CO2-Vorgaben für Neuwagen
95 Gramm ein Jahr später
Im Streit um CO2-Emissionsvorgaben für Neuwagen ab dem Jahr 2020 haben Vertreter des Europaparlaments und der EU-Staaten offenbar eine vorläufige Einigung gefunden.
Brüssel - "Die Kuh ist vom Eis", sagte der SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote am Dienstagabend in Brüssel. Als sicher gilt die Einigung erst, wenn beide Seiten offiziell zugestimmt haben. Bereits im Sommer war ein ausverhandelter Kompromiss am Widerstand Deutschlands gescheitert. Die Bundesregierung fürchtete zu harte Auflagen für die wichtige heimische Autobranche.
Groote zufolge soll der Zielwert von 95 Gramm CO2 (Kohlendioxid) pro Kilometer erst Ende 2020 vollständig greifen. Der Wert bezieht sich auf den Durchschnitt aller europäischen Neuwagen. Für jeden einzelnen Hersteller gelten wie bisher spezifische Vorgaben.
Boni für schadstoffarme Fahrzeuge wie Elektroautos sollen die Hersteller bis Ende 2022 nutzen können. "Ich glaube, dafür müssen wir uns nicht schämen", lobte der Parlamentarier.
Eigentlich hatte Europa das Ziel von 95 Gramm CO2 für das Jahr 2020 angepeilt. Mit dem neuen Kompromiss würde es um ein Jahr verschoben. Im Verlauf des Jahres 2020 müssten die Autobauer ihre jeweiligen Zielwerte nur für 95 Prozent ihrer Wagen einhalten.
Supercredit-Faktor sinkt
Auch Boni für Fahrzeuge, die wenig Kohlendioxid ausstoßen, sollen die Hersteller zwischen 2020 und 2022 nutzen können - allerdings jedes Jahr etwas weniger. Während etwa jedes Elektroauto im Jahr 2020 noch doppelt gezählt wird, würde der Faktor 2021 auf 1,7 sinken und 2022 auf 1,3, erklärte ein Diplomat. Durch diese mehrfache Anrechnung wird es für die Hersteller leichter, ihre CO2-Ziele zu erreichen.
Außerdem sollen die Boni Anreize für die Entwicklung alternativer Antriebe setzen.
Die Umweltorganisation Transport & Environment beklagte, dass das 95-Gramm-Ziel durch die Regelungen weiter abgeschwächt werde, um es deutschen Autoherstellern recht zu machen. Allerdings werde die Einigung endlich Planungssicherheit schaffen. "Die Zeit ist abgelaufen und der Rat (der EU-Staaten) muss das ohne weitere Ergänzungen oder Verzögerung unterzeichnen.
Quelle: dpa
Wie kommt man auf einen solch utopischen Wert?
95 g pro km schafft praktisch kein Benziner im NEFZ. Sogar das 1.0 mhd Motörchen im Smart emittiert 97 g pro km. Fazit: praktisch alle Fahrzeuge müssen teilhybridisiert werden, damit sie zumindest im NEFZ die 95 g schaffen. Meiner Meinung nach besonders sinnlos bei kleinen Fahrzeugklassen, da die Kosten der Hybridisierung die Fahrzeuge überpropotional verteueren werden.
Ich bin schlicht gespannt, was manipuliert wird, um diese Werte zu erreichen.
Im schlimmsten Fall kauft man sich halt dann keinen Neuwagen😆
Roman
Kauft euch in der Realität im Alltag auch auf Vollast sparsamer zu fahrende und konstruktiv weit langlebigere Uralt-Saugermotoren, oder auch dicke 2.5l 200PS Softturbos (wie ich einen habe), so lange es noch geht! 😱
Neuwagen adé - den teuren Euro5/6 Elektronik- und Downsizingmüll verweigere ich jetzt schon (obwohl ich ihn mir locker neu per Barzahlung vom Konto runter leisten könnte!). Und das tue nicht nur ich, sondern halb Europa hält sich mit Neuwagenkäufen zurück!
Ab 2020 wird es wirklich schlimm werden. Ich ahne schon, das es z.B. bei BMW garantiert keine 6-Zyl. Reihenmotoren mehr geben wird (die sind ja jetzt schon faktisch abgeschafft, und werden nur noch als Top-Versionen mit Biturbo für den USA / Rußland- / China-Export & einige Euro-Bonzen gebaut).
