schafft nur 33. Doch das ist alles bloß die Regel. Die Ausnahme-Autos der Tüftler und Bastler des Shell-Eco-Marathons sind so sparsam, dass sie mit einem Liter Benzin von Flensburg zum Bodensee und wieder zurück fahren könnten. Am Ende der Tour wären sogar noch ein paar Milliliter übrig. Zumindest in der Theorie.
Das klingt irre, unglaublich. Und es sieht auch absolut irre aus, wenn all die selbst entworfenen und gebauten Prototypen auf die Rennstrecke bei Rotterdam fahren. Doch die rollenden Zigarren, Raketen, Kanus und Schneewittchensärge sind die wohl sparsamsten Autos der Welt. Wenn sie durchs Ziel rollen, treibt ihr Verbrauchswert jedem Öl-Multi die Tränen in die Augen.
Wie sie das schaffen? Mit federleichten Karosserien, oft nur drei Rädern und einem Mini-Luftwiderstand, denn die meisten Fahrer liegen während der Fahrt. Beim Shell-Eco-Marathon gehen Fahrzeuge jeder Couleur ins Rennen, unterteilt in zahlreiche Kategorien. Generell wird zwischen Prototypen und straßentauglichen Urban Concepts unterschieden, die je nach Antriebsart nochmal unterteilt werden.
Zehn Runden à 1,6 Kilometer
300 Kilometer mit einem Liter Diesel, 3.000 Kilometer mit einem Liter Benzin? All diese Angaben sind nur Theorie. Denn keiner möchte mehrere Tausend Kilometer in einer rollenden Zigarrenkisten liegen, die aus Effizienzgründen im Schnitt nur 25 km/h fährt.
Beim Shell-Eco-Marathon fahren die Teams deshalb nur zehn Runden à 1,6 Kilometer. Weil Geschwindigkeit Kraftstoff kostet, haben die Veranstalter eine Maximalzeit festgelegt: 39 Minuten für 16 Kilometer. Wer länger braucht, muss es nochmal versuchen. Sechs Starts pro Team sind erlaubt.
Vor jedem Start und nach jedem Zieleinlauf wird der Mini-Tank (bei den Dieselfahrzeugen maximal 350 Milliliter) bis zum Eichstrich gefüllt. Aus der Nachfüllmenge wird errechnet, wie weit das Fahrzeug mit einem ganzen Liter gekommen wäre.
Der Schluckspecht, der seinen Namen nicht verdient
Einen der besten Werte hat in diesem Jahr der Prototyp des französischen Teams La Joliverie erreicht. Das Dreirad mit Liegesitz hat 2.980 Kilometer mit nur einem Liter Benzin geschafft.
Bei den straßentauglichen Urban Concepts Cars fuhr der Schluckspecht 4 der Hochschule Offenburg auf den ersten Platz der Dieselfahrzeuge. Und nicht nur das. Der nur 160 Kilogramm schwere Wagen hat auch noch einen neuen Rekord aufgestellt: 315 Kilometer mit einem Liter Diesel. So weit ist noch kein anderes Fahrzeug in dieser Kategorie gerollt.Das Geheimnis des flachen Effizienzwunders: Unter seiner Haube steckt ein 3 kW starker 0,25-Liter-Einzylinder, der nur das linke hintere Rad antreibt. In dem Auto steckt aber nicht nur jede Menge Spartechnik, sondern auch viel, viel Arbeit. "Statt zu schlafen haben wir die ganzen Nächte durchgeschraubt und damit unser Fahrzeug verbessert. Das hat sich ausgezahlt. (...) im nächsten Jahr legen wir dann noch einen drauf“, sagte Maschinenbaustudent David Schilli.
Neben den klassisch betriebenen Autos treten auch Fahrzeuge mit Wasserstoff oder elektrischem Antrieb beim Öko-Marathon an. Die meisten der Startnummern sehen aus wie Witzfiguren. Doch die Leistung, die dahinter steht, ist alles andere als zum Lachen.
Was bringt das ganze zeigen was alles funktioniert und machbar ist, wenn man die Teile sowieso nicht auf der Straße fahren darf?
Bis man eine Zulassung bekommt ist man grau.😆
Es ist zumindest nicht unsinniger als die Formel 1, dafür aber erheblich kostengünstiger.
Ja und das Beste daran ist der Sound😆
Der Schluckspecht geht wenigstens noch halbwegs als Auto durch, der Rest sieht aus wie Requisiten aus nem 60er Jahre SCIFI Streifen.
