Emmy, Coup, Stella: Roller-Verleihsysteme im ADAC-Test
ADAC testet Rollersharing-Angebote
In fast allen großen Städten sind mittlerweile E-Roller zum Ausleihen zu finden. Der ADAC hat Anbieter in einigen Städten getestet und dabei auch das Kleingedruckte gelesen.
München - Das Ausleihen von E-Rollern klappt meist unkompliziert und verlässlich, ist aber oft mit rechtlichen Mängeln behaftet. Zu diesem Ergebnis kommt der ADAC nach einem Test von sechs E-Roller-Verleihsystemen in fünf deutschen Städten. Positiv fielen die einfache und schnelle Registrierung sowie die modernen E-Roller auf, die größtenteils auch technisch in Ordnung und sauber waren. Die Kostenstruktur beurteilten die Tester bei den meisten Verleihern als ebenso übersichtlich wie die Darstellung des Gebietes, in dem man den Roller wieder abstellen muss.
Gar nicht gefiel den Experten dagegen die Tatsache, dass man bei keinem Verleiher die Möglichkeit hat, die Selbstbeteiligung bei der Versicherung zu senken. Diese liegt je nach Anbieter zwischen 150 und 500 Euro. Zudem fanden sich laut ADAC in den Geschäftsbedingungen aller Verleiher Klauseln, die den Kunden teils deutlich benachteiligen - etwa die Umkehr der Beweislast. Sie besagt, dass der Kunde beweisen muss, dass er einen Schaden nicht verursacht hat.
Leere Schadenslisten und leere Akkus
Teils fielen auch fehlende oder - trotz Blessuren am Roller - leere Schadenslisten negativ auf. In diesen Listen werden idealerweise Vorschäden zum Abgleich aufgeführt. Generell hätten sich die Tester bei allen Anbietern mehr Informationen zu den E-Rollern gewünscht - etwa über die verschiedenen Fahrmodi, zum Fahrverhalten bei zwei Personen und bei Nässe oder zum Fahrverbot auf Kraftfahrstraßen.
Ein weiterer ärgerlicher Mangel waren leere Batterien. In einigen Fällen zeigte die Anzeige beim Start bereits weniger als 15 Prozent Akkuleistung an. Den Anbietern zufolge sollten diese Roller gar nicht mehr im System sein. Am besten bewerteten die Tester des ADAC das System Eddy in Düsseldorf. Ein dichtes Verteilungsnetz und eine hohe Qualität der Fahrzeuge schlug hier zu Buche.Unten in der Wertung finden sich München mit Emmy und Stuttgart mit Stella. Hier wurden lange Wege zum nächsten Leihroller und insbesondere bei Stella eine sehr hohe Selbstbeteiligung moniert. Getestet wurden vom ADAC ausschließlich Systeme die bereits seit einem Jahr oder länger in der jeweiligen Stadt ihren Service anbieten.
Quelle: dpa
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Das mit dem Fahrverbot auf Kfz-Strassen (soweit zutreffend) gehört zur StVO.
Genauso wie das Verhalten vor roten Ampeln etc.
Muß man denn alles in 4-facher Ausfertigung nochmal ausdrucken, unterschreiben lassen und abprüfen?
Ist dem ADAC eigentlich schon aufgefallen, wie es der ADAC bei seinen eigenen Leihwagen handhabt?
Der kann sich ruhig selbst einen Minuspunkt geben!
Ich halte die Preise von 19ct/min oder 3€/erste halbe Stunde für recht hoch für das angebotene, wenn man bedenkt, das man im Carsharing smart für 26ct/min fahren kann.
Myemmy lohnt sich nur, wenn man Kunde eines bestimmten Stromanbieters ist, der eine Vergünstigung anbietet.
Die Minutentarife drängen einen dazu, Verkehrsregeln zu brechen, Beim E Roller wirds wahrscheinlich das durchschlängeln beim Stau sein.
nach den Leih-Fahrrad-Friedhöfen dann die Leih-Roller-Friedhöfe?
https://www.youtube.com/watch?v=bV6ch02dGUw
Ja, besonders angesichts der Tatsache, daß man mit den Rollern keine Kraftfahrstraßen und Autobahnen nutzen kann. Damit sind sie letztlich keine Alternative zum Carsharing.
Naja, die leeren Mängellisten sieht man ja vorher und wie bei jedem Leihfahrzeug sollte man auch bei den Rollern einmal drum herum laufen. Wenn einem was auffällt - Hotline, als "Meldung vor Fahrtantritt" registrieren und gut.
Und zu den 19 ct./Min.: Zumindest bei Stelle in Stuttgart passt die Taktung eigentlich. Klar, 19 ct./Min.; aber eben auch ein Kontingent "Park-Minuten" für Ampelphasen und die Abrechnung nach Minuten ODER Kilometern, je nach dem, was für den Verbraucher günstiger ist. Und anders als bei den car2go-Smarts muss ich nicht lange nach Parklücken suchen. Denn die Ladestationen hier in Stuttgart sind dann auch ganz gern "Mal-eben-Einkaufen-Parkplätze"...