ADAC-Skandal, die Nächste
ADAC baut Luxusvilla für Regionalfürsten
Der ADAC steht am Pranger und wird scheinbar jeden Tag mit neuen Vorwürfe konfrontiert. Jetzt ist eine Luxusvilla „aufgetaucht“, die für einen Manager gebaut wurde.
München – Seit Tagen gelobt der ADAC Besserung. Transparenz und Tests statt Skandalen und Schönfärberei. Doch statt positiver Meldungen tauchen nun immer mehr Enthüllungen auf.
Den Meldungen über Hubschrauberflüge des Präsidenten folgten Berichte über private Flüge mit dem Rettungsjet. Jetzt hat die Zeitung "Bild" eine Luxusvilla im Taunus ausgegraben, die der ADAC offenbar für den Geschäftsführer des ADAC Hessen-Thüringen bauen ließ.
Das 190-Quadratmeter-Haus steht in Bad Homburg. Seit 2009 wohnt Andreas Hartel mit seiner Ehefrau darin und bezahlt nach eigenen Angaben 3.230 Euro Kaltmiete. Eine Lohnsteuerprüfung im Jahr 2012 habe ergeben, dass sich aus dem Mietverhältnis kein Vorteil für Hartel ergebe.
Kritik gibt es trotzdem. Eine Luxusvilla als Geldanlage passe nicht zu einem eingetragenen Verein, sagte der CSU-Verkehrsexperte Ulrich Lange zur „Bild“. Auch der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer findet, dass Wohnimmobilien weder im Interesse der Mitglieder noch der Steuerzahler sind.Wer flog warum im Helikopter?
ADAC-Präsident Peter Meyer wird von Dudenhöffer scharf kritisiert. Meyer hatte in einem Interview mit der „WAZ“ gesagt: Einer der umstrittenen Hubschrauberflüge sei ausschließlich für Dudenhöffer durchgeführt worden. Das ist falsch, sagt der Professor. Der ADAC habe ihm angeboten, mit dem Helikopter zu fliegen, da Meyer ohnehin fliegen würde.
In mehreren Interviews kündigte Meyer nun weitere Aufklärung an und versprach Kurskorrekturen: Künftig wolle sich der Club mehr an den Bedürfnissen der Mitglieder orientieren, mehr Transparenz pflegen und bei politischen Diskussionen Zurückhaltung üben. „Sperenzchen lassen wir jetzt grundsätzlich bleiben“, sagte Meyer der „Automobilwoche“.
Am Montag teilte der Club mit, er habe das Prüfungsunternehmen Deloitte mit der Untersuchung aller Verleihungen des Gelben Engels seit 2005 beauftragt. Das Unternehmen habe bereits mit der Arbeit begonnen. Geprüft werden sollen "die einzelnen Ergebnisse der Preisverleihungen, die Vorgehensweise bei der zugrunde liegende Ermittlung und die kommunizierten Ergebnisse".
Das Problem kommt aus München
Gleichzeitig wurden erneut Forderungen nach Folgen aus der ADAC-Affäre laut. Der neue Landeschef des Automobilclubs in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Uwe Ilgenfritz-Donné, forderte „Konsequenzen“: „Das ist ein
Problem, das aus München kommt und auch in München gelöst werden muss“, sagte er bei einer Ehrung von ADAC-Motorsportlern in Laatzen bei Hannover.Der ADAC-Präsident denkt jedoch nach eigenen Worten nicht an Rücktritt. Der „Bild am Sonntag“ sagte er: „Ich stehe zu meiner Verantwortung und werde die Vorkommnisse umfassend aufklären, damit das Vertrauen in den ADAC schnellstmöglich wieder hergestellt werden kann.“
Auch die Rettungshubschrauber sollen in Zukunft nicht mehr für Dienstreisen genutzt werden: „Wir werden diese Praxis im Präsidium sicherlich diskutieren und ändern. Die Kritik der letzten Tage habe ich verstanden und nehme sie an.“
Umfrage vor politischem Statement
In der „Automobilwoche“ kündigte Meyer an, dass der ADAC künftig bei jedem Test und jedem Index prüfen werde, ob dieser zum Markenkern des Clubs gehöre. „Wenn er nur eine Pressemitteilung wert ist, lassen wir ihn weg“, sagte er.
Auch bei politischen Diskussionen wolle man vorsichtiger agieren. Wenn der ADAC künftig zu politischen Fragen Position beziehe, sollten zunächst die Mitglieder durch ein anerkanntes Institut befragt werden. „Das Ergebnis dieser Umfrage, zertifiziert und bestätigt - das ist dann die Position des ADAC, weil sie eine Mehrheitsposition ist“, betonte Meyer.
Quelle: Mit Material von dpa
Was kommt denn da noch alles heraus?
Ist ja furchtbar.
Die Beiträge werden dort ja verschleudert als sei es Geld aus der Portokasse.
Nur gut, dass ich mich von der Mitgliedschaft seit einem halben Jahr bereits verabschiedet habe.
War also eine richtige Entscheidung damals.
tebartz-van-elst lässt grüßen 😊
Ach, sowas findet man sicherlich bei so gut wie jeder größeren Gesellschaft. Egal ob Geschäftsreisen ins Bordell, Dienstfahrten mit privater Nutzung usw usw.