Ganz interessant aber ohne jeglichen realen Nutzen.
Ich find es interessant, dass es machbar ist
Ich würde gerne wissen wie sie die geringen Mengen die verbraucht werden zuverlässig messen. Bei 16 km Messstrecke und 2980km/1l Hochrechnung, wären das ein Verbrauch von etwa 4 g Benzin auf die 16km. Viel Raum für Messfehler.Es wundert mich auch, das es letztes Jahr 1156,7km/1l waren und nun fast das Dreifache? Ich glaube da eher an einen Irrtum oder einen Betrug.
Einige Karossen in der Galerie sehen nicht sehr aerodynamisch aus, oben offen, freie unverkleidete Räder etc.. Statt lange zu entwickeln kann man doch auch einfach ein gutes Velomobil nehmen, z.B.
http://www.milan-velomobil.de (unten 2 Bilder vom Milan)
oder
http://www.go-one.de
Beim Milan, welches auch im Windkanal optimiert wurde, sind z.B. mit 185 Watt 60 km/h zu fahren. Es kostet rund 6750 € und ersetzt bei manchen Kunden das Auto, da es alltagstauglich (Kofferraum) und vollgefedert ist. In 24 h inkl. Pausen hat ein guter Fahrer (ca. 53 Jahre alt) damit mal einen Weltrekord aufgestellt (1219 km), solo ohne Windschatten. Mit dem Go One Evo K wurden über eine Stunde auch schon 70 km/h gefahren.
Umrüsten von Pedal- auf Motorantrieb dürfte kein allzugroßes Problem darstellen (es gibt auch E-Motoren).
j.
Bei den Geschwindigkeiten macht das sehr wenig aus. Vermutlich würde das verkleiden der Räder wegen dem Mehrgewicht sogar zu einem Mehrverbrauch führen.
Finde ich gar nicht mal so uninteressant. Klar ist mir V8-Rennsound lieber. Aber zur Abwechslung mal die Entdeckung der Langsamkeit: wieso nicht?
oh ja😆
😮
da graußt einem ja erst richtig und die Antriebswelle ist vermutl. auch noch aus einem 5mm Aluminiumrohr gebastelt🙄 echte Antriebswellen gibt es mind. 2-mal und die sind aus rohem kalten STAHL mit großem Durchmesser 😆
nicht nur die Nummer😆😆 naja andererseits muss es ja leute geben die immer kleiner denken, wenns welche gibt wie ich, die lieber alles noch größer dimensionieren würden.😆
mfg
Ich finde die Verbräuche schon sehr praxisfremd. Wie ich rausgelesen habe wird der Motor ja nur 1x angelassen und dann 10 Runden am Stück mit 25 km/h gefahren und dann hochgerechnet.
Wenn ich mit meinen 1.8er Vectra aus 1997 den Motor 1x anmache und dann mit 50 km/h 500 km Autobahn am Stück fahre, ohne Bremsen und ohne Berge (!), dann lande ich auch irgendwo zwischen 4 und 5 Litern. Allerdings auch mit 5 Personen und 100 kg Gepäck, wobei der Wagen von vorneherein schon 10x so groß ist. Hochgerechnet müsste der ja dann auf den Kilogramm gerechnet sparsamer sein als die Schachteln hier 😆
Die Mineralölindustrie feiert sich wieder selber und versucht weiter, Elektrofahrzeuge zu blockieren! Diese Verbräuche werden niemals in realen Fahrzeugen erreicht werden, also wozu die ganze Show?!
😕
Diese Fahrzeuge sind so real wie sie nur sein können. Realer geht's nicht mehr. Höchstens virtuell.
Vielleicht hatte der Fahrer auch ne Flasche mit 1 Liter Sprit dabei ... 😆 Lächerlich sowas ...
Der Mensch strebt nach der Verwirklichung von Rekorden, und das nun einmal in jeglicher Hinsicht. Was spricht also dagegen, ein solches Rennen zu veranstalten?
Und selbstverständlich können hier Dinge für die Serie abfallen - es geht schließlich darum, Reibung jeglicher Art zu vermindern.
Ich finde es merkwürdig, engagierte Tüftler hier als "lächerlich" zu verunglimpfen, nur weil sie nicht mit der Bierdose in der Hand ihre neuen (gekauften) Fächerkrümmer präsentieren.