Classic Driving News
Akte X - ein Mittelmotor-Fiat lebt auf
Wer sich einen Fiat X 1/9 zulegen will und weder Zeit noch Talent zum Schrauben hat, muss keine horrenden Wartungskosten befürchten. Er muss nur eine geeignete Werkstatt ausfindig machen.
Das kleine Mittelmotorauto Fiat X 1/9 beschert seinem Besitzer eine große Portion Ferrari-Feeling - kostet aber nur einen Bruchteil von dem, was für einen der Exoten aus Maranello auf den Tisch zu legen ist. Das war zu seiner Bauzeit so und hat sich nicht geändert. Um auch die Reparatur- und Wartungskosten auf einem niedrigen Niveau zu halten, greift die Riege der Fiat X 1/9 -Besitzer gern selbst zum Schraubenschlüssel, was einem ausgedehnten Netz von Fachwerkstätten entgegen wirkte. Wer sich also einen Fiat X 1/9 zulegen möchte, aber Reparaturen nicht selbst durchführen will oder kann, hat Mühe, eine fachkundige Werkstatt in seiner Nähe zu finden.
Blech des Fiat X 1/9 sollte gut sein
Zunächst jedoch gilt es, ein Exemplar mit einer möglichst guten Karosserie zu ergattern. "Blechreparaturen verursachen die größten Kosten", sagt Peter Hochmuth aus Eitlbrunn bei Regensburg - in der Fiat X 1/9-Szene bekannter Ansprechpartner bei Problemen. "Von der Technik her ist der Fiat X 1/9 eigentlich ein einfaches Auto", erklärt Bernhard Eppler vom Autohaus Eppler in Geislingen bei Balingen und fügt angesichts des beengt wirkenden Motorraums hinzu: "Der Reparaturaufwand ist erträglich, wenn man weiß, wie man hinlangen muss."
Dennoch überschätzt sich mancher Hobbyschrauber. "Die kommen dann in die Werkstatt, wenn sie nicht mehr weiter wissen", berichtet Sinisa Katic, der viele in Berlin laufende Fiat X 1/9 betreut. Oft liegt es am fehlenden Knowhow, wie neulich, als ein Fiat X 1/9 mit falsch montiertem Zahnriemen bei ihm auf dem Hof stand. Oder es mangelt am Equipment wie beispielsweise einer Presse zum Ausbau des Radlagers.
Bei den mit G-Kat ausgestatteten Einspritzversionen des Fiat X 1/9 geht es im Motorraum grundsätzlich enger zu, weshalb etliche Reparaturen zum Beispiel wegen zusätzlicher Demontagearbeiten teurer ausfallen als bei den Vergaser-Modellen. Das betrifft den Keilriemenwechsel ebenso wie das Einstellen der Ventile oder den Zahnriemenwechsel. Letzterer war beim Fiat X 1/9 alle 60.000 Kilometer vorgeschrieben. Da aber die Fiat X 1/9 heute nicht mehr so viel gefahren werden, sollte man den Riemenwechsel alle sechs bis acht Jahre anstreben. Lässt sich bei einem frisch erstandenen Fiat X 1/9 der letzte Riemenwechsel nicht mehr nachvollziehen, wird dies sicherheitshalber in Auftrag gegeben. Die dafür beim Vergasermodell des Fiat X 1/9 nötigen rund 120 Euro inklusive Spannrolle sind gut angelegt.
Günstige Reparatur- und Wartungspreise
Die Bosch L-Jetronic bereitet meist keine Probleme. Bei den Einspritzmodellen wurde übrigens auch eine Transistorzündung verbaut, womit der regelmäßige Wechsel der Unterbrecherkontakte entfällt. Zu den Vergaser-Fiat X 1/9 hat Bernhard Eppler einiges aus seinem Erfahrungsschatz zu berichten. Dass es wegen der Kaltstartautomatik ein wenig aufwendiger ist, den Vergaser der 1500er-Versionen einzustellen, hat sich längst herumgesprochen. Normalerweise kann man mit rund 30 Euro für die Einstellung des Fiat X 1/9-Vergasers rechnen, doch dies wird locker übertroffen, wenn es zum Beispiel nötig ist, den Vergaser zu zerlegen.
