Kaufprämie für Elektroautos insgesamt wenig gefragt
47.000 Anträge in 18 Monaten
Knapp 47.000 Anträge in eineinhalb Jahren: Nur knapp 11 Prozent der geplanten Förderung für Elektroautos sind bisher ausgeschöpft, meldet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Berlin - Es bleibt dabei: Die Elektroprämie stößt auf geringes Interesse. Zwar stieg die Nachfrage nach Elektromobilen in den vergangenen Monaten deutlich an. Doch in den ersten eineinhalb Jahren seit Einführung der Prämie gingen nur 46.897 Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) ein. Bafa-Präsident Andreas Obersteller sagte der "Welt" dazu: "Für diese Förderung stehen insgesamt 600 Millionen Euro zur Verfügung. Bis heute sind rund 65 Millionen Euro gebunden."
Der Bund fördert den Kauf eines Batterieautos oder Brennstoffzellenfahrzeugs mit 2.000 Euro. Für Plug-in-Hybride gibt es 1.500 Euro. Der Hersteller des jeweiligen Fahrzeugs muss dem Käufer mindestens den gleichen Betrag als Nachlass gewähren, damit die Förderung bewilligt wird. Die Fördermittel reichen für mehr als 300.000 Fahrzeuge.
"Aktuell spricht einiges dafür, dass die Mittel nicht bis zum Ende der Förderung Mitte 2019 ausgeschöpft sind", sagte Obersteller. Der Bafa-Präsident regte deshalb an, das Geld anderweitig zur Förderung der Elektromobilität einzusetzen: "Die neue Bundesregierung könnte einen Teil des Budgets umwidmen und für die Förderung privater Ladeinfrastruktur bereitstellen. Diese Unterstützung könnte beispielsweise von Handwerkern, Hotelbetrieben oder Wohnanlagen genutzt werden."
Aktuell wurden 27.217 Anträge für reine Elektroautos gestellt, 19.664 Anträge entfallen auf Plug-in-Hybride, 16 auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Meistgefördertes Elektroauto ist der Renault Zoe mit gut 5.500 Anträgen. Dahinter folgt der Plug-in Audi A3 E-Tron (4.762 Anträge), Platz drei belegt der BMW i3 (4.632 Anträge inkl. i3s). Sämtliche Smart ED (Fortwo, fortwo Cabrio und Forfour) kommen auf etwas mehr als 5.400 Anträge.
Behörden sind zurückhaltend
Von den fast 47 000 Anträgen auf Kaufprämien entfielen laut der Bafa-Zahlen 24.500 auf Unternehmen und gut 21.600 auf Privatkunden. Staatliche Stellen hielten sich dagegen zurück: Nur 346 kommunale Betriebe und Zweckverbände nutzen die Prämie.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte nun ebenfalls, die Gelder für die Prämien anders zu verwenden. Die Förderung solle in den Aufbau elektrischer Flotten in Innenstädten fließen und nicht in private Ladeinfrastruktur. "Wenn öffentliche Gelder in Richtung Ladeinfrastruktur umgeleitet werden sollten, dann maximal in solche, die mit einem öffentlichen Nutzen verbunden ist, beispielsweise an Taxiständen oder an Parkplätzen für Carsharing-Fahrzeuge", forderten die Umweltschützer.
Quelle: dpa
Jetzt Verschwörungstheorie:
Die Förderung soll rechtzeitig zum Europastart des einzig in Mengen kaufbaren, brauchbaren Elektroautos (Tesla Model 3 Ende 2018), eingestellt werden.
Bis dahin bekommen mit sehr viel Glück die ersten Vorbesteller ihr Auto. Aber von in Mengen kaufbar sind wir da immer noch Lichtjahre entfernt.
Bei mir in der Stadt gibt es genau eine Ladesäule. Die steht vor den Stadtwerken und zu 99% steht deren Zoe dort. Da braucht es keine Verschwörungstheorie.
Problem ist nicht das Interesse, wohl eher die Lademöglichkeiten.
Bei uns in der Stadt gibt's mir bekannt nur 2 oder 3 Ladesäulen. Wie ich schon mal schrieb, mein Nachbar fährt ein Model S, die Hausverwaltung verweigert ihm die Verlegung einer Steckdose in die Tiefgarage. Obwohl er bereit ist die Kosten selbst zu tragen.
Trotzdem hat er sich ein Model S gekauft. Daumen hoch!