Skandalös. Wäre ich Mitglied, dann würde ich - wenn schon allein für die Kaltmiete 39k EUR p.a. verrechnet werden - schon gar nicht mehr wissen wollen, wie hoch das Gesamtgehalt für einen solchen Regionsfürsten ist, das ich da mit meinem Mitgliedsbeitrag finanziere. Aber ich bin eh kein Mitglied. Und ich bin auch nicht futterneidisch. Ich habe als Nicht-Mitglied sogar den Eindruck, dass die ADAC-Verantwortlichen aus ihrer Besoffenheit aufgewacht sind. Der Präsident Peter Meyer erscheint zumindest mir in seinen Worten einsichtig und glaubwürdig, allein es müssen Taten folgen.
Der Meyer redet nur, ich sehe nur Salamitaktik...
Ich find es auch nicht okay, bei politischen fragen erst auf die Mitglieder zu hören. Grad beim der Maut muss wer unabhängiges einfach Fakten liefern (so wie bisher) und nicht dem verblendeten Michel (mit seiner Ausländerwut) folgen.
Für mich sind die Pannenhelfer des ADAC die tatsächlichen " Helden ". Darauf möchte ich im Notfall auch in Zukunft nicht verzichten. Aber was ist aus dem ehemaligen ADAC geworden?. Ein großkotziger Konzern im Finanz, Versicherungs-und Reisewesen, ect. Austausch der Geschäftsführung , Ordnung der misslichen Verhältnisse und zurück zu den Wurzeln des Automobils wäre meine Devise.
Er wird gehen (müssen). Nur will er es noch nicht wahrhaben.
Ein Huas für 1.5 Mio € würde ich auch gerne für lächerliche 3.230€/Monat mieten. Das macht eine Mietrendite von nicht mal 2.6%. Und davon muß auch noch die Verwaltung und Instandhaltung bezahlt werden. Damit sich das ganze für den Club rechnet, müßte man mindestens 2.000€ mehr Miete im Monat erzielen.
Gruß Eike
Genau dadurch entsteht ja eben der Verwurf, dass die Vereinsführung eigenmächtig, aber eben nicht die Interessen und Ansichten der Mitglieder vertritt. Sofern sie es zukünftig richtig und im Interesse der Mitglieder machen wollen, müssen sie genau das tun: vorher fragen! Selbst auf die Gefahr hin, dass Verblendete antworten. Aber dann ist es eben so wie ist: die Vereinsführung vertritt verblendete Ansichten von verblendeten Mitgliedern.
Herrn Meyer wird es so ergehen wie einem unserer ehemaligen Bundespräsis. Langsam aber sicher zieht sich die Schlinge zu und dann wird abgedankt mit dem großen ADAC Zapfenstreich.
Raabenschlecht der Typ.
Und wehe er erhält wie der andere noch eine wohlwärmende Firmenrente oder Ausgleichsgeld. Dann sollte es auf jeden Fall ein Mitgliedervotum darüber geben. Der Fisch stinkt immer vom Kopfe an. Siemens mußte dies auch leidvoll erfahren und einiges CEOs verschleißen, aber davon gibts ja zum Glück genügend. Ich glaube, solange bleibe ich noch Mitglied, bis die Saftnase weg ist und als Verwalter irgendwo beim AvD auftaucht.
...der muss auch überall seinen Senf dazu geben 🙄🙄
Das Problem ist weniger der ADAC an sich. Das Problem sind einige ältere Herren in leitenden Funktionen, die denken sie könnten tun was sie wollen. Das ist auch in anderen größeren Organisationen ein Problem.
Das mit dem ADAC ist doch alles nur ne PR-Geschichte. Es gibt Medienberichten zu Folge nur einen einzigen Pannenhelfer und die Rettungsflieger sollen nur zwei Papierflieger sein, der Rest ist nur PR. Und wenn man die Millionen Mitgliedsbeiträge betrachtet, bleibt genügend Geld für die Vorstände übrig. 😱
Ich verstehe immer noch nicht, warum sich der ADAC zu politischen Themen überhaupt äußern muss. Auch wenn er vorher seine Mitglieder befragt, was soll das? Die Mitglieder möchten Pannenhilfe, keine Lobbyarbeit. Schon immer hat mich das geärgert. Ich kann mich nicht erinnern, dem ADAC irgendein politisches Mandat übertragen zu haben. Zudem vertritt er oft unter Berufung auf seine Mitglieder (also auch mich) Positionen, die nicht die meinen sind. Ich würde sogar zu behaupten wagen, dass Mitglieder sämtlicher politischen Parteien - seien sie extremistisch oder gemäßigt - im ADAC vertreten sind, weil sie alle im Falle des Falles Pannenhilfe benötigen. Warum sollte nun die stärkste Fraktion innerhalb des ADAC die Position des GESAMTEN ADAC bestimmen, wiederum unter Berufung auf ALLE Mitglieder?
Von mir aus können sich einzelne Mitglieder an prominenten Positionen privat äußern: "Ich als Regionalfürst des ADAC mit Luxusvilla halte mich für einen Experten bei diesem Thema und finde, dass..."
Bitte einfach politisch überhaupt nicht mehr äußern. Zumindest nicht unter Berufung auf die Mitglieder. Danke.
Nunja, das ist so nicht richtig. Jedes ADAC-Mitglied erkennt mit Eintritt die Satzung an. Insbesondere "§2 Zweck und Ziele des Clubs" sind da interessant.