PSA-Ausblick: Viel mehr Strom und zwei Plattformen
300 Hybrid-PS im DS 7
PSA stellt künftig seine Modellpalette auf nur noch zwei Plattformen. 2019 startet die Elektrifizierung. Bis 2021 will PSA vier Elektroautos und sieben Plug-in-Hybride auf dem Markt haben.
Köln - Erfahrung macht klug. Es ist gerade sechs Jahre her, da lobten die Entwickler bei Peugeot die Vorzüge ihres Diesel-Hybridantriebs „Hybrid4“ in den Himmel. „Wir können hier bewusst unsere Kernkompetenz, nämlich die wirtschaftliche Produktion von Dieselmotoren, nutzen“, sagte einst der Chefentwickler des Hybrid-Projekts, Vincent Basso: „Zudem besitzt der Selbstzünder im Stadtverkehr ein viel größeres Sparpotenzial als ein Benziner.“ Der Peugeot 3008 Hybrid4 kam im Frühjahr 2011 auf den Markt – mit mäßigem Erfolg.
Schnee von gestern. Heute denkt der PSA-Konzern über Europa hinaus. China ist zu wichtig geworden. Folglich setzt man auf Benzin-Hybrid, und da gleich auf Plug-in-Technologie. Wie sich dieses Antriebssystem zusammensetzt, präsentierten die Franzosen kürzlich auf dem Genfer Automobilsalon. Die Premiumtochter DS zeigte den DS7 Crossback.
Das SUV soll Anfang des nächsten Jahres auf den Markt kommen. Peugeot zeigte die Studie Instinct. Beiden gemeinsam ist der Prototyp des Benzin-Plug-in-Hybridantriebs. In Kombination arbeiten hier ein 1,6-Liter-Turbo-Vierzylinder mit 200 PS und ein 80 kW (109 PS) starker Elektromotor. Die Systemleistung liegt bei 300 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment.
300 PS Systemleistung und Allrad
Für den Antrieb wurde eine neue Achtgang-Automatik entwickelt. Verbrenner, E-Motor und Getriebe sitzen vorne quer unter der Haube. Für Allrad sorgt, wie beim Diesel-Hybrid von 2011, ein Zusatz-Elektromotor an der Hinterachse (80 kW/109 PS). Unter der Rücksitzbank platzierten die Entwickler die 13 kWh große Lithium-Ionen-Batterie. Durch die Einbaulage soll es keine Einbußen beim Kofferraum geben. PSA verspricht eine elektrische Reichweite von 60 Kilometern und 40 Prozent weniger Verbrauch im Vergleich zu einem konventionellen Benziner.
Die technische Basis für den Plug-in-Hybrid bildet die EMP2-Plattform (Efficient Modular Platform). Sie ist seit 2013 im Einsatz und ersetzt zukünftig diverse bisherige Chassis-Architekturen. Gedacht war EMP2 in erster Linie für Modelle der Mittelklasse und größere Limousinen und SUV.
In der Plug-in-Hybrid-Variante startet EMP2 Anfang 2019. Als Grund für die späte Einführung nennt PSA „aufwändige Abstimmungsprozesse“ und „Premium-Ansprüche“ an. Erstes Modell wird der DS 7 Crossback. Peugeot folgt mit dem 3008 und 508, DS selbst mit dem DS9. Insgesamt will PSA bis 2021 nach und nach sieben Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auf die Straße schicken.
CMP-Plattform für kleinere Modelle
Die zweite Plattform, die Frankreichs größter Autokonzern nutzen will, heißt CMP (Common Modular Platform) und ergänzt die EMP2. Die CMP hat PSA zusammen mit seinem chinesischen Joint-Venture-Partner Dongfeng Motors (DFM) entwickelt. Gedacht ist die neue Architektur (minus 40 Kilogramm gegenüber der aktuellen Generation) für Kleinwagen, mittelgroße Limousinen und Kompakt-SUV.
CMP soll in der Variante e-CMP aber auch die Elektrostrategie des Konzerns sicherstellen. „Die neue Plattform liefert die Basis einer neuen Generation von Elektrofahrzeugen, die bis zu 450 Kilometer Reichweite schaffen“, sagt Gilles Le Borgne, Direktor Forschung und Entwicklung.