Ein zukünftiger BMW525 Mj. 22 dürfte wohl durch einem hybridisiertem 1.5l Dreizylinderturbo des nächsten Mini angetrieben werden, mit Soundgenerator damit die Nähmaschine und die Elektromotoren nicht so mickrig klingen.
Alles dank des bescheuerten NEFZ-Fahrzyklus CO²-Beschiß, der Hochgezüchtete Turbo-Direkteinspritzer mit Miniaturhubraum massivst übervorteilt...
In der von mir gefahrenen Realität saufen diese kurzlebigen, hochkomplexen Downsizing-Motörchen auf der Autobahn wie 80er-Jahre Triebwerke mit 2.5x mehr Hubraum... 🙄
Also mein Fahrzeug hat Euro5 ohne Downsizing- & Elektronikschnickschnack. Zudem 106g CO2 (trotz MMT-Automatik) würde also selbst bei Erstzulassung nächstes Jahr nur 42€ Steuer kosten (aktuell 20€).
Ich glaube nicht, dass man in 10 Jahren keinen V6 mehr bekommt, kostet dann halt mehr Steuer. Wer den Spaß will, dem muss der Spaß halt so viel wert sein.
Mein Opa ist Dieses jahr von einem 1.6er 4er Golf auf einen 1.2 7er umgestiegen, gleiche Ps.
Er meinte nur "Der lässt sich garnicht mit kleinen Drehzahlen fahren". Und als ich ihm den Bordcomputer erklärt hab, stand da 8,5l, das war mehr als der alte, somit eine Enttäuschung.
Ich hab eigentlich nix gegen Turbos. Man kann sie nutzen Um einem Motor eine schönere Leistungskurve zu geben oder in Sportwägen die Leistung deutlich kompakter zu verbauen.
Allerdings werden sie ja nur benutzt um mehr Ps ins Datenblatt zu schreiben, Hubraum wird dadurch allerdings nicht ersetzt.
Bin mal gespannt, was die Hersteller bringen. Gegen hybride hab ich nichts, vor allem wenn die Als Ladenhüter den Flottenverbrauch senken.. Die Zukunft wirds zeigen!
Roman
Ed:
R6!(BMW) 😆
Würde mal sagen die neuen Turbomotoren kombiniert man optimal mit einer 8- oder 9-Gang-Automatik, dann kann die Elektronik den verbrauchsgünstigen Gang wählen und niedertourig+sparsam fahren / bei konstantem Tempo dahinrollen.
Die PS braucht man doch nur zum Beschleunigen oder für flotte Autobahnfahrten.
Hybride sind halt optimale Stadtautos. Beim Anrollen an Ampeln kann der Verbrenner schon abgeschaltet werden und trotzdem kann man - im Gegensatz zu Start/Stopp-Systemen - sofort wieder losfahren. Das ganze außerdem noch mit geringerem Verschleiss.
PS Ich finde die BMW-Vierzylinder ehrlich gesagt schon potent genug: 125i/125d: 6,X Sekunden von 0-100; vmax = 240+x km/h
Es gibt andere Sachen die wichtiger sind, und durch diese Co2 Regelung wird es auch nich besser. Solange die in Asien und Indien, Afrika sich daran nicht halten bringt es nichts. Was bringt dieser ganze Recyclingscheiß wenn die Firmen den Elektromüll in Afrika wegschmeißen und es dort rumliegt.
Dieser ganze Umweltgedöns nervt nur wenn ich höre das Öl gibt es nicht mehr lange, das ist doch nur eine masche um Ausreden zu haben wieso das Tanken teuer ist.
Stimmt, bei der Gebäudeklimatisierung ließe sich viel mehr Energie sparen. Ich hätte nichts dagegen, wenn man dort intensiver auf Optimierungen hinwirken würde.
Es geht nicht um Leistung. Leistung kann man aus jedem Turbomotor fast beliebig herausholen.
Fakt ist aber doch:
Die CO2-Vorgaben aus Brüssel sind vollkommen willkürlich gewählt und mit Logik nicht zu begründen. Der Autofahrer als Klimakiller (oder Umweltretter) ist schlichtweg Unfug!
Letztlich haben wir als Autofahrer davon einen kleinen steuerlichen Vorteil durch die CO2-abhängige KFZ-Steuer.
Erkauft wird das durch mehrfach aufgeladene Minimotoren, die ein ganz erheblich größeres Reparatur-Risiko bieten als die "alten" Sauger, dafür aber im Alltag genau so viel Verbrauchen.
