Verkehrsprognose des Bundeamts für Güterverkehr
60,8 Milliarden Fahrten: Es wird voller auf den Straßen
Das Bundesamt für Güterverkehr erwartet in seiner Mittelfristprognose eine deutliche Zunahme des Individual- und Güterverkehrs in Deutschland - auf 60,8 Milliarden Fahrten.
Köln - Der Personen- und Güterverkehr auf deutschen Straßen wird weiter zunehmen. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) rechnet in seiner aktuellen Mittelfristprognose für 2016 mit einem Wachstum von 2,0 Prozent beim motorisierten Individualverkehr. Gründe: die günstige Wirtschaftslage, niedrige Kraftstoffpreise und der wachsende Pkw-Bestand.
Die Verkehrsleistung steigt der Behörde zufolge in diesem Jahr auf 978 Milliarden Personenkilometer, gegenüber 958 Milliarden Personenkilometern 2015. Insgesamt werden 2016 deutschlandweit 60,8 Milliarden Fahrten mit Pkw, Krafträdern oder Taxis unternommen. 2015 waren es 59,6 Milliarden.
In den kommenden Jahren wird sich diese Entwicklung dem BAG zufolge abgeschwächt fortsetzen. 2018 soll die Verkehrsleistung im motorisierten Individualverkehr bei rund einer Billion Personenkilometern liegen. Das Verkehrsaufkommen steigt auf 62,8 Milliarden Fahrten.
Ähnlich sieht der Trend im Straßengüterverkehr aus. Für 2016 rechnet das BAG mit einem Wachstum um 0,9 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Tonnen. Die Transportleistung steigt um 2,3 Prozent auf 485 Milliarden Tonnenkilometer.
Für 2018 geht die Prognose von 3,62 Milliarden Tonnen und 502 Milliarden Tonnenkilometern im Straßengüterverkehr aus. Insgesamt wächst das Transportaufkommen von Straßenverkehr, Eisenbahn, Binnenschifffahrt, Luftfracht und Rohrleitungen von derzeit 4,26 Milliarden Tonnen auf 4,3 Milliarden Tonnen.
Quelle: SP-X
Das Grundübel ist der überbordende (LKW-)Transitverkehr. Es ist heute leider üblich, allen möglichen Krempel per Laster vom Ural bis nach Andalusien zu karren.
Ein guter (aber nicht neuer) Lösungsansatz wäre, alle LKW an den Grenzen abzufangen, grob sortiert zu grenznahen Bahnhöfen zu lotsen und mit Zügen durchs Land zu bringen. Das Problem des Transitverkehrs wäre gelöst. Auch im Inlandsverkehr (kompletter LKW) könnte so der Großteil der Strecke mit der Bahn bewältigt werden. Es würde Treibstoff eingespart, Straßen würden länger halten und auch die Lastwagen selbst könnten länger genutzt werden. Auch gäbe es viele Staus und verheerende Lastwagen-Unfälle weniger.
In einem weiteren Schritt sollten Industrie- und große Gewerbegebiete (z.B. Warenlager und Versandhäuser wie Amazon & Co.) nur dort angelegt werden, wo sich eine Bahnanbindung in der Nähe befindet. bzw. eine Bahnanbindung zu bestehenden Gebieten geschaffen werden, um den Warenverkehr per Zug zu ermöglichen, und diesen auch gezielt zu fördern. Bei einem gut ausgebauten Schienenverkehrsnetz ist es auch möglich die meisten Transporte nicht mit dem kompletten Laster, sondern nur mittels Containern/Wechselbrücken. Diese reisen mit dem Zug und werden dann am nächstgelegenen Verladebahnhof von Elektro- oder Gas-LKW übernommen und ans Ziel gebracht.
Außerdem bietet sich noch der Transport mit (Binnen-)Schiffen an.
