Trotz Erfolg: Renault senkt Carlos Ghosn das Gehalt
Absatzrekord, höherer Gewinn und mehr Umsatz
Die Fahrzeugverkäufe bei Renault haben im ersten Halbjahr einen neuen Höchststand erreicht. Carlos Ghosn wird davon aber nicht profitieren. Sein Gehalt wurde gekürzt.
Paris - Renault hat im ersten Halbjahr 2016 einen neuen Absatzrekord eingefahren. Insgesamt verkauften die Franzosen weltweit 1,6 Millionen Fahrzeuge. Das sind 13,4 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Der Konzerngewinn von Renault stieg unter dem Strich um 8,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der Umsatz wuchs um 13,5 Prozent auf gut 25 Milliarden Euro.
Weniger gut lief es dagegen für den Chef des Autoherstellers. Auf Druck der französischen Regierung muss Carlos Ghosn den variable Vergütungsanteil in seinem Kontrakt in diesem Jahr um 20 Prozent verringern. Es sei von "höchster Wichtigkeit" für Renault, das Ghosn Geschäftsführer bleibe, teilte der Konzern mit.
Zudem habe Ghosn angekündigt, jedes Jahr eine Million Euro für Aktionen der Renault-Stiftung zur Verfügung zu stellen. Die Stiftung will in Frankreich Berufseinsteigern bei der akademischen Ausbildung helfen und die Aufrechterhaltung von Bildung in Krisenregionen sicherstellen.
Ghosn bekam im vergangenen Jahr ein fixes Gehalt von 1,2 Millionen Euro, die variable Vergütung lag bei knapp 1,8 Millionen Euro. Oben drauf kam eine erfolgsabhängige Aktienvergütung im Wert von knapp 4,2 Millionen Euro - die Regeln für dieses "langfristige Element" bleiben laut der Mitteilung vom Mittwochabend unverändert. Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hatte im Mai Konsequenzen gefordert, nachdem der Verwaltungsrat von Renault diese Vergütung gegen ein Votum der Aktionäre bestätigt hatte.
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Quelle: dpa
Nur noch ~2,64Mio. € statt ~3. Er wird sich nun in den Schlaf heulen!
...ich mein'... was verdient nochmal der VW-Vorstand so...? 🙄
Was hat Wiedeking schon vor Jahren bekommen...:
http://www.spiegel.de/.../...llionen-euro-in-einem-jahr-a-1013398.html
Also dagegen wird Ghosn wie ein Berufsanfänger bezahlt....
Die VW Vorstände und das gesamte Management verdient bei VW mehr als bei Reenault weil die VW Kunden das bezahlen....
rzz
Wahrscheinlich rollen sich bei der Meldung die VW-Vorstände in ihren Sitzungen ab. 😆 Ich kann es mir bildlich vorstellen. 😆 😆 😆
Und dann ganz betroffen tun wegen des Skandals. 😆
Wenn die Geschäftszahlen des Wolfsburger Konzern weiterhin so ernüchternd ausfallen wie der aktuelle Halbjahres-Ergebnis, wird sich das Einkommensniveau der Vorstände auch dort den Realitäten anpassen, d.h. nach unten korrigiert werden müssen.
http://www.motor-talk.de/.../...e-rueckstellungen-bei-vw-t5764626.html
Das die VW Manager Einkommenverzicht befürchten müssen glaube ich nicht.
Dazu können die viel zu gut tricksen. Das wird nicht passieren.
rzz
VW? Die gibt's immer noch?
Bei VW gibt es immer großzügige Boni, egal wieviel Mist die bauen - solange die Kundschaft das zahlt, geht das so weiter.
Finde es immer schön wie in Foren die Benutzer sich ein Urteil über die Gehälter von anderen Menschen erlauben, aber wehe man urteilt über deren eigenes Gehalt. Man selbst meint immer zu wenig zu verdienen und wer mehr verdient als man selbst muss überbezahlt sein. Diese Diskussionen sind immer wieder amüsant und traurig zugleich.