"Die Vergaser des Fiat X 1/9 sind sehr schmutzempfindlich", sagt Eppler und erklärt: "Unten in der Schwimmerkammer gibt es einen Querkanal, dort sitzt der Dreck oft fest." Aber woher kommt der Schmutz? "Wenn die Autos länger stehen, verdunstet das Benzin im Vergaser, und dann entstehen leichte Verkrustungen", sagt der Experte. Es kann aber auch sein, dass sich die unter dem Luftfilter befindlichen Vergaserdeckel lockern. Die Deckel beginnen dann zu vibrieren - die darunter sitzende Papierdichtung zerbröselt. Und noch etwas gehört für Eppler zum Vergaser-Check: die Kontrolle der Bedüsung. Denn in der Vergangenheit kursierten Gerüchte, nach Vertauschen der Düsen würde der Motor des Fiat X 1/9 besser laufen. "Manchmal sind auch völlig falsche Düsen montiert", weiß Eppler. Er macht zudem noch auf einen kleinen Fehler mit großer Wirkung aufmerksam: "Wenn der Motor nicht mehr richtig läuft und schlecht Gas annimmt, hat sich oft nur die Hauptdüse losvibriert."
Oft wurde der X1/9 auf moderne Motoren umgebaut
Ein anderes Problem dürfte bei den meisten Fiat X 1/9 beseitigt sein. Es gab eine Reihe schlecht gehärteter Nockenwellen, die relativ schnell einliefen. Sollte man allerdings einen Fiat X 1/9 mit geringer Laufleistung kaufen, könnte dies bisher noch nicht bemerkt worden sein. Für einen Tausch der Nockenwelle sind heutzutage um die 600 Euro nötig.
Ab und zu landen mittlerweile Fiat X 1/9 mit defekter Kopfdichtung in Epplers Werkstatt. Für eine Reparatur ist mit etwa 580 Euro zu rechnen. Selten wird hingegen laut Eppler ein Motorüberholung in Auftrag gegeben - "wenn, dann im Rahmen von Tuningmaßnahmen". Ansonsten werden ausgenudelte Maschinen gern durch modernere Aggregate aus den Fiat-Typen Uno, Ritmo, Regata oder Punto ersetzt, die ohne nennenswerte Probleme passen. Eine größere Reparatur steht am Fiat X 1/9 übrigens auch bevor, wenn die zwei an der Wagenunterseite verlaufenden Kühlwasserrohre undicht werden. Viele fertigen sich die Rohre dann selbst an. Bei Classic Auto in Straßburg kosten sie derzeit 132 Euro das Stück. Der Austausch ist aufwendig, da der Kasten, in dem sie verlaufen, aufgetrennt und wieder verschweißt werden muss.
Teileengpässe bei manchen Verschleißteilen
Wenn es ums Fahrwerk des Fiat X 1/9 geht, wundert sich der Laie, wie schwer das Beschaffen von so banalen Dingen wie Stoßdämpfern ist, die sich nicht von anderen Fiat-Typen übernehmen lassen. Mit Teile-Engpässen muss sich der Fiat X 1/9-Fahrer dank keinerlei Unterstützung durch Fiat immer mal wieder herumschlagen.
Hinzu kommen die Qualitäts- und Preisunterschiede nachgefertigter Teile für den Fiat X 1/9. Wenn möglich, wurde stets ein Teil von guter Qualität in die Rechnung einbezogen. Im Fall der Kugelköpfe an der Hinterachse blieb ohnehin keine andere Wahl. Fiat lieferte die Köpfe einst zusammen mit den Querlenkern. Heute gibt es bei einem freien Anbieter zumindest die Köpfe als Nachfertigung - zum Glück. Denn es handelt sich um ein Verschleißteil, das in abgenutztem Zustand für ein tückisches Fahrverhalten sorgt.
Auch die Elektrik hält laut Sinisa Katic immer mal wieder Überraschungen parat. Grundsätzlich ist bei einem Fiat X 1/9 besonders wichtig, wie er gepflegt und gewartet wurde - und ob sich experimentierfreudige Bastler daran versucht haben. Denn entgegen vieler Vorurteile laufen manche Exemplare durchaus zuverlässig.
Service-Tipp zum Fiat X 1/9
Pflege und regelmäßige Wartung dankt der Wagen mit Zuverlässigkeit. Wie jedes Auto hat auch der Fiat X 1/9 seine Eigenheiten. Dazu zählt ein bei einigen Exemplaren sehr ausgeprägtes Vibrieren des Schalthebels zwischen 3.000 und 4.000/min. Das dabei zu hörende Rasseln ist sehr nervig. In diesem Fall empfiehlt Bernhard Eppler, den Schalthebel des Fiat X 1/9 zu lösen und nach oben zu ziehen. Wird dann der Schaltstock aus der Gabelung der Schaltstange gelöst, stößt man auf eine kleine Metallbüchse, die man ein wenig kürzen muss. Danach zieht sich die Gabelung beim Verschrauben etwas weiter zusammen, das Geräusch ist weg.
