YouGov-Umfrage: Deutsche bei Diesel-Fahrverboten gespalten
43 Prozent der Deutschen befürworten Fahrverbote
Vor dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu Diesel-Fahrverboten: In einer Umfrage sprechen sich genauso viele Menschen für Fahrverbote aus wie dagegen.
Quelle: Picture Alliance
Berlin - Die Deutschen sind sich in der Frage drohender Fahrverbote für Dieselautos in Städten uneinig. Vor der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts am heutigen Donnerstag äußerten 43 Prozent der Bürger in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, sie fänden solche Verbote eher gut oder sogar sehr gut. Genauso viele meinten bei der Befragung im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur jedoch, Diesel-Fahrverbote wären in bestimmten Kommunen eher schlecht oder sehr schlecht.
Damit sind Befürworter und Gegner gleichauf - wobei der höchste Einzelanteil auf diejenigen entfällt, die Fahrverbote für Dieselwagen für "eher gut" halten (24 Prozent). Eine Mehrzahl der Befragten glaubt, dass die Autoindustrie nicht genug für die Umwelt tut.
Vertrauen in die Autobauer schwindet
Die obersten deutschen Verwaltungsrichter in Leipzig prüfen frühere Urteile aus Stuttgart und Düsseldorf. Das Stuttgarter Gericht hatte Fahrverbote die "effektivste" Maßnahme genannt, um den städtischen Gesundheitsschutz zu verbessern. Das Düsseldorfer Gericht urteilte, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge müssten "ernstlich geprüft" werden.
Unabhängig von der konkreten Aussicht auf Fahrverbote insbesondere für ältere Diesel, haben große Teile der Bevölkerung nur noch wenig Vertrauen in die Umwelt-Anstrengungen der Autobauer. 70 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten, sie seien nicht der Meinung, dass die Branche bisher genug unternommen habe, um möglichst abgasarme Fahrzeuge anzubieten. Nur 15 Prozent hielten die Maßnahmen bislang für ausreichend.
Von der deutlichen Mehrheit der Kritiker wiederum äußerten 87 Prozent ein eher geringes oder sehr geringes Vertrauen in die Autohersteller, wenn es darum geht, in den nächsten drei Jahren mit mehr abgasarmen Modellen nachzubessern. Ein eher großes Vertrauen gaben 9 Prozent an, ein sehr großes Vertrauen nur 1 Prozent der Umfrageteilnehmer.
Das Elektroauto als Alternative?
Sehr große oder eher große Sorgen um die eigene Gesundheit wegen zu schlechter Luft durch Autoabgase machen sich 29 Prozent der Menschen. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) gaben demgegenüber an, eher geringe oder nur sehr geringe Befürchtungen zu haben, dass sie persönlich unter den Emissionen des Autoverkehrs leiden könnten.
Quelle: Picture Alliance
Um wirklich Interesse an einem Elektroauto zu haben, müssten aus Sicht vieler Menschen noch mehr Anreize für den Umstieg geschaffen werden. Über ein Drittel (34 Prozent) wünscht sich mehr öffentliche Ladesäulen, etwas weniger (31 Prozent) mehr Lademöglichkeiten in Wohngebieten. Steuervorteile wären für 30 Prozent der Befragten interessant, 27 Prozent sähen höhere Kaufprämien positiv.
Quelle: dpa
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Hat man den Teilnehmern auch erklärt das wohl auch deren Benziner vom Verbot betroffen wären? Solche Zusatzinfos lenken die Meinung des Durchschnittsdeutschen ja schnell mal in eine andere Richtung, wenn man mitbekommt das man dann persönlich auch betroffen ist.
Warum hätte man das tun sollen? Dieser Schritt ist ja nicht konkret oder spruchreif.
Es geht im Urteil um generelle Einhaltung von Luftreinhalteplänen. Wird gerne verdrängt.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/...-4036-9d6e-2ed1a60eaa34.html
Sicher ist es spruchreif, dass Direkteinspritzer-Benziner aufgrund deren Feinstaub-Emissionen als nächstes von potentiellen Fahrverboten betroffen sein könnten. So bspw. gestern Abend im „heute-journal“: Lt. einer Untersuchung des Helmholtz-Zentrums München ist die Gesundheitsgefahr durch Pkw-Feinstaub-Emissionen 5x so gross wie (die auch nicht zu unterschätzende) Gefahr durch Pkw-Stickoxid-Emissionen.
