Rentner fuhr jahrzehntelang ohne Führerschein
56 Jahre Fahren ohne Fahrerlaubnis
Führerschein? Den hab ich doch noch nie gehabt. So ähnlich argumentierte ein 74-Jähriger, der mehr als fünf Jahrzehnte lang ohne Fahrerlaubnis unterwegs war.
Arnsberg - Ein Rentner aus dem Sauerland war 56 Jahre lang ohne Führerschein unterwegs. Der 74-Jährige aus Hüsten in Nordrhein-Westfalen säße wohl noch immer hinter dem Steuer, wäre die Sache nicht zufällig aufgeflogen: Nach einem harmlosen Unfall mit Blechschaden wollten die Beamten den Führerschein des Mannes sehen. Dabei stellte sich heraus, dass er gar keinen besitzt.
Der 74-Jährige hatte eine Erklärung parat: Er habe in jungen Jahren zwar mit dem Führerschein begonnen, die Ausbildung jedoch wegen seines Wehrdienstes unterbrochen. Nach der Bundeswehr habe er dann nicht weitergemacht. Er beteuerte, nur in Ausnahmesituationen Auto gefahren zu sein. Dennoch wird nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt.
Quelle: dpa
Pech gehabt...
Jedoch scheint er ja bewiesen zu haben dass er "irgendwie" gut durch den Verkehr kommt.
Wobei natürlich die Frage ist ob er sich einfach "rausredet" mit seinem "Nur im Notfall", oder ob er in den ganzen Jahren wirklich nur ~Dutzend mal gefahren is...
Noch vor einigen Jahren brauchte man in Belgien ganz offiziell keinen Führerschein. Hatte ihm wahrscheinlich niemand als Ausrede mitgeteilt. Dann hätte er argumentieren kònnen: " Eigentlich bin ich Belgier! Als ich vor Jahren hierher umgezogen bìn, habe ich einfach weitergemacht wie bisher. Was in einem EU-Land erlaubt ist, kann doch im Nachbar-EU-Land nicht verboten sein, oder?"
Die Gesichter unserer EU-besoffenen Bürokraten hätte ich sehen wollen!😉😜
Wahrscheinlich war er nicht mal an dem Blechschaden schuld.....Pech gehabt.
Der fährt offensichtlich besser als manche mit Führerschein 😆
Eigentlich sollte man ihm den Führerschein schon ehrenhalber überreichen. Wer 56 Jahre so unauffällig durchs Autofahrerleben gekommen ist, Respekt.
Für jede nachgewiesene Fahrt ohne Fahrerlaubnis droht ihm 1 Jahr Haft.
Wahrscheinlich gibt es aber Mengenrabatt.
Doch wie soll er sich nun resozialisieren, mit MPU usw.?
Wird ihm doch kein Schwein glauben, dass er seine Vergangenheit lückenlos aufgearbeitet hat.
Diesen "Mengenrabatt" nennt sich hier in Deutschland ganz offiziell "Tateinheit".
Lies mal den Artikel:
-> Mit einer Fahrleistung nahe 0 ist das auch keine größere Kunst.
notting
Nach dem 2. WK hat auch kein Schwein nach sowas gefragt. Bei Frauen kam erschwerend hinzu, dass der Vater bzw. wenn verheiratet Ehemann zustimmen musste bzw. auch der Verkehr im Verhältnis zur Fahrleistung viel mehr Tote brachte (unsicherere Fahrzeuge, kein dichtes/brauchbares Netz an Notrufmöglichkeiten, kaum entwickelter Rettungsdienst bzw. die Medizin allg. bei weitem nicht soweit wie heute etc.).
notting
In 56 Jahren nahezu 0 Kilometer? Und das glaubst Du, weil der angeblich nur in "Ausnahmesituationen" gefahren sein soll?
In welcher "Ausnahmesituation" war er eigentlich, als der Unfall passierte?
Ich denke er hatte schon eine niedrige Jahresfahrleistung. Legt man 1000km pro Jahr zu Grunde (was wirklich wenig ist), dann wären das in 56 Jahren trotzdem 56000km.😉
Aber nur, wenn es wirklich eine einheitliche Tat/Handlung war. Was man bei mehreren Fahrten innerhalb von Jahrzehnten getrost verneinen darf. (Das wäre vielleicht die "gleiche", aber nicht "dieselbe" Handlung.)
Ist nicht einmal Tateinheit, wenn man unmittelbar nach erwischt-werden wieder von der Kontrollstelle wegfährt.
So oder so werden in Deutschland Straftaten aber nicht addiert. Das ist z.B. in den USA so, aber nicht hier.
Es ist egal ob jemand ein mal ohne Fahrerlaubnis fährt, oder 100 mal: Die Strafe ist jedes mal BIS ZU einem Jahr oder Geldstrafe.
In Tateinheit ist es weil es ein Dauerdelikt darstellt. Er hat fortwährend die gleiche Straftat begangen.
Aber kommen wir mal wieder zur Realität. Dem Mann wird nicht viel drohen, wenn wir einfach mal ein paar Dinge voraussetzen. Als erstes spielt hier sein bisheriger Lebenswandel hinein, gehen wir davon aus, dass er nicht vorbestraft ist. Er besitzt eine hervorragende Sozialprognose, gehen wir davon aus er ist Rentner und hat Familie. Er ist 74 Jahre alt, eine Haftstrafe stellt für ihn eine besondere Härte dar.
Somit würde ihm im schlimmsten Fall eine Haftstrafe ausgesetzt zur Bewährung erwarten können, dann sollte er das Fahren ohne Fahrerlaubnis tunlichst unterlassen. Vermutlich wird er jedoch nur eine Geldstrafe erhalten, wenn solche Verfahren nicht sogar am Ende eingestellt werden. Letztlich kam man ihm nur eine Fahrt zur Last legen, alles was vorher war basiert nur auf Angaben des Fahrers.