Quelle: Motor Klassik
war mein traumauto mit 18. ein kumpel hatte sich dann den traum erfüllt, und so hatte ich auch oft gelegenheit seinen X 1/9 zu fahren. die motorleistung war überschaubar....reichte aber um spass zu haben...erst recht mit der tollen strassenlage, die ungeahnte kurvengeschwindigkeiten ermöglichte.....mittelmotor halt. schau mir die dinger immer noch gern an, wenn mal einer zu sehen ist.....aber den haben-wollen-reflex lösts nicht mehr aus...
hatte ich 10 jahre lang einen! zum fahren ne klasse nummer...-> http://www.porno-karre.com/mediapool/72/727108/resources/10671982.JPG
nur eben italienische technik. allein die ansteuerung der schlafaugen scheinwerfer ist ein elektrischer alptraum! vom rest ganz zu schweigen. man muss wirklich absoluter fanatiker sein um der technik etwas abzugewinnen. für einen "normalen" schrauber der vielleicht die teutonische automobilbaukunst gewohnt ist ein schwerwiegender und laaaaaaaaaaaaaaaaaaaanger lernprozess. alleine die tatsache WIE man die vorderen scheinwerfer in die dreieckskammer reingefrickelt hat ist ein erlebniss. bei nahezu jedem teil das man bei einer restauration ausbaut stellt man sich die frage: "ja sind die den noch ganz sauber?!" 😉 auch drollig ist wen man zum ersten mal versucht den motor auszubauen...der geht nämlich NUR nach unten raus!
allerding muss man sagen das der beitrag nicht wirklich dolle ist. die ritmo maschine war serie und die angesprochenen traggelenke (es sind keine kugelköpfe!) werden einzeln von einerm lieferanten in holland nachgebaut. allerdings sind die teile höchst umstritten da man die daumendicken nieten rausbohren muss (traggelenk und querlenker sind EIN bauteil!) und die neuen teile dann verschrauben muss.
wen die kiste dann aber mal fährt dann ist das ein traum! ein schönes bebe gewindefahrwerk rein, cd30 felgen drauf und ab gehts. da konnte früher der eine oder andere daimler testfahrer nachts immer schlecht schlafen den ich die mit ihrer s klasse an den ansässigen staigen vormir hergeschoben hab 😉
ein tolles kleines auto vergleichbar mit dem beta monte carlo...
PS: das der Motor nur nach untenrausgeht war doch früher bei Mittelmotorautos ganz normal oder nicht?
keine ahnung....beim 911er gehst ja auch nur nach unten...vielleicht stand der modell 😉
ach ja man sollte auch dazu sagen das der fahrer auch italienische gene insich tragen sollte. alles was schuhgrösse 40 und grösser hat sollte lernen mit dem kleinen zehen zu bremsen. da beist oft ins lenkrad weil man beim beschleunigen die kupplung UND die bremse gleichzeitig tritt. selbiges gilt für den kopf. der targabügel wird ab einer grösse von 1,70m schon bedrohlich. ohne dach und bei gemütlicher sitzhaltung will ich keinen unfall mit haben. den der schädelbasisbruch ist schon vorprogrammiert 😉
aber trotz allem geläster weine ich meinem x heute noch nach. auch wen ich soviel über den "mistkarren" geflucht habe weil er wieder net anlaufen wollte, der rückwärtsgang mal wieder raussprang etc war das einfach vom fahren her ein klasse auto das in der preisklasse seines gleichen sucht.
den wagen hab ich mir anno 99 vom ausscheidergeld der bundeswehr gekauft. mein damaliger betriebsleiter hat dann meine gehaltserhöhung mit den worten "wer italienische sportwägen fahren kann verdient genug und braucht nix" abgeschmettert 😉
Danke für den Beitrag. Das Auto war lange ein Traum von mir, den ich leider nie realisiert habe. Leider sind die Autos sehr selten geworden. Ich kann mich nicht erinnern, eines in den letzten Jahren gesehen zu haben.
Ich hatte auch fast 10 Jahre einen in Blau US Ausführung, Rost so gut wie keiner aber wenn ich überlege was alles Defekt war 😤
Nein Danke lieber keinen X 1/9 mehr 😆
Das Tolle war die X1/9 Fahrer haben sich immer gegrüßt.
