Alkohol: 400 Tote pro Jahr
80 Prozent weniger Alkoholunfälle
Jeder zehnte Unfalltote des vergangenen Jahres starb, weil Alkohol mitlenkte. Das einzig Gute bei so viel Schlechtem: die Anzahl der Alkoholopfer sinkt massiv.
Stuttgart - Von 1995 bis 2012 sank die Zahl der Unfalltoten um 80 Prozent, von 1.716 auf 338 Tote. Damit ist Alkohol nicht mehr die Nummer eins bei Unfällen mit Todesfolge, berichtet der Autoclub ACE. Trotzdem passieren angetrunkenen Fahrern noch sehr viele Unfälle. Allein 2012 wurden 20.000 Menschen bei Alkoholunfällen verletzt.
Mit 2 bis 2,5 Promille
Dramatisch ist dabei, wie viel die Trinker am Steuer zu viel trinken. Drei Viertel derjenigen, die an einem Alkoholunfall beteiligt waren, hatten mehr als 1,1 Promille im Blut. Damit ist die gesetzliche Grenze für absolute Fahruntüchtigkeit erreicht. Den größten Anteil hatten jedoch die Fahrer, die zwischen 2 und 2,5 Promille Alkohol im Blut hatten (17 Prozent). Dafür muss ein erwachsener Mann (1,80 Meter, 80 Kilo) innerhalb von vier Stunden ca. 3,5 Liter Bier trinken.
Das seit August 2007 geltende absolute Alkoholverbot für Fahranfänger hat zwar zu den sinkenden Unfallzahlen beigetragen. Dennoch sind es vor allem junge Männer, die überdurchschnittlich oft in einen Unfall mit Alkohol verwickelt werden. „Wir müssen konstatieren, dass trotz gesetzlicher Restriktionen und sichtbarer Erfolge von Anti-Alkoholkampagnen noch zu viele junge Leute die Unvereinbarkeit von Trinken und Fahren nicht richtig verinnerlicht haben“, sagt der ACE.Der Autoclub fordert deshalb die Politik auf, das Thema Alkohol am Steuer bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen "auf die Tagesordnung" zu setzen. Gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat wünscht sich der Autoclub ein striktes Alkoholverbot für Kraftfahrer. In erster Linie hofft der Autoclub aber auf eine gesellschaftliche Debatte zum Thema. Ist es beispielsweise sinnvoll, das Alkoholverbot für Fahranfänger nach zwei Jahren aufzuheben? Oder ist das inkonsequent?
Für seine Studie hat der ACE Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes, des Statistischen Bundesamtes und der Bundesanstalt für Straßenwesen ausgewertet.
Man will einem erwachsenen Menschen mit 20 Jahren Fahrerfahrung das Autofahren nach einem Bier verbieten, weil irgendwelche Leute mit rückläufiger Tendenz 3,5 Liter Bier trinken und sich dann tot fahren? Wo liegt denn da bitte der Zusammenhang!?
Wie viele Verkehrstote gibt es denn, die innerhalb des heute erlaubten Rahmens unterwegs waren? Das werden doch keine 5 Prozent sein. Und diese hätten den Unfall vielleicht auch ohne Alkohol gebaut.
Der Zusammenhang liegt vermutlich darin, daß die von dir genannte Konstellation (noch) nicht statistisch erfaßt wurde und somit (für den Gesetzgeber) nur ein imaginäres Gegenargument darstellen.
Häufig ist es ja so, saß die Promillegrenze dazu genutzt wird, um sich an diese "heranzutrinken". Wenn die verwendeten "Meßmethoden" dann noch ungenau sind, kommt so mancher in den kritischen Bereich und fährt sich u.U. tot, bevor er in eine Kontrolle gerät.
Mit dem geforderten Alkoholverbot vor Benutzung eines Kraftfahrzeuges würde diesem "Pegeltrinken" die Grundlage entzogen, da sich der Fahrer dann praktisch sofort in einen strafberwehrten Bereich hineinbegeben würde.
Jeder tropfen Alkohol ist zu viel als Fahrer. Egal ob 20Jahre Fahrerfahrung oder 5.
Alkohol sollte in meinen Augen viel viel mehr besteuert werden. Einige Probleme würden sich von allein Lösen, andere geringer werden.
Stichwort: Notaufnahme /Intensivstationen am Wochenende.
Und das sind nicht nur Jugentliche.
+1 - genau meine Meinung!
Ja, im europäischen Vergleich wird Alkohol hier in Deutschland ziemlich gering besteuert und im Gegensatz dazu der Verkauf ziemlich liberal gehandhabt. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Genuß im Zusammenhang mit dem Führen von Kraftfahrzeugen.
