2016 höchster Pkw-Absatz in Europa seit neun Jahren

Brüssel - Der europäische Automarkt konnte 2016 deutlich wachsen. Das zeigen Zahlen, die der europäische Verband der Automobilwirtschaft ACEA vorgelegt hat. Für 2017 rechnen die Autobauer mit einem deutlich schwächeren Wachstum.

Ein großer Unsicherheitsfaktor ist für den ACEA das Votum der Briten für den EU-Austritt. Man erwarte "ungünstige Auswirkungen" auf die Märkte: "Wir hatten kaum jemals eine Phase größerer politischer Unsicherheit als derzeit", erklärte ACEA-Präsident Dieter Zetsche am Mittwoch in Brüssel. Der Daimler-Chef steht derzeit dem europäischen Autohersteller-Verband vor, dessen Präsident jährlich gewählt wird.

Im vergangenen Jahr wurden in Europa 14,6 Millionen Pkw neu zugelassen, eine Steigerung um 6,8 Prozent. Das ist die höchste Zahl seit neun Jahren. Der Absatz liegt aber immer noch eine Million unter dem Niveau des Jahres 2007, bevor die Wirtschafts- und Finanzkrise einsetzte. Das stärkste Wachstum zeigte Italien (15,8 Prozent) vor Spanien (10,9 Prozent), Frankreich (5,1 Prozent) und Deutschland (4,5 Prozent).

Auf Fragen nach Auswirkungen einer handelspolitischen Abschottung der USA reagierte Zetsche zurückhaltend. Die fünfzehn von ACEA vertretenen europäischen Autobauer hätten seines Wissens keine Investitionsentscheidungen für die USA zurückgenommen.

Der Diesel-Skandal hat sich nach Einschätzung des Verbands kaum merklich auf die Nachfrage ausgewirkt. "Wir sehen auf Verbraucherseite keine erhebliche Reaktion auf dieses ganze Thema", sagte Zetsche. In Deutschland ging der Dieselanteil bei den Neuzulassungen von 2015 auf 2016 von 47,7 Prozent auf 45,8 Prozent zurück.

Weltweit wurden laut ACEA im vergangenen Jahr 77,3 Millionen Pkw verkauft, ein Anstieg um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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Quelle: dpa