BAG: Offizielle Zahlen zur Manipulation der Abgasreinigung bei Lkw
Abgasmanipulation bei Lastwagen
Diesel-Pkw werden heiß diskutiert, aber auch bei Lastwagen wird die Abgasreinigung manipuliert - durch Halter oder Fahrer. Nun legt der Bund offizielle Zahlen vor.
Quelle: Picture Alliance
Berlin - Bei manchen Lkw manipulieren Halter oder Fahrer die Abgasreinigung: Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat im laufenden Jahr bei 3.668 Verdachtskontrollen in 65 Fällen eine Manipulation feststellen können. Seit Beginn der statistischen Erfassung des Delikts im Juli 2017 haben BAG-Kontrolleure und Polizei knapp 300 Lkw mit ausgetrickster Abgasreinigung entdeckt, wie die Bundesregierung nun auf eine Anfrage des Parlaments mitgeteilt hat.
Verdachtsmomente gab es bei knapp 11.000 kontrollierten Fahrzeugen. Zuvor kursierende Zahlen, nach denen rund 20 Prozent der osteuropäischen Lkw mit manipulierter Abgasreinigung fahren, konnten nicht belegt werden. Die Manipulation soll offensichtlich den Verbrauch der Abgasreinigungsflüssigkeit Adblue begrenzen und somit die Betriebskosten bei Langstrecken-Lkw senken. Als Resultat erhöht sich der NOx-Ausstoß der Fahrzeuge deutlich.
Die häufigste Form des Abgasbetrugs dürfte der Einsatz eines sogenannten Emulators sein. Dieser simuliert gegenüber der Motorsteuerung eine funktionierende Adblue-Anlage, obwohl diese in Wahrheit deaktiviert ist. Waren die Emulatoren zunächst fest verbaut, sind nach den Erfahrungen des BAG mittlerweile Steckerlösungen im Einsatz, die bei einer sich anbahnenden Kontrolle unauffällig entfernt werden können. Die Entdeckung dürfte daher künftig schwieriger werden.
Erwischten Fahrern droht ein Bußgeld und eine Nachforderung von Mautgebühren aufgrund der faktisch schlechteren Abgasnorm. Insgesamt wurden bislang knapp 254.000 Euro per Nacherhebungsbescheid eingefordert.
Quelle: SP-X
Das ist wie mit mit Hase und Igel 😆
Da hilft nur mehr Kontrolle und wenn erwischt, empfindliche Strafen, bis hin zur Zwangsstilllegung des Fahrzeugs.
Ganze 300 LKW, wow. 😊
Vor kurzem sah ich einen TV Beitrag dazu - ich meine, es war dieser:
https://www.zdf.de/.../zdfzoom-die-luege-vom-sauberen-lkw-100.html
Sehr interessant. Es blieb auch hängen, daß die polnische Polizei da wesentlich effektiver bei den Kontrollen arbeiten würde....
Und daß so wenig erwischt worden sind bzw. weniger als vermutet ... naja, als LKW Fahrer tauscht man sich halt aus und warnt andere ....
Es werden ja auch weitaus weniger Tempo- und Abstandssünder erwischt, als es in Realität gibt 😆
100.000€ Strafe pro festgestelltem Fall sowie Zwangsstillegung des Fahrzeugs an Ort und Stelle inkl. Ermittlungsverfahren wegen erwerbsmäßigem betrug gegen die Spedition. Damit könnte man Ruhe reinbringen.
Andererseits gibt es aber auch hier eine kritische Stimme zu dem ZDF Beitrag:
https://www.eurotransport.de/.../...al-mit-adblue-killern-8816820.html
Vielleicht waren es dann doch nur so wenig ... 😉
Sobald die NOx Messung im Vorbeifahren gemacht werden kann, wird das kein Problem mehr sein. In England sind solche Geräte schon in Erprobung. Einfach das Kennzeichen mit Fahrzeugtype und gemessenen NOx Wert koppeln und alle auffälligen Fahrzeuge zur behördlichen Kontrolle einladen. Bei Nichterscheinen einfach Betriebsgenehmigung entziehen.
Geht doch ganz einfach.
Manipulationen an der Abgasreinigungsanlage, die im Lastwagen eingebaut ist, würden immer häufiger gemacht. 2017 wurden im CH-Schwerverkehrszentrum Uri 113 solcher Tricksereien aufgedeckt.
Seit Beginn der statistischen Erfassung des Delikts im Juli 2017 haben BAG-Kontrolleure knapp 300 Lkw mit ausgetrickster Abgasreinigung entdeckt....
Was fällt den Haltern oder Fahrern denn überhaupt ein? So eine Sauerei!
Dieses Verhalten sollte man mit der gesamten zur Verfügung stehenden Härte des Rechtstaates verfolgen und bekämpfen.
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Merkt ihr was? 😆
Gegen PKW-Hersteller laufen entsprechende Ermittlungsverfahren.
Wenn nicht für LKW, wer kauft dann die ganzen 'Polen Stecker' im ebay?
Andererseits wäre der Beitrag auch langweilig. Man überprüft verdächtige LKW - also schon eine Auswahl in der eine erhöhte Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist. In knapp 1,8% der Fälle konnte man den Betrug nachweisen. Also gibt es eindeutig Betrüger - aber es scheint ein eher kleines Problem zu sein.