Kabinett beschließt Verkehrswegeplan 2030
270 Milliarden Euro für Straße, Schiene und Wasser
Das Kabinett hat den Verkehrswegeplan 2030 beschlossen. 270 Milliarden Euro sollen in Ausbau und Erhalt der Infrastruktur gesteckt werden. Kritik kam von Umweltverbänden.
Berlin - Insgesamt 270 Milliarden Euro sollen bis 2030 für Straßen, Schienen und Wasserwege in Deutschland ausgegeben werden. Mit dem Geld soll der Ausbau und die Instandhaltung der Verkehrswege finanziert werden. Das sieht der neue Bundesverkehrswegeplan vor, den das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. Der Schwerpunkt des Konzepts, das Minister Alexander Dobrindt (CSU) erarbeitet hat, liegt auf dem Erhalt der Netze und das Beseitigen von Stau-Strecken auf wichtigen Achsen.
Knapp die Hälfte aller Mittel sind für Bundesstraßen und Autobahnen vorgesehen, fast 42 Prozent für Bahnprojekte, der Rest für Flüsse und Kanäle. Die Wirtschaft forderte eine zügige Umsetzung, von Umweltverbänden und Opposition kam Kritik.
Dobrindt sagte in Berlin, der Plan mit rund 1.000 Projekten sei "das stärkste Programm für die Infrastruktur, das es je gab." Nach genauen Kostenschätzungen handele es sich auch finanziell um "realistische Planungen". Das Konzept stärke die Schiene und bringe Ökonomie und Ökologie zusammen. Zugleich seien Investitionen in die Straße nötig, da dadurch Staus aufgelöst würden, die größte volkswirtschaftliche und ökologische Schäden mit sich brächten. Der Minister forderte alle Bundesländer auf, Personal für Planungen aufzubauen.
Verkehrswegeplan 2030: 69 Prozent in den Erhalt
Vorrang vor neuen Projekten soll generell der Erhalt haben. Dafür sind 69 Prozent des Geldes vorgesehen, im aktuellen Plan von 2003 waren es nur 56 Prozent. Bei der Straße sollen drei Viertel in überregional wichtige Achsen gehen. Für den neuen Plan wurden mehr als 2.000 Vorhaben angemeldet und nach Kosten, Nutzen und Umweltfolgen bewertet. Daraus ergeben sich Projekte des "vordringlichen Bedarfs", die bis 2030 realistisch finanzierbar sein sollen. Hintergrund ist, dass die Investitionsmittel im Verkehrsetat in diesem Jahr auf 13 Milliarden Euro und bis 2018 weiter auf 14 Milliarden Euro steigen.
SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte: "Wir bauen dort, wo der Verkehr wirklich stattfindet und die Menschen tagtäglich im Stau stehen." Wichtige Bahnprojekte seien endlich berechnet worden. Bis 2030 werde in den Neu- und Ausbau der Schiene mindestens in gleicher Höhe investiert wie in die Straße. Die dazugehörigen Ausbaugesetze müssten nun im Herbst zügig im Bundestag beraten und beschlossen werden, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Union, Ulrich Lange (CSU).
Kritik von Umweltverbänden am Verkehrswegeplan 2030
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer kritisierte den Plan als "eine unbezahlbare Wünsch-dir-was-Liste." Klima und Umwelt seien "die große Leerstelle" darin. "Statt immer neuer teurer Spatenstiche muss auf das bereits dichte Verkehrsnetz gesetzt werden." Nötig sei, alle Verkehrsträger sinnvoll aufeinander abzustimmen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sprach von einem "Anti-Klimaschutzplan". Statt in naturzerstörende Straßenneubauprojekte müssten die Mittel in die Beseitigung der größten Engpässe bei Bahnknoten investiert werden.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erklärte: "Allein mit dem Plan ist noch nicht ein einziger Euro in die Verkehrswege investiert." Damit dies schneller als in der Vergangenheit gehe, müssen Genehmigungsverfahren gestrafft und Planungskapazitäten aufgebaut werden. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßte es als "großen Schritt für die Zukunft des Radverkehrs", dass der Bund künftig auch überregionale Fahrradwege mitfinanzieren will.
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Quelle: dpa
Hört sich viel an, aber pro Jahr ist es dann doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
geradezu LÄCHERLICH gemessen an den Billionen, die wir bis dahin als Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer an Steuern entrichten.
Umweltverbänden und die Grünen sind andere Meinung..
Die sind gegen alles ...
...ohne selbst eigene tragfähige Konzepte als Alternative anbieten zu können...
Genau so sieht es aus... Leute die keine Verantwortung tragen, können immer gut labern.
