Fahrbericht Mercedes B-Klasse
28 Prozent weniger Bumms-Crash
Das Facelift bei der Mercedes B-Klasse sieht man kaum und spürt man noch weniger. Es sei denn, ein Unfall droht. Dann ist die überarbeitete B-Klasse wachsamer als je zuvor.
Mallorca - 28 Prozent weniger Auffahrunfälle also. Eine Zahl, so abstrakt wie eindrucksvoll. 28 Prozent weniger Auffahrunfälle ermögliche der Collision Prevention Assistent. Weil er die Straße immer überwacht (mit Radar), weil er im Falle eines Falles bremst, auch wenn der Fahrer ratzt, chattet, pennt, sprich: nicht reagiert. So eine Technik hat gerade Konjunktur.
Weil Ablenkung zum größten Feind des besonderen Blechs geworden ist. Und diese Technik gibt es jetzt auch in der B-Klasse serienmäßig. Das ist gut und wird dafür sorgen, dass bald alle Mitbewerber nachziehen, wenn sie mehr als nur die Rücklichter vom Klassenprimus sehen wollen.
Außen erkennen nur Kenner das Modelljahr 2015
Die stets piefige, aber genauso stets praktische B-Klasse liftet Mercedes gerade. MOPF heißt das im schwäbischen Fachchinesisch, und MOPF bedeutet Modellpflege.
Gepflegt wurden außen die Stoßfänger und die Scheinwerfer, letztere besitzen nun integriertes Tagfahrlicht. Drinnen gibt es einen größeren Monitor (acht-Zoll) und der Rest ist so piefig gering, dass den besser der Autoverkäufer erzählen soll. Neue Schrifttypen an den Drehreglern und zwölf Beleuchtungstöne.
B-Klasse - das Erfolgsmodell
Das zeigt, dass Mercedes sich wirklich nicht anstrengen muss, um der B-Klasse weiteren Erfolg zu sichern. Wieso auch, der Wagen ist laut Kraftfahrtbundesamt mit einigem Abstand der erfolgreichste in seinem Segment.
Der VW Sportvan wird den kompakten Vans vom KBA nicht zugewiesen, aber Ford B-Max, C-Max und Opel Meriva verkaufen zusammen knapp mehr als Mercedes allein von der B-Klasse. In diesem Jahr waren es schon 29.077 Autos. Doch mit dem neuen Active Tourer entsteht ein ernsterer Konkurrent für die B-Klasse.
Keine Kollision mehr nötig
Auch darum gibt es den automatischen Abstandswarner mit Kollisionsbremse künftig ab Werk. Das Ding reagiert gut. Auf einer abgesperrten Strecke mit einem Dummy voraus, traue ich mich, länger zur Seite zu schauen als es gesund wäre.
Auch nach den schrillen Warntönen und den Signalen im Cockpit richte ich den Blick stumpf aus dem Seitenfenster. Plötzlich packt die Bremse bissig zu. Das Auto macht einen Ruck, und je nach Tempo bremst das System autonom bis zum Stillstand (bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h).
Der Rest des Sicherheitspaket ist bekannt: Sieben Airbags, adaptives Bremslicht und der Aufmerksamkeits-Assistent. Er arbeitet zwischen 60 bis 200 km/h und stellt den Ablenkungsgrad des Fahrers auf einer fünfstelligen Balkenanzeige dar. Gegen Aufpreis kommen dazu Einparksysteme für Längs- und Querparklücken (803 Euro), Rückfahrkamera (374 Euro), Spurhalte-Assistent (535 Euro) und Totwinkelwarner (535 Euro). Das wichtigste Extra bleibt das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe für 2.165 Euro.
Viel Auswahl beim Antrieb
Die Kombinationsmöglichkeit beim Antrieb bleibt einer der Stärken. Mercedes hat an den Motoren zwar nichts verändert, aber die Vielfalt ist schon beeindruckend im Vergleich zum BMW Active Tourer. Für den werden zwei Benziner und ein Diesel angeboten, für die B-Klasse fünf Benziner, fünf Diesel, die Erdgasvariante NGD sowie die schon in den USA erhältliche Elektroversion Electric Drive. Vier Motoren lassen sich mit dem Allradsytem 4Matic kombinieren.
Vor allem der 220er-Diesel mit seinen 177 PS passt gut zum Allrad. Der Motor baut seine 350 Newtonmeter Drehmoment ab 1400 Touren auf und hält sie bis 3400 Umdrehungen. Vom Allrad bekommt man auf Landstraßen und Autobahn nichts mit. Geht es geradeaus, werden die Vorderräder angetrieben. Erst wenn es rutschig wird, fließt ein Teil der Kraft an die Hinterräder. Schlaglöcher und Bodenwellen bügelt die B-Klasse lässig aus. Das Fahrwerk ist, wen wundert`s, eher komfortabel.
Höher und tiefer auf Wunsch
Wer mit seiner B-Klasse tief in den Wald rollen will, kauft mehr Bodenfreiheit (119 Euro). Wer auf Kurs zu BMW geht, wählt die Tieferlegung inklusive Sport-Direktlenkung für 345 Euro.