Ich gönne jedem sein Gehalt, die haben alle Leistung gebracht sowie hart und lang dafür gearbeitet, auch wenn jetzt gleich wieder abstruse Geschichten als Gegenbeweis kommen werden und wer angeblich nur durch Glück oder Beziehungen reich geworden ist!
Mal abgesehen von den Beträgen, mit was begründet man den jetzt angesetzten Verzicht - hatte man ihm zuvor zuviel gegeben ?
Ist ja schon merkwürdiges zurückrudern, wenn sich doch noch dazu Absatz, Umsatz, Gewinn gesteigert haben.
Aber unbedingt halten will man ihn (mit sowas ?)
Auch um 20%?! Wäre ja süß...
Die Sache ist halt... die Verhältnismäßigkeit kann ich nicht ganz darin sehen, dass Konzernvorstände im Schnitt in Deutschland ~147x soviel verdienen wie ein "einfacher" Arbeiter.
Quelle: http://www.manager-magazin.de/lifestyle/artikel/gehalt-von-chef-und-angestellten-im-vergleich-weltweit-a-995009-3.html
In USA mit Faktor 354 natürlich nochmal extremer. Land der unbegrenzten Möglichkeiten - in dieser Hinsicht auf jeden Fall.
Diese Zahlen erinnern an dunkle Kapitel in den USA, so im 17.-18. Jahrhuntert...
Frankreich hat glücklicherweise starke Gewerkschaften, die ein Ausufern von Managerlöhnen verhindern.
Man sollte aber auch bedenken, dass die Franzosen in einigen Branchen durchaus 20% weniger verdienen als die Deutschen.
Und da ist es ganz gut, wenn man Zeichen setzt.
Das macht Renault noch sympathischer, wie ich finde...
Aber auch die derzeit sehr attraktive Modellpalette kommt offenbar gut an. Renault ist derzeit der Hersteller mit der jüngsten Modellpalette. Die haben sich in den letzten Jahren sehr gut gemacht.
Kürzlich wurde übrigens der diesjährige J. D. Power-Report (Kundenzufriedenheitsstatistik) veröffentlicht. Der Renault Clio IV ist nach jetzt 4 Jahren sogar Zweitplatzierter in der Rubrik Kleinwagen hinter dem Skoda Fabia und vor dem Hyundai i20. VW Polo? Irgendwo im Mittelfeld... 😱. Auch im Bereich "Service" schneidet Renault dort sehr gut ab.
http://www.focus.de/.../...en-wirklich-mit-ihren-autos_id_5755066.html
Sehr spannender Artikel. Schon interessant, dass Frankreich hier durch die Beteiligung Einfluss auf die Einkünfte der Unternehmensführung nimmt. Grundsätzlich sympathisch, aber natürlich auch kritisch zu sehen. Denn letztendlich unterliegt der Markt auch hier dem Gesetz Angebot und Nachfrage, d.h., wenn Carlos Ghosn hier einen super Job macht, darf man sich dann eben auch nicht wundern, wenn er dem Unternehmen den Rücken kehrt und ein besseres Angebot eines Wettbewerbers annimmt.
Grundsätzlich sollten die Gehälter der Vorstände dieser Unternehmen aber viel mehr daran ausgerichtet werden, wie eine Unternehmensführung in der Lage ist, den Markenwert zu steigern und langfristig positive Entwicklungen herbei zu führen. Speziell in Deutschland gibt es ja unzählige Beispiele, in denen Vorstände in wenigen Jahren die Markenwerte von Unternehmen verbrennen, um kurzfristig hohe Gewinne einzufahren, weil deren variablen Gehälter sich ausschließlich an den Gewinnen ausrichten.
Deutschland dürfte sich hier aber durchaus ein Beispiel nehmen. Nachdem VW Betrug im großen Stil begangen hat, nimmt das Land Niedersachsen trotz hoher Beteiligung kaum Einfluss auf das Unternehmen. Mitverantwortliche Führungskräfte haben kaum finanzielle Einbußen und die Kunden betroffener Produkte lässt man in Europa weiterhin im Regen stehen.