Nachrüster: Umbau von Bussen auf Euro 6 möglich
Abgasreinigung für Busse
Die Umrüstung von Stadtbussen auf Euro 6 mittels SCR-Katalysatoren ist in Deutschland bei ca. 12.000 Bussen möglich und kostet pro Bus 15.000 Euro, sagt ein Zulieferer.
Berlin/Königswinter - In der Schadstoff-Debatte rund um den Diesel ist die Firma Twintec mit ihren Nachrüstsystemen für SCR-Kat-Systeme präsent. Nun äußert sich Geschäftsführer Winfried Dölling anlässlich des heutigen Treffens von Bürgermeistern mit der Bundesregtierung zu Umrüstmöglichkeiten im öffentlichen Nahverkehr.
Eine Nachrüstung von SCR-Abgasreinigungssystemen sei bei öffentlichen Stadtbussen in Deutschland kurzfristig möglich, sagte Dölling der dpa. Sie würde rund 150 bis 200 Millionen Euro kosten. "Die nötigen Systeme sind für viele Busse entwickelt. Bis 2019 könnte man - also wir und die Konkurrenz - das Programm komplett ausrollen."
Erfahrungen in London, Aachen und Paderborn
Am Montag hatte in Berlin das Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern großer Städte begonnen, bei dem es um weitere Maßnahmen gegen zu hohe Luftverschmutzung ging. Dieselbusse erzeugen laut Dölling ein Zehntel des NOx-Ausstoßes im städtischen Verkehr, obwohl ihr Anteil am Fahrzeugbestand nur 2 Prozent beträgt.
Ein ähnliches Projekt führt der Zulieferer bereits in der britischen Hauptstadt London durch. Dort wird Twintec 5.800 Busse bis zum Frühjahr 2019 auf die Schadstoffnorm Euro 6 umrüsten. Dabei muss der NOx-Ausstoß um mehr als 90 Prozent reduziert werden. Die Firma aus Königswinter hat zudem in Aachen und Paderborn entsprechende Aufträge umgesetzt und bietet derzeit für den Umbau von 180 Stadtbussen in Berlin.
Ca. 15.000 Euro pro Bus
Dölling geht bei seiner Kalkulation von 17.000 bis 19.000 Bussen in größeren deutschen Städten aus, von denen 12.000 bis 15.000 nachrüstfähig seien. Der Einzelpreis für den Umbau liege bei größeren Stückzahlen bei 15.000 bis 16.000 Euro. Insgesamt gibt es in Deutschland in größeren Städten und ländlichen Gebieten nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) 36.000 Linienbusse.
Jedoch sei zu bedenken, dass Busse wegen der starken Beanspruchung im Schnitt nur gut acht Jahre hielten, sagte ein VDV-Sprecher. Deshalb lohne sich der Umbau älterer Fahrzeuge möglicherweise nicht mehr.
Quelle: dpa
Dann doch lieber gleich die BYD Elektro Busse kaufen. Da spart man dann auch noch ordentlich diesel. London, Los Angeles und weitere Metropolen sind da schon voll dabei.
Twintec/Baumot nutzt die aktuelle Diskussion für permanente Werbung. Die Aufgabe der Presse wäre es nicht nur dem lautesten Ruf zu folgen.
Busse bis hinunter zu Euro III wurden auch durch Amminex/Faurecia umgerüstet. SCR benötigt Temperaturen um wirksam zu arbeiten, was bei Stadtbussen (und PKW im Kurzstreckenbetrieb) zu einer eingeschränkten Wirksamkeit der Abgasnachbehandlung führt. Sowohl Twintec/Baumot als auch Amminex/Faurecia nutzen aus diesem Grund keine herkömmliche SCR-Lösung. Beide Verfahren unterscheiden sich dennoch.
Das wäre eine Aufgabe für MT: Aktuell am Markt verfügbare Nachbehandlungssysteme auflisten und erklären. Pressemitteilungen von dpa oder SP-x zu übernehmen, ist kein Journalismus.
Hamburg ist schon weiter. Es laufen schon einige E Busse aus Polen, Hybridbusse, Erdgas und Wasserstoffbusse. Zur Zeit läuft eine Ausschreibung auf 60 Busse. Das SCR ist nur eine Zwischenlösung, aber notwendig.
Wär zu hoffen, das nicht nur die BUsse eine aktuelle Abgasreinigung bekommen, sondern auch alles andere, was einen Diesel als Motor hat und nicht in die Tonne soll.
Es ist sogar noch weitaus brisanter.
Die Deutsche Umwelthilfe generiert zunächst den "Bedarf", indem sie politischen Druck erzeugt.
Anschließend präsentiert sie die Lösung in Form von Nachrüstprodukten bestimmter Hersteller.
http://www.duh.de/.../
Firmen, die nicht mit der Umwelthilfe "verbunden" sind, werden als "Betrüger" dargestellt. Vor allem dann, wenn sie gegensetzlicher Meinung sind. Wie damals auch schon bei den Nachrüstfiltern zur Einführung der Umweltzonen geschehen ("Betrugsfilter", obwohl diese nachweislich besser waren).
Alles auf Kosten der Bürger wohlgemerkt. 😉
Dazu aus Wikipedia:
Umrüstung auf Euro 6? Also eine nachträgliche Änderung der Schadstoffklasse durch den Einbau eines SCR-Katalysators?
Sehr unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist es, dass die Busse mit der Nachrüstung die blaue Plakette erhalten würden.
Es laufen (hier) auch manche mit Erdgas, denke das ist nicht so verkehrt.
Ist aber leider sinnlos. Genauso wie die Brennstoffzelle. GERADE bei festen Routen sind die E-Busse jetzt schon konkurrenzlos in der TCO.
Naja. Wenn man sich das bereits vor x Jahren aufgebaut hat, kann/konnte Erdgas doch gar nicht so verkehrt sein.
Mit einer Neuinvestition im Fuhrpark mag man dann wiederum alles erstmal "nebeneinander" stellen.
Aber dann wollen doch auch entsprechende Ladestationen (im Betriebshof alleine ?), mitunter an den Strecken etc. (!), doch wohl auch noch einberechnet werden ?!
Hast du bei der Gewissheit auch ein (Rechen-)Beispiel parat, wo man zu dem Fazit kommt ?!
PS: Das ständige Stop-And-Go eines Linienbus empfindet man ja bereits als Laie schon für sehr "Rekuperations-verdächtig". Insofern liegt da so manches Potential mind. brach...
https://electrek.co/2017/02/13/electric-buses-proterra-ceo/
Das Interview ist hierzu ganz interessant.
Nur 8 Jahre halten? Wow, da müssen die Ikarusbusse aber wesentlich solider gewesen sein, denn die fuhren noch Ende der 90er in manchen Städten Neu-5-Lands rum.
Jay Leno fährt einen (!)...
https://www.youtube.com/watch?v=9JpMTWdPZ6c
Stadtbusse mit Dieselmotor dind eigentlich nur Dreckschleudern.
Durchschnittzverbrauch zwischen 70-100 Liter . Sinnlos da noch was drann zu basteln .
Haben die wirklich 70-100 Liter Verbrauch (pro 100 km ) ?
Kommt hin. Je nach Streckenführung, Passagier-Anzahl und Größe verbrauchen die Dinger zwischen 30 bis 100 Liter auf 100 km. Hier in Dortmund werden übrigens fast ausschließlich Hybrid-Busse eingesetzt, die auch Rekuperation beim Bremsen nutzen.