Grünes Licht für strengere CO2-Vorschriften
95 Gramm ab 2021
Schritt für Schritt werden die Abgasnormen für Autos verschärft. Das EU-Parlament segnete nun die jüngste Neuregelung ab.
Straßburg - Die Autobranche muss in der EU ab 2020 schärfere Klimaauflagen für Neuwagen einhalten, bekommt bei der Umsetzung aber mehr Zeit als ursprünglich geplant. Das EU-Parlament stimmte jetzt in Straßburg für diesen Kompromiss. Bei neuen Autos soll die Obergrenze für den Ausstoß des Treibhausgases CO2 ab 2021 auf 95 Gramm pro gefahrenem Kilometer (g/km) gesenkt werden. Dabei müssen ab 2020 bereits 95 Prozent der Flotte diesen Wert unterschreiten. Ab 2015 soll der zulässige Grenzwert zunächst bei 130 g/km liegen.
Schon heute gibt es solche Zielwerte, die nach und nach verschärft werden. Deutschland hatte das Vorhaben für die jüngsten CO2-Reduktionsziele zuletzt monatelang blockiert. Die Fahrzeuge würden nun jedoch erheblich sparsamer, "und die europäischen Hersteller bleiben weltweit führend bei umweltschonenden Fahrzeugen", sagte der Berichterstatter des Europaparlaments, Thomas Ulmer (CDU).
"Gutes Signal für Klimaschutz"
Die neuen Bestimmungen sollen für Hersteller gelten, die pro Jahr mehr als 1.000 Fahrzeuge produzieren. Die Grünen äußerten Kritik an einem Kompromiss auf niedrigem Niveau: Viele Autobauer hätten bereits heute den Grenzwert für 2015 längst erreicht, sagte ihr verkehrspolitischer Sprecher Michael Cramer.
Der Verkehrsexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Jens Hilgenberg, nannte den verbindlichen Grenzwert von 95 Gramm "ein gutes Signal für mehr Klimaschutz". Es sei allerdings ein "Wermutstropfen, dass der Grenzwert erst ab 2021 gilt und die Hersteller schwerer Fahrzeuge weiterhin privilegiert werden". Der SPD-Abgeordnete Matthias Groote sagte dagegen, das neue Recht schone den Geldbeutel der Autofahrer, schütze das Klima und liefere Anreize für nachhaltige Jobs in der Industrie.
E-Autos dürfen mehrfach gewertet werden
Erleichterungen sind für Hersteller von Elektroautos und anderen schadstoffarmen Fahrzeugen vorgesehen. Solche Wagen können sich die Autobauer zwischen 2020 und 2022 gleich mehrfach für ihre Klimabilanz anrechnen lassen - allerdings nur begrenzt. Dies soll Investitionen in klimafreundliche Antriebe zusätzlich beflügeln.
Die technischen Möglichkeiten würden durch diesen Kompromiss aber nicht ausgeschöpfen und schadeten deshalb dem Klima, den Verbrauchern und der Zukunftsfähigkeit der heimischen Automobilindustrie, hieß es in einer Stellungnahme der deutschen Grünen.
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Das bisherige NEFZ-Verbrauchs-/Abgasverfahren soll bis etwa 2018 durch das realistischere WLTP-Verfahren abgelöst werden.
Einen Grenzwert von 95g/km CO2 zu erreichen, dürfte 2021 bei den reinen Benzinern überwiegend schwer erreichbar sein. Ohne alternative Antriebe (Elektro, Hybrid, Gas, Brennstoffzelle) dürfte das in Zukunft nicht mehr realisierbar sein.
Was den Verbrauch angeht (und damit den CO2-Ausstoß) lügen die Hersteller doch heute schon das sich die Balken biegen, das wird durch diese Neuregelung nur noch schlimmer.
Ja. Und vor allem wird daran die Steuer bestimmt. D.h. Alles rund um´s Auto wird in Zukunft definitiv teurer.
Die Umwelt schützt es ganz sicher nicht. Zwar wird im Betrieb weniger CO2 anfallen, das gleicht meiner Meinung die kürzere Lebensdauer und die aufwändigere Produktion aus (viel Alu, Batterien, etc)
Das es den Geldbeutel schonen soll finde ich ein Witz. Wer mal ein neueres Auto in der Werkstatt hatte (sei es nur für einen Steuergerätereset) der weiß warum.
Gut für die Wirtschaft ist es. Und das ist auch der alleinige Grund.
die EU will aus uns ein volk von kleinstwagenfahrern machen🙁
Jede Verschärfung der Abgasnorm verteuert die Fahrzeuge zusätzlich, erfordert immer komplexere Motor- und Abgasregelungen mit den entsprechenden Kosten und erhöhter Reparaturanfälligkeit.
Die EU macht die Fahrzeuge noch so teuer, dass sich Normalverdiener bald gar kein Fahrzeug mehr leisten können.
Reifendruckkontrollsysteme (Kosten bis zu 700 € pro Radsatz) werden schon 2015 Pflicht.
Notrufassistent (Kosten ca. 500 €) soll evtl. auch für jedes Fahrzeug Pflicht werden.
Wahrscheinlich bald auch noch Notbremsassistent, Nachtsichtgerät und Fußgängerairbag.
Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit.
Der Fahrzeugkäufer kann die zusätzlichen Kosten immer noch durch den Verzicht auf Alufelgen, Lederausstattung und Soundsystem (um nur einige Beispiele zu nennen) kompensieren.
Solange sich viele Fahrzeugkäufer bei der Bestellung immer noch mit der "Konfiguration" herumquälen, vollzieht sich das Jammern noch auf ziemlich hohem Niveau.
In Japan schaffen das die Kleinstwagen schon Heute (70g/km CO²) als reine Benzin-Öko-Kiste. Mit den großen schweren Autos wird es wohl dann vorbei sein, oder man muss Strafsteuern zahlen.
Nö, mit Elektroantrieb und Range-Extender bzw. Brennstoffzelle läßt sich auch diese Fahrzeugklasse künftig umweltgerecht bewegen.
nach welchem fahrzyklus?
Muss ich jetzt schon lachen. Was soll der Bloedsinn, was ist mit den ganzen Telearbeitsplaetzen, die unsere hoch entwickelte Telekommunikation versprochen hat? Nicht vorhanden?! Na sowas. Sollen immer mehr Leute jeden Tag zig Kilometer runterreissen damit sie am Arbeitsplatz erscheinen. Achso der Strom dafuer kommt aus der Steckdose und dieser wiederum von den Anlagen des 4. deutschen Windreiches?! Voellig ohne Verschleiss und kostenlos ?! Prokon laesst schon mal gruessen.
Daß wir nicht so weitermachen können wie bisher, sollte inzwischen jedem Zeitgenossen klar geworden sein. Nur weil der Königsweg in eine bessere Zukunft noch nicht gefunden wurde bedeutet dies ja nicht, daß wir jetzt einfach die Hände in den Schoß legen und abwarten, was passiert. Wenn jeder nur auf die Sicherung seines eigenen Status Quo bedacht ist, bringt das die Gesellschaft als Ganzes nicht voran.
ach so, weil inzwischen jeder müll rund um den globus geflogen werden muss, sollen wir noch ein paar mickrige gramm CO² einsparen?
Die PKW-Flotte der EU dürfte erheblich mehr CO2 in die Luft blasen als der Luftverkehr der gesamten Welt.