Ich würde es nicht tun, Voraussetzung für mich ist eine Lademöglichkeit zu Hause oder zumindest in unmittelbarer Umgebung. Ich werde nicht 1x die Woche (300km/Wo Arbeitsweg) nach der Arbeit 45min an der Ladesäule irgendwo im Ort stehen.
Mein nächster wird ein Verbrenner werden. Das steht fest, frag mich in 5 Jahren noch mal. So wie ich denken halt viele und die 2000€ sind nicht Anreiz genug. Sonst hätten wir mehr als 47000 Anträge...
Das mit der Weigerung zur Installation wird in naher Zukunft nicht mehr (so einfach) möglich sein.
Lademöglichkeiten werden dem barrierefreien Zugang gleichgestellt und sind damit nur in gut begründeten Ausnahmefällen zu verhindern.
Die Gesetzesänderungsvorlage dazu ist weitgehend fertig, es mangelt zur Zeit nur an einer Regierung, die das dann auch umsetzt. Dauert also noch 1-2 Jahre.
Gut zu wissen, dann brauch ich mir keinen Stress mit der Bestellung machen 😎
Das halte ich für ein Gerücht. Gerade im genannten Beispiel Tiefgarage ist es auf Grund von Brandschutzbestimmungen nicht so einfach, ein entsprechend stark dimensioniertes Kabel bzw. eine entsprechende E-Installation vorzunehmen. Da spielen ein paar Dinge mehr mit rein als nur der reine Wille.
Im Einfamilienhaus mag das alles einfacher sein. Bei Gemeinschaftsobjekten und öffentlichen Einrichtungen aber eben nicht. Gerade wenn ältere E-Installationen angepackt werden, zieht das einen ganzen Rattenschwanz an Arbeits- und Geldaufwand nach sich.
[...]
Und offenbar wachen langsam die etablierten Hersteller auf. Gut, der Smart ist ebenfalls mit langen Lieferfristen belegt, aber jetzt kommt der Leaf 2 und Ende 2019 scheint es gar erste ernsthafte Elektroautos für bezahlbares Geld zu geben.
[Beitrag editiert. OT entfernt. /ballex, MT-Team]
Das kannst Du für ein Gerücht halten. Ich habs von einem der Juristen, die am Gesetzentwurf dafür beteiligt sind.
Man darf das auch nicht falsch verstehen. Ein Ladepunkt ist auch eine Schukodose. Wenn das Netz nicht mehr mehr hergibt, wirds halt nur ne Schukodose. Es ist kein Anrecht auf 22kW Schnelllader.
Und wenn es für eine Beleuchtung reicht, reicht es auch für eine Schukodose. Und wenn es nicht für alle Stellplätze recht, geht das in der Reihenfolge der Anmeldungen.
Es gibt dabei nicht nur schwarz/weiss. es geht aber um die generelle Rechtsänderung, einen Anspruch auf einen Ladepunkt zu haben und nicht mit einem lapidaren "nein" abgefertigt werden zu können.
Das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche...
[Beitrag editiert. OT entfernt. /ballex, MT-Team]
In einer Tiefgarage würde auch eine normale 16A SchuKo Dose ausreichen. Für 95% der Fälle reicht das Laden über Nacht an 16V.
Ich bin kein Brandschutzexperte, wie kompliziert soll eine z.B. 10x 16A@230V Anlage sein bzgl Brandschutz?
Full ACK.
notting
Und selbst wenn es kommt (was ich ebenfalls nicht glaube), hätte es so gut wie keine Auswirkung. Denn die gesetzlich verankerte Pflicht zur Barrierefreiheit betrifft lediglich Bauten der öffentlichen Hand - und das noch nicht einmal in allen Bundesländern. Eine der wenigen Ausnahmen ist die Inanspruchnahme öffentlicher Fördergelder bei privaten Bauprojekten. In solchen Fällen schreiben manche Bundesländer vor, dass ein bestimmter Prozentsatz der Wohneinheiten barrierefrei sein muss.
Mein Nachbar hat sein ZOE nach 1 Jahr zurückgegeben und sich ein Benziner geholt. Er hatte es leid, immer 700m zur nächsten Ladesäule zu laufen, zumal die Ladesäule direkt am Messeplatz in Frankfurt durch Teslas und Konsorten belegt war.
Zu 70% wurde anscheinend auf der Arbeit aufgeladen, Freitags - Sonntags musste er zuschauen, wo er den Strom herbekommt.
