Lkw-Maut gilt ab sofort auf allen Bundesstraßen
52.000 statt 15.000 Kilometer
In der Nacht auf den 1. Juli wurde die Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen ausgedehnt. Das beschert dem Bund zusätzliche Milliarden - für Investitionen in strapazierte Fahrbahnen und Brücken.
Berlin - Bislang galt die Lkw-Maut in Deutschland lediglich auf Autobahnen und ausgewählten Bundesstraßen. Seit dem 1. Juli sind alle Bundesstraßen in Deutschland für Lkw ab 7,5 Tonnen gebührenpflichtig. Der Maut-Betreiber Toll Collect schaltete um Mitternacht ein deutlich erweitertes Streckennetz für sein Abrechnungssystem frei, wie das Unternehmen am Sonntagmorgen in Berlin mitteilte. Dies umfasst nun 39.000 Kilometer Bundesstraßen statt wie bislang 2.300 Kilometer.
Der Bund erwartet aus der Lkw-Maut künftig Einnahmen von im Schnitt 7,2 Milliarden Euro pro Jahr, wenn zum 1. Januar 2019 auch neue Tarifsätze gelten. Das sind rund 2,5 Milliarden Euro mehr als bisher. Abzüglich der Kosten für den Systembetrieb ist das Geld für Investitionen in die Straßen reserviert. Da etwa acht Prozent der Bundesstraßen in der Regie der jeweiligen Länder liegen, bekommen sie den entsprechenden Einnahme-Anteil. Die Ausdehnung auf alle Bundesstraßen hatte noch die vorige große Koalition beschlossen. Den Grünen geht dies allerdings noch nicht weit genug.
Maut auf 52.000 Kilometer Straße
Toll-Collect-Chef Hanns-Karsten Kirchmann sagte, die Ausweitung unter laufendem Betrieb habe gezeigt, wie flexibel das Mautsystem sei. Das gebührenpflichtige Netz wächst nun auf einen Schlag von rund 15.000 auf 52.000 Kilometer. Der Betreiber schaltete dafür in seinem System ein Streckenmodell mit 140.000 Tarifabschnitten aktiv, das auch kurzfristige Änderungen wie Baustellen abbildet.
Überwacht wird die Maut von mobilen Kontrollen des Bundesamts für Güterverkehr. Daneben gibt es 300 Kontrollbrücken an Autobahnen. An den Bundesstraßen sollen nun zudem 600 Kontrollsäulen automatisch überprüfen, ob Lastwagen die Nutzungsgebühr entrichten.
Toll Collect rechnet damit, dass durch die Ausdehnung des Netzes zusätzliche 140.000 Lkw aus dem In- und Ausland zahlen müssen. Fahrzeuge von Straßenreinigung und Winterdienst bleiben davon befreit
- nicht aber Müllwagen und Fahrzeuge für die öffentliche Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Das Transportgewerbe protestiert scharf gegen die Mehrbelastungen und warnt vor höheren Preisen für Verbraucher. Die Bundesregierung rechnet dagegen nicht damit.
Zur Zukunft des Lkw-Mautsystems stehen wichtige Entscheidungen an. Der Vertrag mit Toll Collect endet am 31. August. Dann sollen die Anteile - vorübergehend für sechs Monate - an den Bund gehen. Noch in diesem Jahr soll ein neuer Betreiber den Zuschlag bekommen, der dann ab 1. März 2019 den Mautbetrieb übernimmt.
Quelle: dpa
Ich bin mal gespannt, ob dadurch diverse Bundesstraßen entlastet werden. Bisher nutzte man sie gern, wenn nicht all zuviel Zeitverlust, als Ausweich- und "Spar"strecke.
Dies macht wohl zukünftig keinen Sinn mehr, nun gilt wieder, der kürzeste Weg.......
Super, Deutschland als Durchgangsland für ganz Europa, bekommt dann endlich mal neue Straßen auf kosten derer, welche sie auch Kaputt machen!
Wieder eine Verdeckte Steuererhöhung.
Wir Verbraucher dürfen das ganze dann beim Einkauf im Supermarkt bezahlen.
Echt? Die Bundesregierung rechnet nicht mit steigenden Kosten, ist ja auch klar, die Spediteure schwimmen geradezu in Geld, die können sich ja so große Autos mit den entsprechenden Kaufkosten und Unterhaltskosten leisten. Da kann man schon mal erwarten, die Kosten bei den Speditionen anfallen zu lassen, selbstverständlich zahlen die das aus der Kaffeekasse. Ich frage mich immer, ob die Politiker noch wirklich mitkriegen, wie die Meinung im Volke eigentlich ist. Ich tendiere gegen Nein bis Gar Nicht.
Mich stört jetzt nicht die Maut an sich, sondern das Unverständnis von den Leuten, die darüber entscheiden. Da wird dann allen Ernstes obiger Unsinn angenommen, das mautpflichtge Streckennetz vervierfacht sich, die Einnahmen sollen sich dagegen um die Hälfte erhöhen? Sieht so aus, als ob da gewisse Leute nicht rechnen können oder wollen.
Und demnächst werden in die blauen Säulen noch Blitzer eingebaut und so kommen dann noch einmal 2,5 Milliarden dazu. Kann doch alles über TollCollect abgewickelt werden
ernsthaft und wirklich dafür (schon bisher) und jetzt nochmals mehr 😕🙄
😆😆
Bei uns haben sie an der Bundesstrasse diese Woche auch so eine blaue Säule aufgestellt. Nach 2 Tagen hat man im Bereich vor der Säule etliche Bremsspuren auf der Fahrbahn gesehen. Manche Honks denken, dass da eine normale Blitzersäule steht und gehen schon mal vorsorglich in die Eisen. Inzwischen halte ich dort immer den 3-fachen Sicherheitsabstand ein, wenn ich morgens zur Arbeit fahre. Ein Idiot ist da immer dabei, der unvermittelt bremst.
Gruß
electroman
Quelle? 😕
Da gibt es keine. Aber wenn man mal n bisschen übern Tellerrand hinaus denkt, würde es mich nicht wundern, wenn da noch Blitzer eingebaut werden. Ich weiß aber nicht, wie vollgestopft die Säulen bereits mit der Mauterfassungstechnik sind. Von daher könnte es sich bereits dadurch erledigt haben.
Konsequent, die Alternative keine Maut mehr auf der AB möchte ich mir gar nicht vorstellen.
Dann fahre einfach so wie es dort steht , dann wirst Du auch nicht geblitzt .
Funktioniert bei mir seit über 25 Jahren , kein einziger Strafzettel.
Sei froh, dass die Säule dort erst seit dieser Woche steht. Bei uns steht sie schon seit Mitte April und es hat auch schon einen Auffahrunfall gegeben weil die Säule direkt nach der Auffahrt auf die Bundesstraße steht und dort dann die auf der Auffahrt beschleunigenden Autos auf die stark abbremsenden Honks auf der Fahrbahn treffen. Mich hätte es auch fast erwischt als ich beim auffahren den Schulterblick gemacht habe und genau in dieser Sekunde der Fahrer vor mir eine Vollbremsung hinlegte.