Audi News
24 Stunden Quattro: Audi kombiniert Allrad und Hybrid
In den 1980ern war der Audi Sport quattro in der Gruppe B fast unbesiegbar. Jetzt soll sich die Geheimwaffe Allradantrieb auch in Le Mans durchsetzen.
Wer jetzt an mechanische Differenzialsperren und verschwenderisch-brutale Fünfzylindermotoren denkt, ist aber auf dem Holzweg. Audi festigt den Slogan „Vorsprung durch Technik“ und schickt den ersten Hybrid ins 24-Stunden-Rennen, mit einem völlig neuen Antriebskonzept. Der Audi R18 e-tron quattro basiert auf dem herkömmlichen Audi R18, der schon 2011 die 24 Stunden von Le Mans für sich entscheiden konnte. Für den Vortrieb ist weiterhin ein über 500 PS starker V6 Turbodiesel verantwortlich, der die Hinterräder ansteuert. Die Neuerung sitzt an der Vorderachse: Zwei Elektromotoren unterstützen den Selbstzünder ab einer Geschwindigkeit von 120 km/h. Während der Bremsphasen wird Energie elektrisch in einen Schwungradspeicher eingespeist und im Bedarfsfall zur Verfügung gestellt. Das bedeutet einen zusätzlichen Beschleunigungsschub und eventuell den entscheidenden Vorteil.Audi fährt zweigleisig
Damit die nötige Technik nicht zur Last wird, wurde intensiv am Gewicht des Audi R18 gearbeitet. Dabei wurden auch unkonventionelle Wege eingeschlagen: Das Getriebegehäuse besteht beispielsweise aus CFK – Kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Damit möchte Audi aber nicht nur die zusätzlichen Aggregate kompensieren – die Ingolstädter haben ein zweites Konzept erarbeitet. Zusätzlich zum Audi R18 e-tron quattro geht ein weiteres Modell an den Start: Der Audi R18 ultra. Dieser gleicht seinem doppelt angetriebenen Bruder bis ins Detail, lediglich die Vorderachse verzichtet auf die Elektromotoren. Es wird also schon konzernintern spannend: Hybrid und Leichtbau treten direkt gegeneinander an. Premiere feiern die beiden Boliden am 5. Mai beim Weltmeisterschaftslauf in Spa-Francorchamps (Belgien), beweisen sollen sie sich im Juni in Le Mans. Jeweils zwei Fahrzeuge werden starten.Neues für die Serienproduktion
Die Erkenntnisse aus dem Rennsport möchte Audi möglichst eins zu eins in die Serie übertragen. Die wohl größte Rolle dabei spielt das Bemühen, das Gewicht drastisch zu reduzieren. Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff soll zukünftig im Karosseriebau eine große Rolle spielen. Ein ähnliches Material, Glasfaserverstärkter Kunststoff, wird der neue Werkstoff für Fahrwerksfedern. Rund 40 Prozent Gewicht, insgesamt ungefähr vier Kilogramm, können dadurch bisher eingespart werden. Da es sich um Fahrwerkskomponenten handelt, wirkt sich diese Maßnahme direkt positiv auf das Fahrverhalten und den Komfort aus.Ladestationen für Hybridfahrzeuge
Besonders im Winter relativiert sich die Alltagstauglichkeit eines reinen Elektrofahrzeuges, aber auch Hybride sind in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Audi plant deshalb den Einsatz der eigenen „Audi wireless charging“ Technologie. Schwache Batterien könnten beim Parken oder im Stau über Induktion kabellos geladen werden, so wie es im nächsten Monat auch Daimler bei einem Projekt vorführen will. Ein Liegenbleiben mangels Treibstoff wäre so fast unmöglich – ein entsprechend ausgebautes Netz von Ladestationen vorausgesetzt. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren, entsprechende Angebote wird es auch für den Privatgebrauch in Garagen oder auf Stellplätzen geben.
(cb)
Quelle: MOTOR-TALK
Genau das Gleiche gab es schon in den 80ern. Nannte sich Audi Quattro duo. Nur das hier die Vorderräder dauernd angetrieben wurden und statt der Kardanwalle nach hinten, war ein E-Motor verbaut.