Bestes Beispiel ist der BMW F10. 528i (2.0 R4, Turbo) und 530i (3.0 R6, Sauger).
Im Alltag verbraucht der 3.0 weniger (Quelle: spritmonitor), bietet mehr Laufkultur, mehr Klang, mehr Drehfreude, mehr Charakter.
Und es ist kein Turbo dran, der kaputt gehen könnte.
Aber: Im NEFZ verbraucht der Turbo einen Liter weniger und senkt damit den CO2-Ausstoß des Herstellers.
Aber mit irgendwas müssen sich die Halbspastiker in Brüssel ja beschäftigen. Was sollten wir sonst mit unseren ganzen Steuergeldern machen? Irgendwem müssen wir sie ja geben...
Hallo,
haetten die Politiker der EU-Diktatur wirklich Interesse an einer Reduzierung der Umweltbelastung auf der Welt (speziell Europa), dann wuerden sie dafuer sorgen, dass der Ausstoss von Methan eingedaemmt wird. Methan ist um ein Vielfaches schaedlicher als CO2.
Es ist aber anscheinend einfacher, dem Autofahrer ein schlechtes Gewissen einzureden und ihm/ihr in die Tasche zugreifen, als die ganze Massentierhaltung zur Nahrungserzeugung kraeftigst zu besteuern und eine Umerziehung herbeizufuehren.
In der Evolution des Menschen war es sicherlich nicht vorgesehen, sich taeglich mit Fleisch vollzustopfen, Gammelfleischwurst auf den Grill zu legen und Billig-Burger aus dem Fast-Food Restaurant herunterzuschlingen, weil man ja angeblich keine Zeit mehr im technikverseuchten Arbeitsalltag hat, sich gesund zu ernaehren.
So bekaempft man auch Obisitaet als Volkskrankheit Nr. 1
Stattdessen implementiert man den Oekosozialismus, indem man den Menschen ins Hirn haemmert, dass Autos mit viel Hubraum und Leistung und einem hohen CO2 Ausstoss gefaehrlich fuer die globale Zukunft sind.
Verschwiegen bleibt die Tatsache, dass man so die Autoflotte auf der Welt erneuert und Leute dazu zwingt, die Autoindustrie durch Neukaeufe weiterhin zu subventionieren und am Leben zu halten, um die Steuerkeule zu verhindern.
Und man kann es so schoen weiter ausrollen. Die Lebensmittelindustrie, die die Pharmaindustrie am Leben haelt...die Oekoindustrie, die von der Umweltverschmutzung lebt usw. usf.
The Moose
Die 1.6er in der Formel1 Bringen 700PS oder so..und halten ein par Rennen.
Um mal die Extremform dieses Unsinns zu nennen.
Wie gesagt, interessieren mich schon lange keine Datenblätter mehr.
Das mit der 8-Gang Aut. ist sicher toll, macht aber den Motor nicht besser 😆
Ich finde Momentan einfach keinen Zweck an den Turbos, wie sie überall draufgestöpselt werden..
Aber was rede ich noch. Das ist nunmal Wirtschaft und nichts als Wirtschaft.
Vielleicht bekommen ja Neuwagen demnächst alle einen Chip, der den Vebrauch protokolliert. Der könnte dann beim TÜV ausgelesen werden und z.B. das KBA veröffentlicht dann eine jährliche Statistik zum CO2-Ausstoß.
Hilft aber, den Motor öfter im optimalen Drehzahlbereich zu halten (also Spritsparen), was dem Opa mit seinem 5- oder 6-Gang-Handschalter nicht so gut möglich ist.
Übrigens sind ja alle aktuellen BMW 4-Zylinder mit Turbo ausgestattet, ich hab bisher noch nichts von großflächigen Problemen mit den Motoren gehört.
Das wär für mich aber gar nicht gut, liege ich doch momentan über 2 Liter über NEFZ. 😆
Hier gibt es wieder die zwei Seiten. Die, die unbedingt Hubraumgroße Autos haben wollen, auch wenn das einem gar nichts im Verbrauch, bzw. Umwelt, bringt. Und dann die Politik, die es halt genau anders herum sieht. Aber das ist wie beim Handeln. Man muss eben erstmal übertreiben, damit man noch runter gehen kann. Das gleiche ist hier von den Politikern....
Grüße
Forster