Dummerweise hat die Politik hier über Jahre bzw. Jahrzehnte gepennt, und zukünftige Entwicklungen nicht berücksichtigt bzw. nicht bedenken wollen. Zudem wurden Bahnstrecken und -anlagen systematisch kaputtgespart, stillgelegt und sind nun verrottet, oder wurden an "Investoren" (Heuschrecken) verramscht und/oder anderweitig überbaut. Auch heute noch wird lieber darüber nachgedacht die Bahn an die Börse zu bringen, zu privatisieren oder anderweitig zu ruinieren, statt sie wieder voran zu bringen.
Sind Bahnstrecken und -anlagen noch voranden, und sollen nun reaktiviert und/oder ausgebaut und (vermehrt) für den Gütertransport genutzt werden, wird mal wieder individueller Egoismus über das Gemeinwohl gestellt. Der Ausbau wird verzögert oder gar verhindert, weil es einigen Anwohnern angeblich zu laut sei... Kompromissbereitschaft oder guter Wille ist nicht erkennbar. (Die leidige Diskussion um die quietschenden Bremsen... Bei Tausenden Waggons lassen die sich nicht "mal eben" und auch nicht "für kleine Mark" umrüsten - Verständnis hat dafür aber niemand)
Ein paar Leutchen haben dann Ruhe, das halbe Land hat Stau, kaputte Straßen, Baustellen und Verkehrslärm...an anderen Orten.
Das Sankt Florians-Prinzip lässt grüßen: "Heiliger Sankt Florian, Verschon' mein Haus, Zünd' and're an!"
Ja, Züge machen nun mal Geräusche, aber es ist auch Gewöhnungssache und eine Frage der Fenster. Keine 60 m vor dem Haus eines meiner Freunde verläuft eine stark genutzt Bahnlinie - leise ist das nicht gerade, aber verglichen mit dem Motorradgekreisch (und den Prollkarren mit ausgehöhlten Auspufftöpfen) bei mir am Ort, ist das sehr erträglich. Schließt mein Freund das Fenster, hört man von den Zügen allenfalls ein leises, dumpfes Grummeln.
Die Experten für intelligenten Güterverkehr wohnen gleich nebenan und sprechen sogar deutsch: Die Schweizer
Aber nein dieser Wahnsinn in diesem Lande hier muß so weitergehen.
Hallo,
schon komisch, die Bewölkerung nimmt in Deutschland ab aber die Transportleistung nimmt weiter zu, für wen werden die ganzen Sachen bloß hin und her gefahren?
Was man sich dabei gedacht hat die Bahn in eine AG die an die Börse muss zu verwandeln sieht man ja jetzt, das Streckennetz ist hoffnungslos erholungsbedürftig und hat sich seit Jahrzehnten nicht vergrößert, das überhaupt noch ein Zug pünktlich ist grenzt an ein Wunder.
Lichtmann
Es ist schon erstaunlich, wie wenig es politisch gewollt ist, den Verkehr von der Strasse auf die Schiene zu bringen. Obwohl die Bahn ja das grösste Staatsunternehmen Deutschlands ist.
Es müssten hier Anreize für den Wettbewerb im Güterverkehr geschaffen werden. Damit die Bahn wettbewerbsfähiger wird gegenüber den Fernverkehr.
Leider ist es in Deutschland so, dass erst einmal der grosse Knall kommen muss, bevor etwas passiert. Die Strassen müssen aus allen Nähten platzen, bis endlich begriffen wird, den Güterverkehr besser auf die Schiene zu verteilen.
Weil eins ist klar : Der Konsum wird nicht weniger,ganz im Gegenteil : Die junge Generation kennt es nicht ohne Internet und weltweiten Versand. Und die alte Generation, die noch eher im Einzelhandel statt im Netz kauft, nimmt ab.
Was macht mehr Verkehr, wenn der DHL-Transporter einmal im Ort die Amazon-Kartons verteilt, oder wenn jeder mit dem Auto in die nächste größere Stadt eiert um einzukaufen?
Das ist zu kurz betrachtet. Der DHL-Transporter ist nur das letzte Glied in der Kette.
Die Waren müssen erstmal quer durch die Welt geschippert werden und kommen mit LKWs über die Autobahnen. Das ist auch der Bereich, wo man es am direktesten merkt.
