Bis Ende Feburar soll Rom sich zum Abgasstreit mit Fiat äußern
Abgasstreit mit Fiat: EU-Kommission fordert Antworten
Die Industriekommissarin der EU fordert Antworten auf die Abgas-Vorwürfe gegen Fiat. Anderenfalls will sie ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien einleiten.
Brüssel/Rom - Brüssel hat den italienischen Behörden eine Frist gesetzt: Bis Ende Februar erwartet Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska zufriedenstellende Antworten zu Abgas-Vorwürfen gegen Fiat. Bleiben die aus, droht Ärger, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Dann werde die EU "vermutlich mit einem Vertragsverletzungsverfahren voranschreiten", sagte Bienkowska.
Kontrolleure in Deutschland vermuten, dass bei Fiat wie bei VW eine unzulässige Software zur Manipulation von Abgaswerten eingesetzt worden sein könnte. Der Autobauer verneint das. Die Bundesregierung beruft sich auf Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes. Die EU-Kommission agiert auf Bitte Berlins als Vermittler. Sie wirkt seit geraumer Zeit auf Italien ein, zu prüfen, ob Abgaswerte womöglich manipuliert wurden.
"Je länger uns die italienischen Behörden Antworten schuldig bleiben, desto misstrauischer werde ich", sagte Bienkowska. Zuletzt hatte auch das US-Umweltamt EPA den Verdacht geäußert, dass Fiat Chrysler (FCA) bei rund 100.000 Dieselwagen Emissionswerte von Stickoxiden gefälscht haben könnte. FCA-Chef Sergio Marchionne hatte dies jedoch scharf zurückgewiesen. Noch gibt es keine Beweise gegen den Konzern.
EU-Kommissarin fordert Entschädigung für VW-Kunden
Die EU-Kommission hatte unlängst bereits ein Verfahren wegen möglicher Verletzung von EU-Recht gegen Deutschland eingeleitet. Die Brüsseler Behörde wirft der Bundesregierung Versäumnisse vor. Zudem habe Deutschland VW nicht für die Manipulation von Schadstoffwerten bei Dieselautos bestraft. Die Regierung bestreitet den Vorwurf.
Umweltverbände hatten auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für dessen angeblich zu zögerliches Verhalten in der Abgaskrise kritisiert. "Natürlich kann ich verstehen, wenn man in einem Wahljahr keine Strafen gegen den größten Autohersteller erlassen will", meinte die EU-Industriekommissarin. "Aber wenn wir die Situation nicht vernünftig abschließen, können wir auch nicht voranschreiten."
Bienkowska bemängelte, dass sich einige EU-Staaten gegen einen Umbau des Auto-Zulassungswesens sperren. "Der Streit zwischen Deutschland und Italien über den Umgang mit Fiat zeigt, dass eine Reform dringend nötig ist", sagte sie. "Ich verliere langsam die Geduld."
Sie erneuerte ihre Forderung an VW, nicht nur für US-Verbraucher, sondern auch für Autofahrer in der EU Wiedergutmachung zu leisten: "Ich hoffe, dass Volkswagen einen Weg findet, die europäischen Kunden auf freiwilliger Basis zu entschädigen." In den Vereinigten Staaten hat der Konzern eine Milliarden-Paket nach langen Verhandlungen dazu geschnürt. Für Europa gibt es kein vergleichbares Angebot.
Quelle: dpa
Die Frau scheint einer der wenigen Fähigen Politiker in Brüssel sein. Der Dobrindt würden sehr gut nach Brüssel passen.
FIAT wird versuchen, ... es auszusitzen.
Nicht jeder Fragende ... bekommt Antworten und nicht jede Antwort, ist eine qualitative Antwort.
Mein Angebot als Politiker an unwillige Hersteller wäre, die Diesel mit "zweifelhafter" Abgasreinigung auf Euro-2 oder Euro-3 zurückzustufen. In dem Moment hätten nämlich ALLE Käufer ein mangelhaftes Fahrzeug, da die Schadstoffklasse vertraglich zugesichert ist. Dieser Level damals war 300-700 mg/km NOx.