Die Grünen brauchen keine Verkehrswege, die fahren im Zweifel mit Bus oder Bahn ;-)
Es reicht schon wenn ich lese "Umweltverband und Grüne", da geht mir das Messer in der Tasche auf 🙁
Fließender Verkehr ist wohl besser für die Umwelt als km lange Staus.
Bestes Beispiel ist mal wieder Stuttgart, wo man eine Autospur opfert um daraus einen Fahrradweg zu bauen. Wohlgemerkt haben wir auf dieser Strecke 1% Fahrräder und 99% Autos (geschätzt aber ich denke sehr realistisch)
Wo bitte ist da denn der Kosten Nutzen Faktor bzw der Vorteil für unsere Umwelt???
13 Milliarden € pro Jahr Investitionsmittel für den Verkehrsetat ist doch eine lächerlich kleine Summe in Anbetracht des Streckennetzes.
Nur durch die Mineralölsteuer nehmen Bund und Länder jedes Jahr ca. 40 Milliarden € von den Auto/LKW-Fahrern ein - was passiert denn eigentlich mit dem Rest?
Eigentlich müssten wir schon jetzt in Deutschland die besten Straßen u. Brücken von Europa haben, die Realität sind oft mehr Schlaglochpisten als im Hindukusch.
Sagt wer?
Und warum?
Weil du deinen Kindern und Enkeln eine Luft und eine Kaputte Umwelt wie in China gönnst?
Und wo ist jetzt der Widerspruch?
Das die Umstellung nicht von heute auf Morgen volstatten geht und das das ein Huhn ein Problem ist?
Ein bißchen länger fristig denken.
Dieser Logik nach müsste der Staat auch viel mehr für die gut und sehr gut verdienenden Mitbürger machen. Diese zahlen auch sehr viel mehr Steuern und haben an vielem kein Interesse für das der Staat Geld ausgibt. Deswegen sind Steuern zum Glück nicht zweckgebunden.
Aber hier im Forum ist die Welt nur dann in Ordnung wenn der Straßenverkehr maximal gefördert wird und man keinerlei Regel im Straßenverkehr unterworfen wird. Leider ist die Welt nicht ganz so eindimensional und zum Glück gibt es noch Parteien die auch an das Morgen und Übermorgen denken, auch wenn die Partei(en) von gestern erschreckend viel Zulauf bekommen.
Wann wird auch der Letzte begreifen, dass Steuern in diesem Land nicht zweckgebunden sind und dass das gut ist?
Sage ich zB. Seit in BW die Grünen regieren ist der ÖPNV in lädnlichen Gegenden nochmals stark zusammengestrichen worden. Es gibt zwar auch positive Beispiele wie zB mehr Fahrradwege in Städten (Tübingen, etc), aber die Landbevölkerung wird komplett vernachlässigt. Hier ist das Fahrrad eben keine Alternative, aber das verstehen solche Menschen scheinbar nicht.
Ich will nachfolgenden Generationen ein Land zurück lassen in dem gut leben kann. Zum guten Leben gehört nunmal eine stabile Wirtschaft. Und unsere stabile Wirtschaft basiert u.A. auf unserer rel. gut erschlossenen Infrastruktur bzw. darauf dass die Menschen hierzulande mobil sind. Gerade jetzt wo die Wirtschaft wächst, die Leute wieder mehr Kinder bekommen und andere Menschen zuziehen darf man solche Dinge nicht unterschätzen, die Nachfrage nach Mobilität wird zukünftig definitiv steigen! Das muss nicht unbedingt nur mit umweltbelastenden Verbrenner-Autos auf Straßen passieren, aber der Straßenverkehr gehört nun mal dazu (zB LKWs, Busse)...und Elektroautos fahren auch nicht gut auf Gras 🙄 Selbst Wasser und Schienenwege wollen die Umweltverbände/die Grünen scheinbar nicht nennenswert ausbauen und gerade das wäre auch nötig.
Mobilität und Umweltschutz sind durch neue Techniken/Ideen/Konzepte nicht zwangsläufig unvereinbar. Aber anstatt daran zu arbeiten bremsen die "Pflanzenschützer" lieber wo es nur geht. "Bestrafen" statt "födern" und "verbieten" ohne Alternativen sind die Ansatzpunkte. Sieht man ja schon allein an dern Äußerungen:
Deshalb heißt es ja auch Verkehrswegeplan und nicht Klima- oder Umweltplan.
69% sind doch für den Erhalt eingeplant, und nicht für Neuprojekte. Aber Hauptsache dagegen...
Aber das war in diesen Vereinen ja schon immer so. Schade! Denn der Grundgedanke ist ja nicht immer verkehrt.
Und zu China: Deren Umweltprobleme hängen noch mit ganz anderen Dingen zusammen als mit ein paar Autos/Straßen.