2023: 85 Prozent Elektro möglich
Ab 2019 wird PSA sein Portfolio um vier E-Autos ergänzen, die meisten davon (60 Prozent) sollen dem C-Segment angehören. Gut möglich, dass den Anfang aber ein Modell aus dem B-Segment macht. Vermutlicher Name: DS3 Crossback. Angetrieben würde der Kompakt-Stromer dann von einem 85-kW-E-Motor. An Bord sind eine Batterie mit 50 kWh Kapazität, ein 7-kW-Ladesystem und, der besseren Effizienz wegen, eine Wärmepumpe.
Ob letztlich alles in der von PSA prognostizierten Menge und Modellvielfalt kommt, bleibt abzuwarten. Der Wille ist zumindest da. „Wir sind ab 2023 in der Lage, 85 Prozent der dann produzierten Fahrzeuge elektrifiziert anzubieten“, sagt Konzernchef Carlos Tavares, schickt aber auch gleich eine Einschränkung hinterher: „Nur, wenn die Marktvoraussetzungen stimmen.“
Quelle: SP-X
Damit - und nur damit (!) - wird der DS7 durchaus interessant.
"Vive la France" und "Nippon Banzai" nehmen die Deutschen Bratwursthersteller ganz schön in die Zange.😮
Ich hab so meine zweifel ob das gut ausgeht mit den deutschen Betonköpfen!
AEG, Telefunken, Grundig.... Handys und PCs lassen grüßen...
PS Volkswagen-Currywurst
https://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagen-Currywurst
Vielleicht sieht man diese Kombination dann auch im Insignia, ich finds gut wenn ein E-Motor dem Benziner mit unter die Arme greift.
Technisch klingt das vernünftig. Würde ich jedem Hybriden mit E-Maschine in der Getriebeglocke (wie bei VW, BMW, Daimler) vorziehen, das ist nämlich Schwachsinn, da es die Effizienz reduziert. Höchstens für Fahrperformance mag der mitgeschaltete E-Motor was bringen. Ich brauche aber kein Rennauto als Alltagswagen.
Sie lernen es einfach nicht, sie lernen es nicht!
Wie oft muss man eigentlich auf die Schnauze fliegen, bis der letzte Depp im Konzernmanagement es kapiert hat, dass Plug-in-Hybride große Quatsch sind? Das müssen Vollpfosten sein, oder genau die Leute, die zuvor den Dieselhybrid an den Start brachten.
Nochmal zum Mitschreiben: Ein Plug-in-Hybrid mit Downsizing-Motor ist ein Pseudo-Elektroauto mit langsamer Ladegeschwindigkeit und lächerlicher elektrischer Reichweite und einem Gurkenmotor.
Ohne Ladeanschluss kann kein Mensch einen Vorteil aus dem Ding ziehen, der Ottonormalverbraucher lässt die Finger davon. Derjenige, der sich so ein teures Spielzeug leisten kann, hat dann viel Geld ausgegeben, dass er nach wenigen Kilometern mit einem unterdimensionierte Motor durch die Gegend fährt welcher dann richtig Benzin schluckt.
Ich weiß nicht ob das betuchte Kunden in Frankreich wollen, aber in China oder Nordamerika wollen Kunden die viel Geld hinlegen auch viel Motor haben. PSA soll mal beim Partner Toyota vorbeischauen, die wissen wie man Hybride verkauft.
Tja mal schaun, wie er sich in Real gibt.
Er wäre für mich interessant. Für mich war der 508 Hybrid ein Segen. Da Diesel auf der Abschussliste stehen und ich bis zur Einführung des neuen DS7 warten kann, kann ich auch Alternativen in Betracht ziehen. Mir gefällt aber die Optik des DS7 sehr, insofern erwarte ich spannend die weitere Entwicklungen hierzu.
Und ich bin potentiell ein Kandidat für so ein Konzept. Bekomme die Ladestation an den Parkplatz gestellt und mein Fahrweg würde der E-Reichweite entgegen kommen. Da bis zur finalen Einführung ja auch noch Zeit vergeht, könnte sich an der Reichweite ja noch was tun.
