Diesel-Gipfel zwischen Regierung und Kommunen
Ab Mittwoch soll das Geld fließen
Das Diesel-Treffen mit der Bundesregierung und den betroffenen Kommunen ist abgeschlossen. Ab Mittwoch sollen die Kommunen Fördergelder beantragen können.
Berlin - Tiefgreifende Entscheidungen waren auf dem heutigen Diesel-Gipfel nicht zu erwarten. Schließlich verfügt der Bund derzeit nur über eine geschäftsführende Regierung. Daher wurde eigentlich nichts beschlossen, was nicht schon längst vorher beschlossen war. Zumindest soll jetzt endlich Geld fließen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Kommunen nach dem Milliarden-Sofortprogramm für bessere Luft weitere Hilfen in Aussicht gestellt. Es gehe darum, das Sofortprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro für 2018 zu "verstetigen". Sie wolle dies in die Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung einbringen, sagte Merkel am Dienstag nach einem Spitzentreffen mit Kommunen in Berlin. Ziel sei es, Fahrverbote zu vermeiden. Die Gelder aus dem nun aufgelegten Fonds sollten den Kommunen möglichst schnell zur Verfügung stehen, damit diese "passgenau" Projekte umsetzen könnten.
Zuletzt wurde der Fonds von 500 Millionen Euro auf eine Milliarde aufgestockt. Laut dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) ist das nicht genug. Er plädierte schon im Vorfeld für ein dauerhaftes Luftreinhalte-Programm: "Das wird nicht ausreichen für die Verkehrswende in der Fläche", sagte der SPD-Politiker. Es seien weitere Milliarden-Fördergelder notwendig. "Eigentlich müsste jedes Jahr ein solcher Milliarden-Fonds aufgelegt werden."Der Deutsche Städtetag begrüßte die beschlossenen Maßnahmen, wies jedoch auf offene Fragen bei der Finanzierung hin. Die Städte wüssten noch nicht, ob sie die laut Kanzlerin Merkel ab Mittwoch zur Verfügung stehenden Fördermittel tatsächlich unbürokratisch erhalten könnten, erklärte die Präsidentin des Städtetages, Eva Lohse (SPD). Schwierig sei auch, den Kommunen bei den meisten Programmen eine finanzielle Selbstbeteiligung abzuverlangen. Dies verlängere die Zeiträume deutlich, bis diese Projekte anlaufen könnten.
Die Digitalisierung des Verkehrs, etwa Verkehrsleitsysteme, müssen allerdings noch warten. Diese Mittel werden voraussichtlich erst ab Sommer 2018 verfügbar seien.
Die Automobilindustrie in die Pflicht nehmen
Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sagte am Dienstag in Berlin, die Autobauer könnten beim Programm für Kommunen "nicht außen vor" bleiben. Die Aufgaben der Branche seien noch längst nicht gelöst. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) kritisierte, es gebe bis heute kein Elektrotaxi deutscher Hersteller.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sprach von einem wichtigen Schritt. Die beschlossenen Maßnahmen allein reichten aber nicht aus, um das Problem von Dieselabgasen flächendeckend zu lösen. Auch sie sehe vor allem die Autoindustrie in der Pflicht.
Die Naturschutzorganisation Greenpeace kommentierte den Gipfel folgendermaßen: "Die Bundesregierung ignoriert weiterhin die Dimension des Problems. Eine Ölpest lässt sich auch nicht bekämpfen, indem man Fingerhüte ausgibt."
In vielen Städten werden Grenzwerte beim Ausstoß gesundheitsschädlicher Stickoxide anhaltend überschritten. Es drohen gerichtlich erzwungene Diesel-Fahrverbote.
Quelle: dpa
Ich fürchte auch, dass man die Gelder erst mal nutzt, um Löcher zu stopfen und zunächst erst mal laaaange Planungen durchführt....
Eine ad hoc Lösung des Problems wird es auch nicht geben, selbst wenn man reichlich Gelder fließen lässt.
Viel zu lange hat man die Probleme ignoriert oder hinten an gestellt.
Jetzt drohen die Fahrverbote und das bedeutet Ärger. Die Autohersteller in Deutschland werden auch nicht so schnell eine Lösung bereit haben.
Das wird jedenfalls noch spannend und niemand weiß so recht, wohin die Reise geht...
Ich habe selbst auch einen Euro 6 Diesel, der in absehbarer Zeit in Zahlung geht. Auf welches Pferd ich dann umsatteln kann, ist fraglich. Dank Abgasskandal ist der Wiederverkaufswert gefallen und die Nachfrage nach Dieseln eher mau. Fährt man die Karre nun länger oder gibt sie rasch weg- das ist wirklich die Frage.
Die Politik lässt die Bürger jedenfalls ordentlich im Regen stehen....
