Defekte Injektoren

500 Mio. Schaden bei Mercedes

Constantin Bergander

verfasst am Tue Sep 04 13:59:18 CEST 2012

Der OM 651 wird teuer für Mercedes
OM 651: Defekte Injektoren von Delphi
Verbaut als 220 und 250 in der C-Klasse
... dem GLK
... und der E-Klasse
300.000 Werkstattaufenthalte
OM 651: Preisgekrönt und teuer

Der preisgekrönte Vierzylinder-Biturbo-Diesel „OM 651“ kostet Mercedes richtig viel Geld. 300.000 Werkstattaufenthalte betroffener Fahrzeuge verursachten 500 Millionen Euro Schaden.

OM 651: Defekte Injektoren von Delphi
Stuttgart - Seit Ende 2008 blieben regelmäßig die Vierzylinder-Diesel-Modelle (220 CDI, 250 CDI) der C-, E- und GLK-Klasse liegen. Die Injektoren des Zulieferers Delphi verweigerten reihenweise den Dienst. Zunächst meist einer, dann ein anderer, dann wieder der eine. Die Software reagierte mit einer Warnleuchte im Tacho und dem Notlaufprogramm.

So konnten die Kunden zwar noch zur nächsten Werkstatt fahren, aber das nur langsam. Vertragswerkstätten wechselten das defekte Teil, dabei blieb es meist nicht. Denn immer wieder ging ein andere Injektor kaputt. Für einige Kunden bedeutete das drei, vier oder mehr Werkstattaufenthalte.

Bisher hat Mercedes genaue Zahlen zu dem finanziellen Schaden dieser Aktion für sich behalten. Gerüchten zufolge sollten knapp 3.000 Fahrzeuge (von 50.000 möglichen) betroffen sein. Jetzt enthüllt die FAZ, dass der Schaden enorm hoch war. Insgesamt 300.000 Werkstattbesuche verursachten eine halbe Milliarde Euro Schaden. Und den will Mercedes offenbar nicht alleine tragen.

Delphi verantwortlich

Die FAZ berichtet weiter, dass Zulieferer Delphi sich mit rund einem Fünftel der Kosten am Schaden beteiligen soll. Die gute Nachricht für Mercedes-Fahrer. Mittlerweile sei das Problem gelöst, alle defekten Injektoren wurden getauscht.

300.000 Werkstattaufenthalte
Eine Umfrage im Mercedes-Forum von MOTOR-TALK zeigt, dass längst nicht alle Vierzylinder-Diesel, aber beunruhigend viele betroffen waren. Oft traten die ersten Defekte bei weniger als 10.000 Kilometern Laufleistung auf, Werkstattbesuche häuften sich. Erst als Mercedes begann, alle vier Injektoren auf einmal zu tauschen, verbesserte sich die Lage. Nur das dauerte, weil die Produktion von zusätzlichen Injektoren nicht so leicht um mehr als 100 Prozent erhöht werden konnte.

Quelle: FAZ