Aber dadurch, dass ich hier ein Bier Abends mit den Kumpels trinke, bin ich doch noch lange nicht fahruntauglich.
Ich gehöre nicht so wirklich zu den harten Trinkern. Das ist auch nicht der Typ Fahrer, der hinterher besoffen irgendwo gegen fährt.
Wenn die Zahl der Alkoholunfälle so sehr sinkt, dann steigt nach meiner Überzeugung das Fahren
unter Drogen, gerade hier in den sg. neuen Bundesländern dramatisch.
Seit einiger Zeit schwappt eine regelrechte Welle des Drogenkonsums aus Osteuropa herüber.
Das betrifft insbesondere die Einfuhr der synthetischen Drogen aus Tschechien.
Das wird gerade bei jugendlichen Autofahrern zunehmend eine Rolle spielen.
0,3 Promille ist für viele einfach zu verlockend.
Bin selber einer von denen die nach einem Bier noch Fahren. Beim zweiten lasse ich mich von bekannten abholen. Habe auch kein Problem das eine Bier am Steuer zu trinken, weil es bei einem bleibt. Werde zwar nur blöd angeguckt aber was solls. So lange ich unter 0,3° bin kann mir keiner was.
Wenn die aber 0,0° einführen würden, würde ich auch keines mehr Trinken. Dafür war mir der Führerschein zu teuer.
Wer aber mit mehr fährt und einen Unfall baut, für den habe ich kein Verständnis! Dem sollte gleich der Führerschein abgenommen werden.
Ich hab bis vor kurzem beim Essen immer ein 0,5l Bier getrunken. Ist ja noch im Rahmen... aber seit dem mein Auto so aussieht wie es jetzt aussieht, trinke ich gar keinen Tropfen Alkohol mehr, wenn ich fahre 😉 Stört mich auch nicht!
Wer gar nicht auf den Alkohol verzichten kann, selbst wenn er fährt, sollte vielleicht mal zu ner Suchtberatung gehen....
In meinen Augen sehen da einige Leute die Zusammenhänge nicht.
Die normalen Menschen die mal ein Bier trinken, reduzieren ihren Konsum deutlich wenn sie noch fahren wollen, dadurch kommt es zu weniger Unfällen.
Wenn jemand allerdings 2,5 Promille hat und ursprünglich vor hatte noch zu fahren... dann merkt er es wohl erst wenn er eh schon über dem Limit ist und dann "denkt" der Alkohol, soll heißen: Der Fahrer kann nicht mehr rational entschieden das er nicht mehr fahren sollte.
bei ca. 2,5 Promillie liegt ja auch die Grenze zwischen Bewusst und Bewusstlos.
Soll heißen: wer mit 2,5Promille 35423 Leute tod fährt bekommt: 5Jahre wegen Vollrausch.
Alle anderen Taten bleiben unbestraft.
Sicherlich. Allerdings gibt es auch diverse Zeitgenossen, die bereits zwischen 0,3 und 0,8 Promille Ausfallerscheinungen beim Fahren haben und bisher nur das Glück hatten, daß sie noch nicht erwischt wurden und das sie dabei noch keinen Unfall gebaut haben (weil andere Verkehrsteilnehmer mitgedacht haben). Das ist wohl eher die Klientel, welche der Gesetzgeber bei seinen Überlegungen im Visier hat.
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, die Pressemitteilung rauszusuchen
http://www.ace-online.de/.../...opfer-durch-alkohol-am-steuer.html?...[element]=0
...und nicht nur die Zusammenfassung von der Zusammenfassung mit copy&paste...mal wieder schwer investigativ unterwegs gewesen hier. 🙄
my 2 cents...
...ich halte von diesem ganzen "zero tolerance" Ansatz nix.
Der Anteil der Beteiligten mit weniger als 0,5 Promille an "Unfällen mit Personenschäden und schwerwiegenden Unfällen mit Sachschäden" lag bei unter 5%.
Unabhängig davon ob der Unfall stocknüchtern zu vermeiden gewesen wäre.
Gut, setzt es meinetwegen auf 0,3 Promille runter, ich habe aber keine Lust mir ein halbes Radler, ein Glas Sekt oder den Schluck Hustensaft zu verkneifen, für statistisch gesehen nix.
"verlockend" (?!) und doch selbst in der konsequenz nur ein bier. das zeigt doch positive/gute Wirkung !
(wohl gerade auch für andere letztlich !)
Denn wo zuvor 0.8 oder mehr galt, wo mancher sich noch mehr "gönnte" und vermeintlich an das höhere Limit herantrank. Allzu fatal.
da sind wir faktisch bereits !...;o)