VW veröffentlicht Quartalszahlen und kappt Ziele für 2015
Abgas-Skandal beschert VW 3,5 Milliarden Euro Verlust
Zum ersten Mal seit Langem meldet VW ein (milliardenschweres) Quartals-Minus. Finanzchef Witter glaubt dennoch: Die Folgen des Skandals seien "enorm, aber zu managen".
Wolfsburg - In den vergangenen Jahren ging es bei VW nur in eine Richtung: bergauf. Diese Rekordfahrt wurde durch den Abgas-Skandal jäh beendet. Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren schreibt der Konzern am Ende eines Quartals rote Zahlen.
Vor Zinsen und Steuern (Ebit) steht nach dem dritten Quartal 2015 ein Minus von rund 3,5 Milliarden Euro. Auch unter dem Strich ist das Ergebnis mit minus 1,7 Milliarden Euro tiefrot. Das teilte Volkswagen am Mittwoch mit. "Wir werden alles daran setzen, verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen", sagte VW-Konzernchef Matthias Müller.
Mit Bekanntgabe der Quartalszahlen kappte der Konzern auch die Ziele für das laufende Jahr. Das Ergebnis des Jahres 2015 werde deutlich unter den Werten des Vorjahres liegen. VW rechnet mit einer operativen Marge zwischen 5,5 und 6,5 Prozent, allerdings nur, wenn man die milliardenschweren Rückstellungen für die Folgen der Abgaskrise herausrechnet. Die operative Marge bezeichnet das, was vor Zinsen und Steuern gemessen am Umsatz noch übrig bleibt.
Rückstellungen lasten schwer
Die zentrale Erklärung für den milliardenschweren Verlust sind rund 6,7 Milliarden Euro hohe Rückstellungen für die Folgen des Skandals. Finanzchef Frank Witter ist optimistisch, dass diese Summe für die Rückrufe ausreiche. Allerdings sind darin weder Kosten für mögliche Entschädigungen der Kunden noch für drohende Strafen und Rechtskosten enthalten.
In der Bilanz heißt es im Juristendeutsch dazu, dass "eine Bewertbarkeit der Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Dieselthematik zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gegeben" sei. Sprich: VW könne noch nicht abschätzen, was an Rechtskosten auf den Konzern zukommt, und hat deshalb noch keinen Puffer gebildet. Witter räumt ein, dass auch andere Kosten als die bloßen Aufwendungen für die Rückrufe, "ihre Spuren hinterlassen" werden. Die Folgen seien "enorm, aber zu managen".
Neben den herben Verlusten steckt in der Bilanz auch ein positives Gegengewicht: Knapp 23 Milliarden Euro hatte VW zum Ende des dritten Quartals an Bargeld auf der hohen Kante - rund fünf Milliarden mehr als noch vor drei Monaten. Der Großteil stammt aus dem Verkauf der Anteile am einstigen Partner Suzuki. Bis Ende des Jahres will VW zudem seine Beteiligung am niederländischen Leasinganbieter Leaseplan verkauft haben. Das Geschäft hat einen Wert von 3,7 Milliarden Euro.
Besonderheiten aus dem Reich der Mitte
Die Erklärung dafür, dass die Zahlen beim Nachsteuerergebnis nicht noch schlechter ausfielen, liegt in der Besonderheit des China-Geschäftes bei den Wolfsburgern. Da Volkswagen im Reich der Mitte mit Partnern unterwegs ist, behandeln die Buchhalter die Gewinne von dort nur wie eine Art Beteiligung. Daher fließt der Ertrag ins Finanzergebnis und taucht somit vor Zinsen und Steuern noch gar nicht auf.
Bis Ende September lagen die anteiligen operativen Ergebnisse der chinesischen Joint Ventures bei 3,77 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es allerdings noch 3,92 Milliarden. Zur Halbjahresbilanz hatte das anteilige China-Ergebnis mit 2,74 Milliarden Euro noch über dem Vorjahresniveau (2,622 Mrd. Euro) gelegen.
Neben dem VW-Konzern ist auch dessen Dachgesellschaft, die Porsche SE, vom Abgas-Skandal betroffen. Für das Jahr 2015 geht die Porsche SE von einem Nachsteuergewinn zwischen 800 Millionen Euro und 1,8 Milliarden Euro aus, wie die Holding am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Im Vorjahr hatte die Porsche SE nach Steuern noch drei Milliarden Euro Gewinn gemacht und ursprünglich mit einem Nachsteuergewinn von 2,8 bis 3,8 Milliarden Euro gerechnet.
