New Mexico verklagt Takata und 15 Autohersteller

Airbag-Klage gegen Takata - und BMW und Daimler und...

MOTOR-TALK

verfasst am Thu Jan 26 12:48:57 CET 2017

Neue Klage gegen den japanischen Airbag-Zulieferer Takata: Der US-Bundesstaat New Mexico geht gegen das Unternehmen vor - und gegen diverse Autobauer wie Daimler und BMW.

Defekter Takata-Airbag: Die Rückruf-Maßnahme wird bei einem 2005er Honda Accord LX durchgeführt
Quelle: dpa/Picture Alliance

Santa Fe - Nur wenige Tage nach einem Vergleich zwischen dem Zulieferer und dem US-Justizministerium folgt eine Klage des US-Bundesstaats New Mexico. Sie richtet sich gegen den Hersteller defekter Airbags und 15 Autobauer. Generalstaatsanwalt Hector Balderas beschuldigt die Unternehmen, die Risiken der mangelhaften Airbags gekannt und falsch dargestellt zu haben. Er fordert das "Höchstmaß der gesetzlichen Strafen".

Die Klage richtet sich neben Takata gegen Honda, Ford, Toyota, BMW, Mazda, Subaru, Mitsubishi, Nissan, Fiat Chrysler, Volkswagen, Audi, Ferrari, General Motors, Jaguar und Mercedes-Benz USA. Sprecher von Takata, GM und VW wollten das Thema auf Nachfrage nicht kommentieren. Von Daimler hieß es, man halte die Klage mit Bezug auf Mercedes-Benz für unbegründet und werde sich mit allen Rechtsmitteln dagegen wehren. Die anderen Unternehmen äußerten sich zunächst nicht.

Besonders kurios: Beim bereits geschlossenen Vergleich hatte das Unternehmen kriminelle Vergehen eingestanden und Strafen in Höhe von einer Milliarde Dollar akzeptiert. Von einer Mittäterschaft der Autobauer war dabei allerdings keine Rede. Im Gegenteil hieß es dort, dass Takata auch die Abnehmer seiner Airbags mit gefälschten Ergebnissen von Sicherheitstests getäuscht habe.

Wegen mangelnder Kooperation im Airbagskandalhatte die US-Verkehrsaufsicht NHTSA Takata bereits im November 2015 außerdem ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200 Millionen Dollar aufgebrummt. Es war die bis dato höchste Strafe in der Geschichte der Behörde. Takata musste 70 Millionen Dollar sofort in bar zahlen. Weitere 130 Millionen wurden angedroht, falls sich das Unternehmen nicht an Vereinbarungen hält oder es weitere Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften gibt. In den USA wurden bisher 42 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen. Die US-Verkehrsaufsicht geht von mindestens elf Todesfällen und 184 Verletzten im Zusammenhang mit dem Problem aus.

Quelle: dpa

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