Und ehrlich gesagt reichen mir 300PS locker. Aktuell komme ich mit meinem 508 und dessen Leistung mehr als zurecht. Da brauch ich nicht mehr. Und der Peugeot wiegt auch seine knappe 2 Tonnen. Viel mehr wird der DS7 wohl nicht wiegen. Und dann gäbe es alternativ ja auch Peugeot mit dem 508 mit einem möglichen Hybrid-Nachfolger. Also ich kann die Kritik nicht ganz nachvollziehen.
Und Toyota finde ich optisch unschön. Was Geschmackssache ist. Aber 3 Jahre sind viel Zeit und viel Wasser, das den Rhein entlang fließt.
So eng kann man das nicht sehen. Gerade für den europäischen Pendler kann das schon Sinn machen, umso mehr, wenn man eine eigene Solaranlage hat. Ein Vollhybrid ist es obendrein. Zusätzlich (Urlaub) bleibt man flexibel.
Ob der reine E-Antrieb hier wesentlich besser ist muss man sehen.
Kann man so nicht sagen. Wir hätten den Platz und die Möglichkeit, am Stellplatz des Autos eine Ladesäule aufzustellen. Die elektrische Reichweite würde zumindest bei einem unserer Autos 80% des Nutzungsprofils abdecken. Beim anderen wären es derzeit etwa 60% - mit etwas Organisation könnte man sicher eines der Fahrzeuge auf 100% Nutzungsprofilabdeckung bringen. Vielleicht könnte man sogar auf einen reinen Elektroantrieb umsteigen, aber so weit wind wir noch nicht.
Derzeit steht der Volvo XC90 T8 (Das ist ein PI-Hybrid, der auch ohne Elektrounterstützung sicher nicht rachitisch ist) auf der Liste der möglichen Nachfolger für unseren RR ganz oben.
Einzig beim dritten im Bunde, meinem gewerblich genutzten Transporter, wäre elektro, egal in welcher Form, derzeit keine Option, dafür wird damit zu viel gefahren (50-60tkm p.a., oft 600km, immer mindestens 100km pro Tag).
Zum Diesel-Hybrid: das war beim Erscheinen durchaus eine schlüssige Entwicklung. Sie kombinierte den Verbrauchsvorteil des Diesels mit der Effizienz des E-Motors. Nicht vergessen: von Dieselgate sprach damals noch keiner und es gab nur wenige Stimmen, die die Abgasproblematik des Diesels richtig benannt haben.
Daneben: PSA besitzt nunmal ein großes Know-how bei den Dieselmotoren - sicher mehr als das bei den Benzinern (abgesehen von den, wirklich guten, neuen Dreizylindern) der Fall ist. Nicht umsonst setzt man immer noch den 1,6l Prince-Motor ein - obwohl der eigentlich nie wirklich gut war. Nun besteht bald immerhin die Möglichkeit, sich bei Benzinern aus dem Opel-Regal zu bedienen. Technisch auch nicht der Oberknaller, aber immerhin vorhanden.
Wenn ich noch richtig informiert bin: es gibt doch auch vom Toyota Prius und Prius+ eine Version als PI-Hybrid?
Erklärung bitte.
Nur weil PSA ein einziges Benzin-Hybrid-Modell bringt sind sie den deutschen Herstellern plötzlich überlegen?
n/c 🙄
Sorry, aber das ist Schwachsinn.
Ich persönlich ziehe aus einem Plugin-Hybriden deutlich mehr Nutzen als aus einem reinen E-Fahrzeug.
Denn mit Plugin bin ich auf längeren Strecken nicht auf lange Ladezeiten an Ladestationen angewiesen, kann aber einen Großteil meiner täglichen Strecken trotzdem rein elektrisch zurücklegen.
Abends wird einfach an der Steckdose geladen.
Inwiefern ein 300PS-Antrieb als "Gurkenmotor" durchgeht, muss natürlich jeder selbst entscheiden.
Wenn so eine Aussage jedoch von jemandem kommt, der gerade einmal 136PS unter der Haube hat, wirkt das schon sehr merkwürdig..
Die vergisst den anderen Großkonzern aus Frankreich
Renault-Nissan-Mitsubishi und NEC
Ist das Angebot da denn wirklich größer?
Welche / wie viele elektrifizierte Modelle sind da im Angebot?