Interessant ist der Einstiegspreis für den B180. Der klettert um 270 Euro auf nun 27.102 Euro. Damit bleibt die B-Klasse aber 98 Euro unter dem BMW 218i Active Tourer .
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
TECHNISCHE DATEN MERCEDES B220 CDI 4Matic
- Motor: 2,1-Liter-Diesel
- Getriebe: Siebengang-Automatik
- Leistung: 177 PS
- Max. Drehmoment: 350 Nm
- 0-100 km/h: 8,3 s
- Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
- Verbrauch: 5,0 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 130 g/km
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,39 x 1,78 x 1,55
- Radstand: 2,69 m
- Leergewicht: 1.505 kg
- Kofferraum: 488 - 1.547 l
- Basispreis für dieses Modell: 38.228 Euro
Ich frage mich warum die Leute nicht einfach mit der Bahn fahren?
Ganz wichtig!
Mal schnell bei Tempo 200 auf die Anzeige schauen. Wie abgelenkt bin ich? Nur 3 Balken. Da bin ich aber beruhigt! Weiterfahren.
An und für sich sicherlich kein schlechtes Auto. Auch wenn es mir persönlich nicht gefällt.
Aber wer wirklich diese ganzen Assistenzsysteme zum fahren braucht, der sollte ernsthaft drüber nachdenken seinen Führerschein abzugeben.
...dann dürfte ja die überarbeitete B-Klasse überaus günstige Versicherungseinstufungen haben, wenn Unfälle zur Rarität werden.
Ich bin mal gespannt wann die Assi-Systeme die ersten Ausfälle zeigen 😆.
Finde ich super, nimmt den Smartphone Junkies den Schrecken. 🙄
Ich bin ja durchaus beeindruckt von der Technik. Und über das Design, also über Geschmack sollte man nicht streiten, also kein Thema.
Aber "Basispreis für dieses Modell: 38.228 Euro". Liebe Leute, das ist vom Nutzwert ja nicht mehr als ein Golf Plus. Oder ein Corolla Verso. Ist wirklich noch jemand bereit, für eine B-Klasse einen dermaßen unverschämten Premium-Aufschlag zu zahlen?
Soll jeder glücklich werden, wie er will. Ich hab was besseres vor für 38 TEUR.
LG
Einerseits genial und sollte zur Pflicht werden für alle Neuwagen.
Anderseits gefährlich...je sicherer der Fahrer sich fühlt, desto nachlässiger wird er und desto unvorhersehbar werden seine Aktionen/Reaktionen.
Naja...die Statistiken werdens zeigen, vielleicht.
Den selben Gedanken hatte ich sofort auch, und musste erstmal wieder hoch scrollen um zu sehen was für ein Motor drin und dann steht da tatsächlich 2,1l mit 177 PS😕😕
Für 38k kann man sich echt was besseres finden...
Mercedes Fahrer haben doch eh so wenig Bumms.....
Die haben wohl schlecht gefrühstückt. Für die Karre würde ich keine 15.000 hinlegen....OMG was hier bloß los
Für den 2er Active Tourer sind je 3 Benziner und Diesel erhältlich. Für die B-Klasse je 4 Benziner und Diesel. Allerdings ist der BMW auch ganz neu auf dem Markt. Vermutlich werden die Einstiegsversionen 214i/214d noch nachgeschoben. Da bleibt bei genauer und korrekter Betrachtung nicht mehr viel über von dieser B-Klasse Stärke.
Zum Preis: Die 38k sind ja für eine nackte B-Klasse! Mit etwas Ausstattung liegt man da schnell bei über 47.000,-
Hat Mercedes immer noch keine adaptiven Dämpfer im Programm?
Ist dann ja doch wieder uninteressant. Warum sich für nur ein Fahrwerk entscheiden?
Wir haben 2014 und die das Auto kommt vom Mercedes. Bei dem Werbespruch darf man doch sowas erwarten. Das wäre sinnvoller als neues Lampenlametta...
Na die gehören eh nicht zur Kundschaft dieses Modells. 😆 😜
Irgendwie finde Ich die 28% ziemlich schlecht für so viel Hi-Tech... So lange diese Zahl nicht höher als 97% wird, hat das nichts im Straßenverkehr zu tun.
Geschmack - naja. Ich bin den B mehrfach gefahren und fühle mich in dem Wagen sauwohl. Ordentlich viel Platz. Sieht außen etwas langweilig aus - aber das tut ein Golf auch.
Zu dem deiner Meinung bzgl. überhöhtem Preis. Das gezeigte Modell hat die stärkste Diesel-Motorisierung mit den "guten" Getriebe und Allrad. Ist also eher das obere Ende und dürfte dann eine ganze Menge an Zusatzaustattung an Bord haben.
Das Einstiesmodell mit kleinstem Benzinmotor kostet etwas über 27T€ - immerhin schon mit 122PS
Ein meines Erachtens vergleichbarer Golf Edition liegt dann preislich gleichauf.