Handhabe wäre http://eur-lex.europa.eu/.../?uri=CELEX%3A32007R0715&from=de Paragraph 4 Absatz 2: "Die von dem Hersteller ergriffenen technischen Maßnahmen müssen außerdem sicherstellen, dass die Auspuff- und Verdunstungsemissionen während der gesamten normalen Lebensdauer eines Fahrzeuges bei normalen Nutzungsbedingungen entsprechend dieser Verordnung wirkungsvoll begrenzt werden."
Offensichtlich ist ne Grenzwertüberschreitung um Faktor 5-10 nicht "wirkungsvoll". Weil Faktor 2 drauf wäre "einmal ohne alles" wie zur Diesel-Steinzeit. 1500 mg/km kann wirklich jeder Depp - das ist quasi "ohne".
Die Elzbieta Bienkowska ist in dieser Angelenheit genau die richtige. Sie hat Persische Philologie studiert.
Es ist nicht zu Verstehen das Deutsche Kunden so Verarscht werden und trotzdem VW die Stange Halten!
Was meinst du mit Stange halten? Hierzulande sind die Verkaufszahlen für VW auch eingebrochen oder möchtest du, dass alle derzeitigen VW-Besitzer ihr Auto verkaufen bzw. direkt zum Schrottplatz bringen?
Nein das möchte ich ganz Sicher nicht!
Nur haben die betroffenen Besitzer nunmal einen Ordentlichen Schaden durch den VW Betrug die Autos haben an Wert Verloren.
Die Deutschen VW Kunden sollten genauso Entschädigt werden wie in den USA, da kommen dann so Ausreden das dadurch der Konzern gefährdet sei! Na und, warum sollte man darauf Rücksicht nehmen während die Großaktionäre und Vorstände das Geld scheffeln ?
Nicht die VW Kunden haben Betrogen, der Konzern hat das verschuldet also soll er auch mit aller Konsequenz dazu stehen und die Geschädigten Entschädigen. Die Kleinaktionäre gehören ja irgendwo auch zu den Geschädigten!
Denk mal an Opel vor ein paar Jahren, die Regierung war strikt gegen eine Rettung des Konzerns und Werke wurden geschlossen.
VW hatte in Deutschland schon immer eine Sonderstellung, das könnte natürlich auch am Zweitgrößten Aktionär liegen!
Die wurde mit der Sache betraut, da die eigentlich zuständige Kommissarin Bulc auf deutschen Druck hin (auch Dobi, aber nicht nur)) zurückgedrängt wurde. Das nennt man Agendentausch😆.
Ganz so ist ja nun auch nicht, immerhin betreibt die gute Frau Bienkowska, bzw. ihre EU-Behörde bereits wegen Abgase und dem Fehlen von Auskünften und Unterlagen ein derartiges Verfahren gegen Deutschland.
Und da stehen wir in D mit Dobi und VW auch noch vor Italien mit Fiat in der Reihe. Die gegen Deutschland an Dobrindt gesetzte Erklärungsfrist, bevor es mit dem Vertragsverletzungsverfahren los geht, ist vor 4 Wochen abgelaufen.
Na dann hat ja Italien noch zwei Monate Zeit, ohne das etwas passiert...
Hast du zu den "ist vor 4 Wochen abgelaufen" alternative Fakten?
Ich wurde vor Jahren von DELL bzw. HP so richtig enttäuscht. In Zukunft kommen mir Produkte vonDELL/HP nicht mehr ins Haus. Das könnten die VW Besitzer z.B. auch machen. Sich eine neue Marke zu suchen wird wohl das kleinste Problem sein.
Die Frage wäre nur, was soll ich dann als Kunde kaufen? Vor allem, es kommen immer weitere Hersteller dazu. Nur weil die noch nicht angeklagt sind, bedeutet es nicht, daß die besser sind. Es haben schon viele verschiedene Messungen ergeben, daß VW da noch am besten abschneidet. Ford&Co müssten ebenfalls längst angeprangert werden. Und etwas Nationalstolz habe ich auch noch, im Gegensatz zu den anderen.
Danke schön, genau das meinte ich!
Kann ja sein das da noch mehr Hersteller folgen Fakt ist aber das VW Enttarnt wurde und denen der Betrug nachgewiesen wurde!
Diesel Fahrzeuge haben allgemein durch diesen Scheiß Verloren zum einen an Vertrauen zum anderen am guten Ruf.
Was der Kunde Kaufen soll ist doch relativ einfach, alles ausser Diesel!