Verkehr & Sicherheit News
ADAC testet 57 innerstädtische Baustellen
Für alle Verkehrsteilnehmer sind Baustellen ein immer interessantes Ärgernis, können sie die Fahrt zur Arbeit oder in den Urlaub doch um ein Vielfaches verlängern. Um die Belastung des Verkehrsflusses möglichst gering zu halten, kommt es vor allem auf eine zweckmäßige Beschilderung und Verkehrsführung an.
Hier liegen jedoch die häufigsten Defizite, wie der ADAC herausfand. 57 Baustellen in 12 europäischen Städten testete der Automobilclub gemeinsam mit 16 europäischen Partnerclubs auf die Qualität der Beschilderung bzw. der Markierungen, der Verkehrsführung, des Verkehrsflusses und der Information vor Ort.
In jeder der 12 Städte besichtigten die Tester fünf Baustellen. In Deutschland waren die Tester des ADAC in Berlin und München unterwegs und fanden insgesamt passable Bedingungen vor. Europas beste Baustelle fanden sie in Brüssel, während in Madrid Europas schlechteste Baustelle zu finden ist.
Hauptprobleme: Verkehrsfluss und Beschilderung
Positiv fiel auf, dass dauerhafte Staus im Test nur selten auftraten. Die Beeinträchtigung für den Verkehrsfluss war bei über der Hälfte der Testobjekte eher gering. Vielerorts konnte die Verkehrsführung die ADAC-Tester aber nicht zufriedenstellen. Auf Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger lauern zu viele Gefahrenstellen rund um die Baustelle, Zu- und Abfahrten für Baufahrzeuge sind schlecht gesichert. Bei der Beschilderung und Markierung der Baustellen sah es noch schlechter aus. Gut ein Drittel der Baustellen fiel hier negativ auf.
Sieger und Verlierer
Berlins beste Baustelle war die Invalidenstraße, am schlechtesten schnitt eine Baustelle in der Wollankstraße ab. Kritisch war dort vor allem der schlechte Verkehrsfluss. München ist im Test des ADAC europaweit Notenbester in der Disziplin Verkehrsführung. Hier landete die Schleißheimer Straße ganz vorne, das Schlusslicht bildete der Georg-Brauchle-Ring.
Eine sehr auffällige Ankündigung und hervorragende Verkehrslenkung zeichnete die Siegerbaustelle in Brüssel aus. Hier zeigte sich deutlich, dass man durch eine effektive Beschilderung und Verkehrsführung gezielt Staus und Gefahrenstellen vermeiden kann. Stau und Chaos gehören beim Verlierer in Madrid dagegen zum Alltag. Besonders negativ fiel die gleichzeitige Verringerung und Verschwenkung von Fahrspuren ohne jede Markierung auf.
Von Bianca Oertel
Quelle: MOTOR-TALK