Wenn Fahrverbote kommen, werden diese sicher auch Benziner betreffen. Spätestens mittelfristig, eher aber zeitgleich. Siehe den Beitrag meines Vorredners zu Luftreinhalteplänen.
Im Grunde dürften nichtmal Euro 6 Fahrzeuge von Fahrverboten ausgenommen werden, max. Euro 6c/d...damit es was bringt. Wenn Fahrverbote kommen...
Nein. Es geht im Urteil um Fehler in den Luftreinhalteplänen von Stuttgart und Düsseldorf.
Ich glaube kaum , das es die Richter interessieren wird , wieviel Bürger für oder gegen ein Fahrverbot sind .
Ich bin aber froh , das nach dem Urteil die Rechtlage geklärt ist .
So bringt es keinem was , auch nicht dem Autohandel , weil derzeit niemand weiß was Sache ist .
Sollten die Richter für ein Dieselfahrverbot entscheiden , sehe ich für den Dieselmotor zumindest im PKW Bereich das Ende in Sicht .
Finde den Fehler.
Nö. Noch gibt es keine Fahrverbote...Stand heute, 7:52 Uhr. Insofern ist der Konjunktiv durchaus zulässig.
Da muß man auch sehen , welche Städte mit dem Feinstaub über den gesetzlichen Grenzwerten liegen .
Nicht jede Stadt mit zu hohen NOX Werten , hat gleichzeitig auch zu hohe Werte beim Feinstaub .
Zu mal das bei einem Benziner wesentlich einfacher und billiger nachzurüsten ist mit dem Filter .
Ich meine ja nur - das größere Thema, unter dem das alles zusammenzufassen ist, heißt „Vorrang der Gesundheit der Bürger vor dem Individualverkehr“; das wurde gestern im Beitrag im heute-journal sehr schön dargestellt. Dass man bei Fahrverboten je Stadt Unterschiede macht, welche Werte überschritten sind, wäre unsinnig. Besser ist es da, gleich denen die Einfahrt zu verbieten, die die Luft verschmutzen. Insbesondere im Kontext des übergeordneten Themas. Man muss ja nicht zuwarten, bis die Werte überschritten sind, oder...
Nicht falsch verstehen - ich finde Fahrverbote unangebracht, weil sie im Grunde eine Enteignung darstellen. Aber um beim Thema zu bleiben - wer über die blaue Plakette redet, der sollte sich bewusst sein, dass sehr wahrscheinlich nicht nur Diesel, sondern auch moderne Benziner davon betroffen sein werden. Und ob eine Nachrüstung da wirklich so leicht ist (Stichwort „freibrennen“, Änderung der Motorelektronik etc.), da habe ich nicht gar nichts drüber gehört.
Die Lösung des Problems ist doch ganz einfach.
Die Grenzwerte müssten mit Verstand angepasst werden. Aktuell sind diese nämlich absolut weltfremd und in keinster Weise nachvollziehbar. Wenn man sich so ansieht was man 8 Stunden am Arbeitsplatz gesetzlich einatmen darf und was im freien von PKWs ausgeschieden werden darf, kann ich mir nur an den Kopf fassen über die Willkür bei den Grenzwerten...
Siehe Link:
https://m.focus.de/.../...r-panikmache-bei-grenzwerten_id_8458949.html
Ich selber wäre bereit einen Feinstaubfilter nachzurüsten .
Zu dem Thema Direkteinspritzer mal eines .
Kein aktueller VAG Motor ab 1.8 TFSI ist ein reiner Direkteinspritzer.
Die läuft nur unter Volllast .In der Stadt läuft der Motor über die vorgelagerte Saugrohreinspritzung .
Trotzdem wäre ich bereit nachzurüsten , aber unter der Bedingung das nur noch Fahrzeuge ab Euro 6 in die Städte dürfen , also die Einführung der blauen Plakette .
Das setzte ich wie gesagt voraus .