Herbert Diess entschuldigt sich in Tokio
Während in Europa die Verlustmeldungen für Schlagzeilen sorgen, entschuldigte sich VW-Markenchef Herbert Diess am Mittwoch zum Start der Tokyo Motor Show. "VW hat einige Dinge getan, die falsch waren", sagte er einem Bericht des Nachrichtenportals Nikkei Asian Review zufolge. "Im Namen unseres gesamten Unternehmens möchte ich mich aufrichtig entschuldigen." VW werde gute technische Lösungen für die betroffenen Dieselfahrzeuge präsentieren. "Wir werden die ganze Wahrheit enthüllen und offenlegen. Wir werden sicherstellen, dass so etwas nie wieder passiert."
Abgas-Skandal wurde im September öffentlich
Im September hatte der VW-Konzern eingestanden, bei Abgas-Tests auf dem Prüfstandmithilfe einer Software die Ergebnisse für Dieselwagen manipuliert zu haben. Die Software erkennt, wenn ein Auto gerade auf dem Prüfstand gestestet wird und schaltet den Motor dann in einen Modus um, in dem er deutlich weniger Stickoxide ausstößt.
Weltweit geht es um etwa 11 Millionen Autos der Konzernmarken VW-Pkw, VW-Nutzfahrzeuge, Audi, Seat und Skoda. Allein in Deutschland müssen 2,4 Millionen Diesel in die Werkstatt zurückbeordert werden. Diese Aktion soll im Januar beginnen. EU-weit sind rund 8,5 Millionen Fahrzeuge betroffen. Neben Ausgaben für Rückrufe drohen noch größere Kosten, etwa für Klagen und möglichen Schadenersatz.
VW wird alles dafür tun "verlorenes Vertrauen wieder zu gewinnen"
Also wie nach DSG , 2L TDI , Steuerkette, Frost Motoren, Totallausfällen wie VW FOX / Touran....
Krempelt den Laden um, besinnt euch auf euren Markennahmen und werdet wieder Volksnah.
Ich drück für "Deutschland" die Daumen. Die Big Guys im Vorstand wird der Skandal ja am wenigsten treffen.
Es ist echt traurig , dass so ein Konzern mit soooovielen Mitarbeiter , nur wegen "paar" Leuten da oben so in den DRECK gezogen wird ......
Super Strategie, besonders mit signifikanten Produktionskapazitäten in 'Schland. So eine Art Hundai, nur mit viel schlechterer Kostenstruktur.
Dies ist für keinen Autobauer mit signifikanten Kapazitäten (auch insbesondere Engineering) in Europa eine gangbare Strategie. Selbst Opel und Ford, die dieser Vorstellung noch am ehesten nahekommen (also relativ viel Auto fürs Geld) kämpfen seit Jahren mit Verlusten (in Europa).
Diese ginge nur durch extreme "Entschlackung" der Technik ala AMIS, dass ist für Dacia ein gangbarer Weg, für VW aber wäre dies Selbstmord bzw. müsste man dann 200.000 Leute in 'Schland entlassen.
Rudlof von Rothschild 😆
"Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen"
Gerade hier sollte der Gesetzgeber, sowie VW mit aller Härte durchgreifen, so das beim Kunden (den Bürgern) mal wieder etwas Gerechtigkeit ankommt !!!
Das wäre ein guter Schritt in die richtige Richtung, meiner Meinung nach.
Das Land Niedersachsen und die Bundesregierung werden den Laden schon nicht sterben lassen.
Das Drohen mit Arbeitsplatzabbau zeiht ja immer. 🙄
Als ob es keine anderes Sorgen gibt.
Und es wird auch keine Konsequenzen für die "oberen" Herren haben. Nur ein DU DU und das war es.
Dann vielleicht ein paar Gesetz, um in FERNER ZUKUNFT solche Sachen zu verhindern oder zu erschweren.
Das wars.
Alles wie immer.
Schön, dass du das mal wieder erwähnen konntest.
Was soll der kleine Bürger dazu sagen, Unrecht Gut gedeihet nicht,Trifft
es wohl am Besten.
Da das Ganze seit 2008 läuft, können nun die Super Manager von VW
ausrechnen, ob sich Das für den Konzern gerechnet hat oder auch nicht.
Obwohl Deutschland, besser die ganze EU, von Lobbyisten beeinflusst
wird, gelang es wohl nicht, den Politikern aufzugeben, das Euro 5 und 6
mit Ihren Abgasvorgaben, mit unseren Dieseln nicht Gewinn bringend
herzustellen sind. Doch ist Dies nur ein Nebenschauplatz, viel wichtiger
war VW, in Amerika, deutsche" Clean Diesel " im Markt populär zu machen.