Es wäre aber mal interessant die genauen Kausalitäten nachzuvollziehen.
In den kleineren Städten wird der Einzelhandel vom Internetversand verdrängt. Das lässt zwar lokal den individuellen Verkehr zu diesen Läden sinken, aber andersherum den Verkehr in die großen Städte, wo es den gewünschten Einzelhandel noch gibt, ansteigen.
Genaue Zahlen zum Anstieg des Transportverkehrs durch Internethandel im Vergleich zum Transportaufkommen für vergleichbaren Einzel wären mal noch interessant, damit man diese Thesen auch untermauern kann.
Fakt ist eins, die Regierung ist stark vom Lobbyismus geprägt, Neudeutsches Wort, Manipulation, Korruption und Bestechung hat einen negativen Touch. Keiner weiß so richtig, was hinter den Kulissen so abgeht.
Man dem eigenen Kinde (Die Bahn) das Leben schwer gemacht. Die Früchte des Börsenganges werden noch Jahre nachwirken. Abbau von Fachkräften, Investitionsstau in Milliardenhöhe. Lieber die Straße bevorzugt, wir sind ja ein Autoland.
Da schreien die Großstädte nach sauberer Luft, und das Geld für den ÖPNV eird zusammengestrichen. Schon krank.
In Endeffekt bleibt bei vernünftig Verkehrspolitik genug zu verdienen für alle übrig und man könnte die Weichen für ein gute Umwelt- Verkehrs- und Wirtschaftspolitik stellen. Hier ist die Gier des Einzeln einfach zu bestimmend und das geht langfristig in die Hose.
Um den LKW-Wahnsinn v.a. auf Langstrecken einzudämmen, müsste man nur die LKW-Maut deutlich erhöhen und auf alle Autobahnen u. Bundenstraßen in D erweitern.
Die zusätzlichen Mauteinnahmen müssten in die Bahn-Infrastruktur investiert werden.
Die Firmen u. Logistunternehmen wären dann von ganz alleine gezwungen, sich Gedanken über günstigere Transport-Alternativen für längere Distanzen zu machen.
Der Zulieferverkehr am Ende der Kette wird wohl immer mit LKWs bzw. Transportern erfolgen müssen.
Freiwillige Appelle weniger Güter auf die Straßen zu verlagern führen zu Nichts!
Sehe ich ähnlich. Mir fallen in letzter Zeit immer mehr polnische 3.5-Tonner auf. Wenn man etwas drauf achtet, erkennt man die schon von Weitem. In der Regel Renault Master mit Planenaufbau und Topsleeper. Auf meiner letzten ca. 550 Km langen Fahrt von Basel nach Hof (A5/A6/A9) habe ich irgendwann bei 30 aufgehört zu zählen. Heute morgen standen auf einem Rasthof bei Freiburg 11 solche Transporter hintereinander, scheinbar alle von der gleichen Firma. Da fragt man sich halt schon, warum diesen Transport 11 Kleinlaster machen und nicht ein 40-Tonner 🙄
http://www.eurotransport.de/.../...vasion-der-kleinlaster-6541100.html
Gruss
Jürgen
Weiter Punkt für die Zunahme von Fahrzeuge ist die Reduzierung bei dem zuzuladenden Gewicht untere anderen bei Fahrzeuge bis 7,49 Tonnen. In den letzten Jahren ist die Nutzlast von bis zu 2,7 Tonnen auf 2 Tonnen gesunken (Je nach Ausstattung des Fahrzeuges). Dies führt entweder zum Kauf von größeren Fahrzeuge oder halt von mehreren kleinen Fahrzeuge, da diese Klasse zur Zeit noch keine Maut bezahlen muss.
Dass die Autobahn zum Warenlager werden musste, werde ich nie begreifen.
Ebenso wenig die Tatsache, dass immer mehr Schrott angeboten wird. Immer mehr Einweg-T-Shirts und Elektroschrott, der mangels Qualität ganz schnell wieder ersetzt werden muss. 20 verschiedene Joghurthersteller mit jeweils dreimal so vielen Sorten im Supermarktregal. Alles der reine Wahnsinn... 😕.