Warum lässt man nicht einfach die scheiß Diesel stehen und bittet die betrügerischen Hersteller zur Kasse? Das unsere kurrupten Politiker die immer noch decken, ist ein Skandal! Die gehören alle in den Knast.
Also der VDA hat nur eine Lösung. Die lautet: "Kauft saubere Diesel".
Aussage: "Die Elektrifizierung der Busflotten ist eher mittelfristig umsetzbar" Zuvor müsse in den Städten die passende Infrastruktur geschaffen werden. Er warb daher für modernere Dieselbusse.
Was will man da noch dazu sagen ? Trend eindeutig sowas von verpennt. Dann werden die Kommunen wohl oder übel E-Busse aus Polen, den Niederlanden oder China kaufen. Kommunalfahrzeuge gibts dann von StreetScooter weil auch hier die rennomierten Hersteller schlicht und einfach zu doof waren frühzeitig Lösungen anzubieten. Die Hersteller hogffen auch darauf dass es mehr als genug blöde Kunden gibt die weiterhin Diesel kaufen, sprich ihren 3 Jahre alten dreckigen Diesel gegen einen neuen saubereren Diesel der den Herstellern noch mehr Marge bringt tauschen. Wahrscheinlich haben sie damit auch nicht so unrecht. Wird noch genug geben.
Was erwartest Du, wenn man eine konsensorientierte Phrasendrescherin, die alles permanent neu verhandeln will, mit einer Richtlinienkompetenz ausstattet?
Oder anders gefragt:
Wie viele Frauen kennst Du, die, seit 18 Jahren in zweiter Ehe verheiratet, noch immer den Namen von Ihrem Ex-Mann tragen?
Konsequenz(en)?
Länger fahren und bei evtl Euro 6. Dürfte aber nix bringen.
Am besten gar kein auto (!!) Oder e Wagen a La e.go oder sion.
Ich hoffe, jemand kann mir erklären, wie Geld die Luft ohne Fahrverbote sauberer machen soll?
So lange es den Hersteller erlaubt bleibt, Abschalteinrichtungen zum Motorschutz zu besitzen, wird sich nichts ändern.
Denn der Bereich "Motorschutz" ist ja überhaupt nicht deklariert. Das machen die Hersteller selbst.
Also fahren aktuell die meisten Diesel mit komplett abgeschalteter Abgasreinigung. Und das mit Genehmigung der Regierung, die jetzt mit Geld den Schlamassel versuchen zu richten.
Also mit Steuergelder, obwohl die Hersteller Schuld sind.
Sämtliche Abschalteinrichtungen müssten für Neuwagen verboten werden.
Wenn die Abgasreinigung deaktiviert/gedrosselt werden muss, damit der Motor hält, ist er eine Fehlkonstruktion. Also zurück an den Zeichentisch.
Tja ich fahre ein Euro5(BJ. 2014), gekauft Ende 2015 als Jahresfahrzeug...jetzt frag dich mal wie ich mich fühle. Euro 6 muss sich wohl erstmal keine Gedanken machen, Eu1-4 haben wenigstens eine Art "Umweltprämie" erhalten...Was passiert mit EU5 Autos???
Also ich werd den jetzt sicherlich nicht aus dem Affeckt heraus verkaufen, wenn etwas kommt in 2-4 Jahren, bisdahin wird der gefahren....
Mir fällt da schon etwas ein:
Straßen sanieren (weniger Feinstaub durch aufgewirbelte Teilchen des kaputten Belags), bessere Verkehrsführung (ohne viele Bremszonen), mehr Straßenreinigung, Beschaffung neuer Hybrid-Busse, Ausbau von U- und Stadtbahnen, Bau neuer Radwege, Infrastruktur für E-Fahrzeuge...
Eine Milliarde scheint viel Geld zu sein, aber wenn man den Betrag durch alle Kommunen - vor allem Großstädte - teilt,...
Gerade in Stuttgart hat man Jahrzehnte die Probleme der Verkehrsführung ignoriert.
Wenn du mir noch erklärst, wie das die NOx Werte reduziert?
Ja, die Euro 5er sind wirklich besonders blöd dran.
Das ist eigentlich ein unhaltbarer Zustand, für den die Politik dringend eine Lösung finden muss.
Ist das nicht selbsterklärend? Mehr ÖPNV, gleich weniger Autos auf der Straße, gleich weniger Abgase.
Bessere Verkehrsführung, gleich kein Stop & Go, gleich weniger Abgase.
(Lokal) "umweltfreundlichere" Busse, gleich weniger Abgase.
Die restlichen von mir geschilderten Maßnahmen würden sich aber "nur" auf den Feinstaub auswirken.
Bis wann sollen da Ergebnisse sichtbar sein?
Aktuell gibt es keinen Weg vorbei an Fahrverboten.
Und selbst wenn saubere Busse kommen, warum sollte man dann schmutzige Diesel weiter fahren lassen?