US-Lieferdienst stellt ultimatives Pizzamobil vor

80 Pizzen passen in diesen kleinen Chevy

Björn Tolksdorf

verfasst am Thu Oct 22 17:45:22 CEST 2015

Bei uns bringt die Pizza eine klapprige Vespa oder ein verbeulter Twingo. Nicht so in den USA: Dort hat eine Pizzakette jetzt das ultimative Liefermobil vorgestellt.

Das ultimative Pizza-Auto der US-Kette "Domino's Pizza" basiert auf dem Chevrolet Spark und kann bis zu 80 Pizzen transportieren
Quelle: Domino's DXP

Ann Arbor/USA - Wenn wir ehrlich sind, so richtig begeistern kann uns Deutschlands Pizzaservice-Kultur nicht. Das beginnt schon bei der Anlieferung mit klapprigen Motorrollern oder verbeulten Kleinwagen. Solche Liefermobile gibt es zwar auch im Mutterland der Lieferpizza, den USA. Doch nun will der Pizza-Gigant "Domino's Pizza" mit einem speziellen Liefermobil zeigen, wie es richtig geht.

Für viel Wendigkeit und niedrige Unterhaltskosten basiert der "Ferrari" unter den Pizza-Autos auf dem Kleinstwagen Chevrolet Spark. Bis auf den Fahrersitz rissen die Innenausstatter alles aus dem Chevy, was man nicht zum Ausliefern von Pizza braucht. Stattdessen montierten sie jede Menge rutschfreie Ablagen und Staufächer sowie einen Wärmeofen mit seitlichem Zugang. All das soll ausreichen, um auch große Bestellungen, beispielsweise von Firmen, in das kleine Auto zu verladen.

Auffälligstes Feature des Umbaus ist ein großer Wärmeofen mit seitlicher Ladeöffnung
Quelle: Domino's DXP
Bis zu 80 Pizzen plus Salate und Softdrinks kann der „Domino Delivery Expert“ transportieren. Der mobile Wärmeofen sorgt während der Auslieferung dafür, dass die Pizzen heiß und knusprig beim Besteller ankommen. Während das Auto auf den liefernden Fahrer wartet, leuchtet ein Schild auf dem Dach. Außerdem beleuchtet eine LED den Fußraum vor der Ladezone.

Entwickelt vom EV1-Vater

Die Idee zu dem speziellen Liefermobil entstand in einem Crowdsourcing der US-Firma Local Motors. 2014 sorgte der Autobauer aus Phoenix mit dem ersten Auto aus dem 3D-Drucker für Aufsehen. Die Arbeit am „ultimativen Pizza-Auto“ begann schon vor drei Jahren. An der Ideensammlung beteiligten sich insgesamt 385 Designer.

Ein Auto wurde daraus, als Domino’s den Entwicklungs-Zulieferer Roush und den ehemaligen GM-Entwickler Kenneth R. Baker anheuerte. Baker gilt als Vater des legendären Elektroautos EV1. Elektrisch fährt der Spark trotzdem nicht: Unter der Haube stecken ein 1,2 Liter-Vierzylinder (85 PS) und ein CVT-Getriebe.

Nun ist es in Amerika und bei der Fast-Food-Kette Domino’s üblich, dass Pizzaboten mit ihrem Privatauto fahren. Aber: Immerhin 100 Stück des Liefermobils will die Pizzakette innerhalb von drei Monaten bauen und dann an 25 Standorten in den USA einsetzen. In jeder Stadt fand man einen Chevrolet-Händler, der den Service inklusive Wartung der Sondereinbauten übernimmt.

Ob auch deutsche Pizzadienste (Domino's unterhält bei uns einige Filialen) mal auf so eine Idee kommen? Dann könnte man ja mal wieder zu Hause essen. Mahlzeit.

Das Licht auf dem Dach zeigt an: Der Pizza-Flitzer befindet sich im Einsatz
Quelle: Domino's DXP
Auffälligstes Feature des Umbaus ist ein großer Wärmeofen mit seitlicher Ladeöffnung
Quelle: Domino's DXP
Insgesamt 100 Stück des Lieferwagens will die Pizzakette "Domino's" in den USA einsetzen
Quelle: Domino's DXP
Aus dem Innenraum entfernten die Designer alles, was man nicht zum Ausliefern von Pizza braucht
Quelle: Domino's DXP