Smartphones sind zunehmend schuld an schweren Lkw-Unfällen
Ablenkung und zu geringer Abstand
Im Internet surfen, chatten, Videos schauen - viele Lkw-Fahrer sind während der Fahrt massiv abgelenkt. Gleichzeitig fahren viele von ihnen zu dicht auf - das hat dramatische Folgen.
Garbsen - Zu geringer Abstand, Langeweile und vor allem Ablenkung sind die Ursache vieler Unfälle, sagt Friedhelm Stucke von der Autobahnpolizei Garbsen. Mit unterschiedlichen Methoden versucht die Polizei seit Jahren, die Gefahr zu bannen. Doch die Ablenkung nimmt zu, statt ab. In zertrümmerten Führerhäusern fänden die Beamten
verschüttetes Essen, Kaffee und sogar laufende Laptops, auf denen die Fahrer Filme geschaut hätten. Auch das Surfen, Chatten und Posten mit Smartphones sei häufig der Auslöser für Karambolagen.Windschattenfahren
Der geringe Abstand zum Vordermann ist oft keine Unachtsamkeit, sondern Absicht, wie die Polizei von osteuropäischen Fahrern gelernt habe, sagt Stucke. Im Windschatten des Vordermanns sparten die Brummis 15 Prozent Sprit. Für einen Fahrer mit 500 Euro Monatslohn plus einer Spritpauschale ist das Anreiz genug, sich auf dem Wege einige Euros hinzuzuverdienen.
Um die Abstandssünder auszubremsen, fährt die Polizei schweres Geschütz auf: Der zivile Polizei-Bulli der Garbsener Autobahnwache ist mit Technik im Wert von 140.000 Euro ausgerüstet, um die Verstöße genau zu dokumentieren.
Nur ein Viertel ist nachts angeschnallt
Tagsüber seien 70 Prozent der Fahrer angeschnallt, nachts nur ein Viertel, sagte Jürgen Schöbel vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat. Fälschlicherweise fühlten sich die Fahrer im Führerhaus sicher. Ein Trugschluss, wie Hauptkommissar Stucke und seine Kollegen angesichts getöteter Fahrer wissen.
Zu Fehlern führten auch "der viele Verkehr und die lange Zeit, die die Fahrer im Führerhaus sitzen", sagt Lkw-Fahrer Stephan Schlömp. Seit Jahren sei der Druck auf die Fahrer groß. Viele Pkw-Fahrer schätzen außerdem die Verkehrslage falsch ein, brächten die Lastwagen damit in Bedrängnis."Ich kann so schnell nicht bremsen"
Ebenfalls auf die Pkw-Fahrer schimpft Hans-Jürgen Pagel. "Kurz vor der Abfahrt überholen sie uns, dann scheren sie ein und bremsen, um auszufahren", meint der Fahrer aus Salzgitter. "Ich kann so schnell nicht bremsen, ich habe 25 Tonnen Stahl geladen, die schieben mich." Zwar ist in seinem Lastzug eine Abstandskontrolle installiert, die sei aber kaum eine Hilfe, wenn ihn ein Kollege überhole und direkt vor ihm einschere. Dann löse das System eine Vollbremsung aus - sein Hintermann fahre auf.
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...und es gibt einige LKW-Fahrer, die überholen minutenlang um nach dem Einscheren gleich die Raststätte rauszufahren...
So, gekontert... 😆
Trotzdem ein sehr trauriges Thema, mit Unfällen, die wirklich nicht sein müssen.
😕😕 wie bitte? Kann ja fast nicht sein...
Ja Vollbremsung nicht direkt, aber der Actros mit dem System was mein LKW auch hat bremst sehr stark bei sowas.
Ich habe das System auch drin und wenn einer zu Dicht vor mir Rein zieht, dann mache ich es kurz aus.
Allerdings wenn in einer Links Kurve ne Ausfahrt ist, und da einer Abfährt, dann geht der Actros auch gerne mal in die Bremse.
@Blackman: Das Schüttle ich auch jedesmal mit dem Kopf.
Ist ja interessant. Diese Technik hat offensichtlich noch Lücken.
Achwas, aber dann fordert der LKW-Chef...
http://www.motor-talk.de/.../...-nicht-auf-europa-warten-t5062844.html
..wohl erstmal Hausaufgaben machen, bevor es soviel autonomer weitergeht.
Tja, bis der Autofahrer das Ausfahrt-in-1000m-Schild sieht (falls er es wg. der vielen LKW überhaupt sehen kann und nicht z. B. erst das 500m-Schild sieht), kann's halt passieren, dass er sich in den Sicherheitsabstand der LKW reinquetschen muss (falls die ihn überhaupt einhalten), um die Ausfahrt zu erwischen - zweite Ausfahrtsmöglichkeit über die linke Spur hab ich noch nie gesehen und wäre auch nicht so sinnvoll, da links außerhalb der Pendlerzeiten (wo auch eher weniger LKW unterwegs sind) eher mal >130km/h gefahren wird...
notting
Ja doch, in den "gemächlicheren USA", ist mitunter die sog. Pool-Lane auf der innersten von >6 Spuren. Und von dort geht dann mitunter eine separate Ausfahrt empor.
...das erleben auch andere?? ...wirklich Wahnsinn.
Mir wird Angst und Bange wenn ich sehe wie viele PKW Fahrer ihr Smartphone während der Fahrt bedienen .. viele können ja ohne ein solches schon nicht fahren!
Was mir bei den Kollegen im LKW auffällt: Gefühlt hat jeder Zweite der mir entgegen kommt sein Handy am Ohr.. Dürfte im Jahr 2014, wo ein gutes Headset keine 20,- mehr kostet, auch nicht sein.
Das liegt nicht an den 20,- € für's Headset, sondern an den lächerlichen 80,- € für's Erwischtwerden mit dem Handy am Ohr.
Ein Headset kann man i.d.R. mehrere Jahre verwenden, kostet also pro Jahr schnell nicht einmal einen einstelligen EUR-Betrag im Jahr. Deshalb kann man dein Posting so verstehen, dass die 80EUR eine Handy-am-Ohr-Bußgeld-Flatrate für viele Jahre wären (was es aber nicht ist, um es deutlich zu sagen - sie wird jedes Mal fällig, auch wenn man z. B. den Blitz nur durch etwas zu schnelles fahren ausgelöst hat).
notting
Ich glaube viele "Verkehrsteilnehmer" (haha) wollen garnicht am Verkehr teilnehmen. Für solche Fahrer wäre in der Tat autonomes Fahren eine Erfüllung lang gehegter Träume. Yeah, noch viel mehr Zeit mit virtuellen Freunden verbringen! Yippieh, Status updaten:
"Sitze im Auto. Fährt von selbst. Muss nix tun, voll langweilig, halte Hintern aus dem Fenster - YOLO!"
Oder aber sie trollen noch viel öfter in Internetforen herum. 😆
So, ich geh mich jetzt erschießen. 😆
Für solche Leute wären die Öffis die bessere Wahl.