Vor 25 Jahren gab es auch überall alles was man brauchte. Vielleicht von allem weniger Auswahl aber klar gekommen ist man trotzdem ohne Probleme. Als Verbraucher kann man nur die Konsequenzen ziehen und den ganzen Konsumwahnsinn boykottieren -> kein vernünftiger Mensch braucht zum Überleben Krabben aus der Nordsee, die erst mal zum Pulen nach Marokko gefahren werden und dann zurück nach DE, um dann zu einem Spottpreis verhökert zu werden... ebenso wenig T-Shirts, die von 5jährigen Kindern zusammengenäht wurden, danach um die halbe Welt geschippert wurden, damit sie hier nach 5maligem Tragen vor dem Entsorgen im Idealfall noch als Fahrradputzlappen genutzt werden. Oder das wöchentlich wechselnde Warensortiment eines namhaften Kaffeerösters mit Produkten, die es woanders auch in Massen gibt...
Oder dieser Schwachsinn, Baustellen mit Handwerkern zu besetzen, die erst mal schlanke 200 Kilometer Anfahrt oder mehr haben. Ich werde nie begreifen wieso man für Gewerke, die in jeder mittelgroßen Stadt vorhanden sind, Konkurrenten ein paar Hundert Kilometer anreisen lässt. Wie können die eine Arbeit preiswerter erledigen als eine Firma, die in 10 Minuten am Arbeitsplatz ist!? Früher war so ein Schwachsinn doch auch nicht üblich und alles hat trotzdem wunderbar funktioniert... da gab es an den Baustellen keine Gerüste aus Rumänien, Firmen aus Polen die in Köln die Fenster verbauen und Sanitärtechniker aus Süddeutschland, die in Hamburg die Klos installieren. Trotzdem wurde der Bau fertig, meistens sogar besser im Zeitplan und fehlerfreier als heute...
Was soll der ganze Wahnsinn bloß? Wie konnte das alles nur so schief laufen 😕😕😕...
Braucht man nicht fragen. Kein Fahrtenschreiber, keine Sonntagsfahrverbote, kaum Probleme mit Gewichtsbeschränkungen, Tempolimit und Überholverboten, kein Umladen für die Zustellung, ...
Auch wenn es viele nicht hören wollen, die Politik ist für die Probleme weit weniger Verantwortlich als die Bürger mit ihrem Verhalten. Energie ist heute einfach zu billig als dass man sie bewußt einsetzt und nicht rücksichtslos verschwendet.
Die Straßen werden voller, trotzdem wird immer mehr gefahren, größere, schwerere Autos mit mehr PS gekauft, die Brötchen mit dem SUV geholt, fleißig im Netz bestellt - und wehe das Paket ist nicht in 24h da. Schuld sind aber immer die anderen.
Damit es mehr Rendite an der Börse abwirft. Der Schmarotzer Anteil an Wirtschaftsleben ist einfach sehr groß geworden.
Aber Vorsicht: Hat auch Vorteile. Immerhin haben sie dafür gesorgt das die Rohstoff-Länder den
produktiven Ländern (Deutschland) nicht auf der Nase herumtanzen.Der Öl-Preis .
Sie tun auch was, sonst hätte Rußland uns schon in die Tasche gesteckt.
Also immer vorsichtig, das ist alles nicht so einfach.
Schaut mal in die Geschichte, 1939 z.b ein Land ohne Rohstoffe hat keine Chance seine industrielle Überlegenheit auszuspielen und muß in den Krieg ziehen. Und heute ? Läuft alles wunderbar.
Das sind schon keine Dummköpfe die da am Wirtschafts- Ruder sitzen.
Ich meckere nicht über VW. Man sollte das nicht machen. Klar war das dämlich mit dem Diesel Zeug da....aber immer nachdenken.
Ganz einfach: Betriebswirtschaftlich kaputt optimiert, besser trifft es nicht.