Finne zahlt 95.000 Euro Bußgeld
95.000 Euro für 27 km/h
Für zu schnelles Fahren zahlt man bei uns maximal 680 Euro. Im europäischen Vergleich ist das wenig - zumindest absolut gesehen. Ein finnischer Geschäftsmann muss 95.000 Strafe zahlen.
Järsö/Finnland – Jeder, der in letzter Zeit ein Bußgeld für zu schnelles Fahren zahlen musste, sollte jetzt noch einmal in sich gehen: War es wirklich nötig, so schnell zu fahren? Hätte man mit dem Geld nicht etwas Sinnvolles anstellen können?
Doch egal, wie hoch das letzte eigene Bußgeld ausgefallen ist, es lag mit Sicherheit weit unter diesem hier: In der finnischen Region Åland muss der Geschäftsmann Anders Wiklöf 95.000 Euro Strafe zahlen. Er fuhr 77 km/h wo nur 50 km/h erlaubt waren. Das macht stolze 3.518,52 Euro für jeden zu schnell gefahrenen Kilometer pro Stunde.
Bestrafung vom Einkommen abhängig
Was unverhältnismäßig klingt, steht im Verhältnis zum Einkommen. Denn nach diesem richten sich die Bußgelder in Finnland. Gegenüber der finnischen Zeitung Ålandstidningen sagte Wiklöf, dass man die einkommensabhängigen Bußgelder überdenken solle. Er jedenfalls würde sein Geld lieber an ein Altersheim oder eine andere öffentliche Einrichtung zahlen.
Wiklöf, einer der reichsten Einwohner der finnischen Inselgruppe Åland, ist nur einer von vielen zahlungskräftigen Temposündern. Der finnische Wurstfabrikant Jussi Salonoja musste im Jahr 2003 170.000 Euro Strafe zahlen, weil er 40 km/h zu schnell fuhr. Ebenfalls für eine Geschwindigkeitsübertretung musste Nokia-Manager Anssi Vanjoki 116.000 Euro zahlen. Nur Rennfahrer Kimi Räikkönen traf es 2005 nicht wegen zu schnellen Fahrens. Er transportierte verbotenerweise drei Schneemobile auf einem Anhänger – und wurde dafür mit 30.000 Euro belangt.
Klingt doch gut. Wer viel hat soll auch ruhig mehr bezahlen. Leuten mit 7 stelligen Einkommen kann man nicht genug Strafen aufbrummen 😊
Ich denk mal wer 95.000€ zahlt hat auch dementsprechend das Einkommen. Müsste eigentlich hier eingeführt werden, denn wenn ich 50,000 im Monat verdienen würde, kümmert mich das bußgeld von 600€ auch nicht.
Gut und Schlecht.
Einerseits ist das gut, weil jemanden, der sehr reich ist eine Bußgeld vom 40 EUR natürlich völlig m A**** vorbei geht und damit auch der Verkehrserzieherischer Effekt gegen 0.
Andererseits sollte man vielleicht trotzdem mal darüber nachdenken Obergrenzen einzuführen, denn 95.000 EUR Strafe für eine Tempoüberschreitung von 27 km/h sind dann trotzdem irgendwie nicht mehr verhältnismäßig.
Eine Unverhältnismäßigkeit kann man hier aber allenfalls unter Zugrundelegung deutscher Verhältnisse annehmen. Die Regelungen in Finnland sind bekannt und werden von der Bevölkerung akzeptiert.
Die übertreiben. Bin dagegen.
Das ist Schwachsinn, ich hoffe das erkennst Du. Wenn alle vor dem Gesetz gleich sind dann ist eine "xx Prozent vom Einkommen" Strafe nicht ok. Entweder alle zahlen das Gleiche oder keiner zahlt was. Wieso sind 27km/h zu schnell von einem Millionär gefährlicher als von einem Arbeitslosen? Sollen dann reiche Mörder oder Vergewaltiger in Zukunft auch länger ins Gefängnis als Arme? Willst Du in Zukunft dann also auch mehr zahlen als ein 400€ Jobber? Wer definiert was "viel" ist und was nicht?
Ich will jetzt hier keine Grundsatzdiskussion lostreten, aber das Geschimpfe auf die "Reichen" in diesem Land geht mir echt auf die Nerven, auch wenn ich selbst nicht dazu gehöre. Trotzdem will ich keinen cent mehr zahlen als einer der nur halb so viel verdient wie ich.
Nein, es ist eine Strafe, die allen gleichermaßen weh tun muss. Wenn der Arbeiter genau wie der Multimillionär 100€ strafe bezahlt, dann wird der Arbeiter unverhältnismäßig hoch belastet und der Multimillionär mehr oder weniger überhaupt nicht. Der Arbeiter müsste dann im entsprechenden Monat unter Umständen überlegen, ob er am Wochenende mit seiner Frau ins Kino geht oder nicht. Er überlegt sich außerdem dann vieleicht genau, ob er mit seinen Kindern in den Vergnügungspark gehen kann oder nicht. Der Multimillionär muss sich mit solchen Fragen nicht außeinandersetzen.
Ist das deine Auffassung von Gleicheit vor dem Gesetz?
Das ist jetzt wirklich Schwachsinn. Denn eine Gefängnisstrafe tut allen in der selben Art und Weise weh, völlig unabhängig von ihrem Einkommen.
Ja, sicher.
typischer Neidkommentar!
Das juckt den Multimillionär so auch nicht, denn je mehr man verdient, desto mehr hat man (hoffentlich) übrig und auf der hohen Kante liegen.
Wenn ich 1.200 € verdiene und mir werden 200 € genommen, habe ich ein Problem, denn selbst wenn ich im Normalfall 100 € übrig habe, also spare, wird da schon wieder mindestens der zweite Monat mitbelastet (zwei Monate nichts gespart, weil mir 200 € genommen wurden).
Wenn ich 120.000 € verdiene und mir werden 20.000 genommen, sollte das eigentlich ausreichen, dass die laufenden Kosten (vielleicht 40.000 €?) gedeckt sind und zusätzlich ein Sparbetrag im 5-stelligen Bereich (60.000 €) übrig bleibt.
Außer natürlich jemand mit 120.000 € Netto hat diese 120.000 bis auf 10.000 ausgereizt. Dann geht es ihm natürlich wie dem "armen" Schlucker und er hat 2 Monate nichts übrig. Aber wofür gibt man 110.000 € im Monat aus (selbst 40.000 wären eine Villa samt Personal und 3 oder 4 geleaste Sportwagen)?! 😱
Aber da ich mir nicht vorstellen kann, wofür man 110.000 € im Monat ausgibt, für private Späße, bin ich wohl auch nur ein Neider.
Ich vermisse den Danke-Button für diesen Beitrag, der mir aus der Seele spricht!
ajo. Einkommenssteuer fällt dann bei dir auch nicht unter Gleichheit vor dem Gesetz...
Kommt jetzt wieder die Todsünde der Invidia bei einigen im Forum durch?
Doch doch wenn man genug Verdient gibt es da genug legale Wege weniger Steuern zu bezahlen, ist von daher in Deutschland alles stimmig unfair 😉
Mehr zahlen zu müssen dafür, dass man in der Schule besser aufgepasst hat und mehr arbeitet ist also deine Auffassung von Gleichheit vor dem Gesetz?
Nicht nur, dass du damit falsch liegst, sondern ich kann dir auch netterweise die korrekte Bezeichnung dafür nennen: Kommunismus.