Sein Fazit ist: Macht nur Sinn für Eigenheimbesitzer bzw. wenn man eine TG mit Steckdose hat. Nix für Laternenparker. Vielleicht in 3-4 Jahren.
Achja was ein Mega-Plus ist: Die Dinger sind extrem Wertstabil, er hat anscheinend nur eine kleine Einbuße gemacht und das Fahrzeug ging innerhalb von 2 Tagen weg.
Bluedo
Bei den reinen E Autos verwundert mich das nicht.
Die meiste Zeit von 2017 sah der Markt ja so aus: Tesla S und X gingen recht gut, laufen aber nicht in die Statistik rein, da zu teuer.
Daneben gab es am Markt günstigere e Autos, deren Reichweite sie aber als Stadt- und Kurzstrecken Auto deklassiert. Wenn man bei ungünstigen Bedingungen auf der Autbahn nach 80 bis 100 km mit 120 bis 130 bereits wieder nachladen muss, dass ist kein "vollwertiger" Wagen.
Entsprecehnd waren diese Wagen wie der i3 oder der Zoe oft auch recht klein, optimal für die Stadt haben. Preislich aber verglichen mit anderen Kleinwagen so teuer, dass es was für Enthusiasten ist.
Ende 2017 ist die Reichweite nedlich gestiegen. Mit 'nem Zoe gehen nun nach Test der Autobild bei miesen Winterbedingungen und ordentlich Autobahn 200km, im Normalfall also spürbar mehr, 250 bis 300km sind machbar mit vollem Akku.
Wirklich teurer ist der Wagen nicht geworden. Man ist laso bei den Akkus jetzt viel näher an "vollwertigem Auto". Klar, 1000km in den Urlbau sind damit immer noch mühsam, 300km zu Tante Erna ihrem 60. aber nicht mehr.
Was jetzt noch bei den Wagen hemmt ist die Grösse. Die passt nicht mehr optimal zu den Akkugrössen. Wenn ich für 30'000 bis 40'000 ein e Auto kaufe, darf es auch den Platz und den Qualitättsstandard eines Megane Kombi haben - Gepäckruam inklsuive.
Wäre nur wenig teurer, den Zoe einfach grösser zu machen. Und in der Klasse ist so ein e Auto auch schon deutlich weniger teurer im Vergleich zu einem konvetionellen Wagen, als bei den Kleinwagen.
Ich fürchte fast, Hyundai wird der erste sein, der sowas wirklich akufbar auf den markt bringt. Der Ioniq ist mit rund 4.50 gut gewählt in der Grösse, bietet bereits ordentlich Platz.
Die neue Version soll gut 40 kWh Netto Akku haben, sprich brutto um die 50 (wie der neue Zoe gemäss Messungen vom TCS übrigens auch).
Ich denke, der wird vor dem Model 3 in genügender Zahl auf dem deutschen markt sein. Schade, dass wir einer asiatischen Marke da süberlassen müssen, die vor 10 Jahren noch als Billigheimer galt.
Fast wäre es ja Opel geglückt, der Ampera E hat aufgrund seiner speziellen bauweise auch ordentlich Platz trotz kompakter Abmessungen. Aber der kam ja in D nie wirklich auf den Markt. In der Schweiz - 10mal weniger Leute - sind in den wenigen Monaten seit Marktstart rund 360 davon abgesetzt worden....
Hab mich kürzl. spaßeshalber mit den Kosten bzw. Preismodellen der Ladesäulen hier in der Gegend beschäftigt vor allem hinsichtl. CCS (Schnellladung) und Typ2 (vorzugsweise 43 oder 22kW) auch eben mit Laternenparkern im Hinterkopf. Von der 30EUR-Flat mit bis zu 50kW (leider sehr wenige Säulen in D) bis schon im Idealfall(!) IIRC paar EUR/kWh(!) (weil hoher Minutenpreis und/oder lahme Säule z. B. mit nur 22kW) habe ich alles mögl. gefunden.
Und Laternenparker werden auch nicht jeden Tag laden wollen. Und solange da nicht rel. sicher ist, dass man egal bei welchem Akkustand max. 15min für den Ladevorgang braucht, werden Säulen immer recht lange von ladenden E-Autos (oder längst fertiggeladenen wo aber gerade der Fahrer zu weit weg ist) zugestellt sein -> unbrauchbar für Laternenparker.
Hier eine offizielle Meldung dazu: https://blog.renault.de/neues-von-renault-zoe-restwertriese-2021/
notting