Da dies nicht Kostendeckend möglich war, ersann man den "Prüfstand
Effekt", Der dies bequem ermöglichte. Da Dies für VW wunderbar lief,
fühlte man sich in Amerika sicher. ( Da haben die schlauen Deutschen es
den doofen Amis richtig besorgt) Doch siehe da, so Doof kann kein Ami sein,
als Das Er Das ohne Prüfung hinnahm. Wer jetzt der Doofe ist, kann ein
Jeder für sich selber entscheiden.Amis waren es wohl nicht, denn was da
jetzt auf den Konzern zukommt, haben sich die VW Manager nicht in
Ihren kühnsten Träumen vorstellen können.........
Das wirklich DUMME an der Geschichte ist, das nicht die Schuldigen,
sondern die "kleinen Leute" bei VW, die Suppe werden auslöffeln
müssen. Das zeichnet sich schon jetzt deutlich ab.Wollen wir alle nur
hoffen, Das es VW schlußendlich nicht das Genick bricht.
Vor Gericht sind die Amis nicht fein, Ihre Schadenersatzforderungen,
kann sich ein Deutscher schlecht vorstellen.
Dies sollte die EU, sich bei Ihren TTIP Verhandlungen, auch mal vor
Augen führen. Da können wir nur Verlierer sein.
Was wären denn hier größere Sorgen als der Arbeitsplatzverlust, der auch immer mit signifikant sinkenden Steuereinnahmen und Sozialabgaben einhergeht?
Etwa die Umwelt? Unsere Gesundheit?
Die bessern jetzt nach und gut ist´s. 😊
Und Frostmotoren oder Steuerkette... sowas passiert. 😉
Auch daraus hat man gelernt.
Nicht immer alles verteufeln und ich muss ehrlich sagen/fragen, warum sich jemand, der sich ein deutsches Auto leisten könnte unbedingt das aus Fernost nimmt.
Ganz ehrlich, das Geld ist damit aus unserem Wirtschaftssystem (= Europa) draußen.
Ich fahre selbst einen Japaner (gebraucht gekauft), aber Neuwagen, ja, auch wenn die Europäer da nicht das non-plus-ultra abliefern, ich würde wohl zu einem Opel oder Ford greifen.
Kann jetzt jeder einordnen wie er meint. Ich kaufe z. B. auch das Gemüse aus Deutschland, wenn verfügbar, ansonsten Niederlande oder lasse die Finger davon, wenn´s von sonstwoher kommt.
(bei Bananen oder Erdnüssen etc. ist´s mir freilich egal)
VW = böse und teuer
Ich weiß nicht so recht - es ist einfach nicht der Weisheit letzter Schluss und man kann auch einfach 2 Jahre warten, bevor man sich einen neuen VW holt. Dann kennt man die Kinderkrankheiten bzw. sie wurden ausgemerzt.
Letztlich muss man aber schon auch genau hinschauen und der Fox war einfach kein ordentliches Auto, irgendwo in Brasilien (?) zusammengeschustert, das stimmt.
Wie auch immer...
Dann wird Volkswagen USA einfach ausgegliedert in eine BADBANK, machen die Stromkonzerne doch auch.
Dann stellt man fest, dass die garnicht das Geld haben das alles zu bezahlen und VW USA geht in Insolvenz. 😆
Wenn beim Bürger keine Gerechtigkeit ankommt, könnte die nächste Wahl helfen. Wenn du dich als Kunde ungerecht behandelt fühlst, kannst du ebenfalls abstimmen: mit den Füßen. Ich verstehe also deine Einlassung nicht wirklich; kannst du das näher erläutern?
Wenn dieses Abkommen zu Stande kommt, sind die Deutschen mit 1000%iger Sicherheit die Verlierer !
Nicht umsonst gehen die Menschen zu 100000sende auf die Straße !
Es kommt aber so , oder so Dicke für Jeden von Uns, ganz egal was man für ein Auto fährt !😤
Zeit zum Aktienkauf, das lohnt sich richtig!
Warum hat eigentlich noch kein anderer Hersteller öffentlich erklärt das sie garantiert keine Schummeleien bei der Abgasnormeinhaltung betrieben haben?
Verdächtig still ist es da.....
Da wird es eine Reihe heimliche Softwareupdates bei Inspektionen geben...