Südkorea: Millionen-Bußen gegen BMW, Daimler und Porsche

Abgasskandal in Südkorea

MOTOR-TALK

verfasst am Thu Nov 09 17:01:20 CET 2017

Nun haben die drei deutschen Autokonzerne auch in Südkorea einen Abgasskandal: Wegen falscher Angaben sollen sie insgesamt mehr als 50 Millionen Euro Strafe zahlen.

Dichter Verkehr in der Nähe der südkoreanischen Hauptstadt Seoul
Quelle: dpa/Picture Alliance

Seoul - Südkoreas Umweltministerium will gegen die Autobauer BMW, Daimler und Porsche wegen Verstößen gegen Emissionsvorschriften Strafgelder von insgesamt 70,3 Milliarden Won (54,3 Mio Euro) verhängen. Den größten Teil soll BMW mit 60,8 Milliarden Won zahlen, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte.

Südkorea wirft BMW vor, in Unterlagen über Abgastests bei mehr als 81.000 Autos falsche Angaben gemacht zu haben. Es gehe um 28 Modelle, die in dem Land zwischen 2012 und 2015 verkauft worden seien. Die Zertifikate für die Kraftstoffeffizienz sollen Mitte dieses Monats wieder eingezogen werden.

Zudem sollen die deutschen Unternehmen Änderungen, die bei der Abgasreinigung vorgenommen wurden, nicht vorschriftsmäßig vor dem Verkauf der Autos dokumentiert haben. So habe BMW zwischen 2013 und 2016 etwa 8.000 Fahrzeuge mit Teilen für die Abgaskontrolle importiert und verkauft, die nicht genehmigt worden seien, hieß es.

Der Münchner Konzern teilte hierzu mit, dass man in Südkorea den Verkauf von sieben Modellvarianten freiwillig aussetze. Grund dafür seien "Unregelmäßigkeiten bei Zulassungsdokumenten" - es gehe nicht um Probleme bei der Technik selbst, und das Thema sei auf Südkorea beschränkt.

Daimler muss mit einem Bußgeld von 7,8 Milliarden Won (statt: 2,9 Mrd) rechnen. Bei Porsche drehen sich die Vorwürfe um 787 Autos, das Unternehmen soll 1,7 Milliarden Won (statt: 7,8 Mrd) zahlen.

Nach Angaben des Verbands der koreanischen Auto-Importeure und Händler (KAIDA) lag Mercedes-Benz bei den Anmeldungen importierter Autos in den ersten neun Monaten 2017 mit über 54 000 Fahrzeugen deutlich vorn. Dahinter kam BMW mit 41 590 Registrierungen vor der Toyota -Marke Lexus mit 9275.

 

Quelle: dpa