Ich werd das Gefühl nicht los, das sie damit nur Peugeot ein Hybrid-Fahrzeug gegenüber stellen wollten.....
Glaube ich nicht. Die haben das schon länger geplant.
Schleißlich hat Porsche das System ja schon zwei Jahre im Langstreckensport für Audi vorgetestet.😜
Gefühl ist kein Wissen. 😉
Audi hatte nach der Reglementänderung schon bei der Ablösung des alten V10-TDIs im R15 durch den neuen V6-TDI-Motor im R18 den Hybridantrieb im Sinn. Durch den kürzeren Verbrennungsmotor bliebt angeblich die Option offen, direkt in dessen Nähe auch einen Elektromotor einzubauen (siehe auch -> hier). Zur gleichen Zeit stieg Peugeot - warum auch immer - von einem V12-Dieselmotor auf einen V8-Dieselmotor um.
Dass beide Hersteller auf die Hybridtechnik umschwenken, war nach der Reglementänderung, die dann auch Hybridfahrzeuge erlaubte, eigentlich logisch. Ob die komplexe Technik allerdings so schnell Langstreckenrennsport tauglich zu bekommen ist, steht auf einem anderen Blatt. Zudem ist es natürlich recht risikoreich, nur jeweils einen Prototypen pro Konzept einzusetzen. Das letzte Jahr, wo in Le Mans von 3 Audis nur einer ins Ziel kam (der dann ja auch gewann 😆) hat eindeutig gezeigt, wie schnell so eine Rennen zu Ende sein kann.
Schönen Gruß
Cool, damit ist man dann dort angekommen wo die "rückständigen" Amis schon sind. --> Corvette
Mal schauen wie sich Audi gegen den Toyota Benzin Hybrid schlägt. Peugeot war ja vergangenes Jahr schon klar schneller und hat nur bei den prestigeträchtigen 24H von LeMans gepatzt...
Ja und die haben es von Williams übernommen 😉
Peugeot ist so angeschlagen, dass sie sich die 24 h von Le Mans nicht mehr leisten können.
http://www.handelsblatt.com/.../6082968.html
Gruß
Georg
Ja das steht ja schon länger fest, aber trotzdem hatten sie den Hybrid zuerst 😉
Hallo,
jedesmal wenn Audi was komplett neues zu den 24h brachte wurde was in die Serie übernommen oder zum Teil dort vorgestellt. jetzt wird in Genf bei VW ein Dieselhybrid vorgestellt und es wäre doch dann logisch das Audi relativ zeitnah sowas rausbringt. Hört man da was?
Gruß
Wusler
Der Diesel-Hybrid ist aber nix komplett Neues. Den gibt es bei Peugeot im 508 seit einem Jahr käuflich zu erwerben. Aber es wäre zumindest im VW-Konzern eine Neuheit, wie der Hybrid überhaupt.
Einen Diesel-Hybrid gab es im VW-Konzern bereits im Jahr 1997 im Form des Audi A4 duo käuflich zu erwerben, nur waren die Leute zu dieser Zeit noch nicht auf dem Öko-Trip, was dazu führte das niemand solch ein Auto wollte und das Auto nach kurzer Zeit wieder eingestellt wurde. 😉
Nö, der Audi Duo war genau wie der 3L Lupo zu teuer und technisch unausgereift und ist daher gescheitert.
PSA nimmt beim Thema Diesel-Hybrid da schon in Europa eine Pionier Rolle ein.
Die PSA Modelle werden genauso floppen.
Wer bezahlt 3k€ oder mehr für einen Marketing Hybrid um vielleicht 3 Kilometer elektrisch zu fahren?
Ohne staaliche Förderung werden alle Modelle floppen.
Z.B. Käufer welche zumindest ein Basiswissen über Hybridantriebe haben und welche die einfach technologie interesiert sind.
Und extra nur für dich: Hybrid ist kein Elektrofahrzeug.