Das Sitzmuster ist ja eine Augenweide, Milano pur 😉
cheerio
Ich bin mal mit 18 oder 19 Jahren auf dem Beifahrersitz eines Fiat X1/9 die Hohensyburg hochgefahren worden...
Eine der beeindruckensten Autofahrten meines Lebens.
Ob der Mann Autofahren konnte oder nur Wahnsinnig war, weis ich bis heute nicht und ich bin mitlerweile alles gefahren, aber die Fahrt vergesse ich nie !
Der Fiat X 1/9 war in meiner Jugendzeit auch einer meiner großen Traumwagen, neben dem Porsche 924. Der X1/9 erinnerte mich immer an einen Ferrari, was ja sicher von Bertone nicht unbeabsichtigt war. Als ich mit 19 (1990) eine Probefahrt mit einem "Miniferrari" gemacht habe, wäre diese beinahe böse ins Auge gegangen. Plötzlich hatte das Auto keine Bremswirkung mehr. Der Hauptbremszylinder war defekt, wie sich im Nachhinein herausstellte. Selbst "Pedalpumpen" brachten das Auto nicht zum Stehen. Die Handbremse brachte das Auto dann glücklicherweise doch noch zum Stehen. Ich habe dann ein Jahr später auf ein Californiareimport Porsche 924 Coupe zurückgegriffen. Die Strassenlage des kleinen Fiat war jedoch (vor Ausfall der Bremse) absolut genial. Der X 1/9 war durch den Mittelmotor halt ein echter Sportwagen. Man durfte als Fahrer aber nicht über 1,8 m lang sein, sonst wurde es unanenehm eng.
Durch das abnehmbare Dach kam darüberhinaus auch echtes Cabriofeeling auf. Insgesamt für mich, trotz des Malheurs mit der Bremse, ein sehr schönes Fahrzeug. Ein Auto eben für Kenner und Liebhaber.
bei mir in der gegend stehen zwei davon, ein babyblauer und ein weinroter.
Eben Fiat 😉
Ne eigentlich nicht mein 131, Ritmo, 131 Sport Walter Röhrl Edition, waren eigentlich sehr zuverlässige Autos, aber bei jedem hat sich
irgendwann mal das Zündschloss verabschiedet.
X1/9
- Zündschloss 😆
- Gaszug (sehr toll zum wechseln)
- Zahnriemen gerissen während dem Gangwechsel Motor hats überlebt
- Radlager
- Syncronringe 1 und 3 Gang
- Tachoseele 4 oder 5 mal
- Schalter (Taster) für Rückwärtsgang 6 oder 7 mal
- Motorsteuergerät lief voll Wasser das hat dann der Motor nicht überlebt
- Kat 2 mal
war ein schönes aber teures Hobby
BMW 318i, 325TD, 320i Cabrio (mein bestes Auto !!), 540i
ausser Verschleissteile nie Probleme besonders das 320 Cabrio E36 super geniales Auto, hätte ich nie weggeben sollen.
alle weit über 200.000 Km
Audi aktuell Naja eigentlich schon zu viel dran geamacht
Sorry hat jetzt nix alles mit dem eigentlichen Thema zu tun sollte nur ein Vergleich zum X1/9 sein.
Es war auch mein Traumauto, bin als Kind mal mitgefahren und der Bernhard Eppler (oben im Beitrag hatte auch immer einen vor dem Autohaus rumstehen) darum musste irgendwann mal einer her.
Dieser Beitrag hat mit diesem Thema auch nicht wirklich etwas zu tun, loswerden wollte ich es trotzdem:
Mein bester Wagen bisher war ein Mazda 626 Diesel, Kombi, in 80 tkm ausser Verschleißteile keinerlei Defekte !!!
Der Nachfolger soll wohl nicht ganz so toll sein.
Hi.
Netter Bericht, der Jugenderinnerungen wach leben lässt.
Ich habe selber einen weißen X/19 Bertone einige Jahre gefahren.
In die Klappscheinwerfer und das intime 2-Sitzer Cockpit habe ich mich sofort verliebt.
Das waren echt spaßige 75 PS und man hatte die Show mit diesem kleinen Mittelmotor-Targa in der Tasche.
Nach viel Rost und einem gerissenen Gaszug war dann aber Schluss mit Lustig und der X1/9 musste einem Honda CRX ED9 Platz machen.
Irgendwo müsste ich noch immer das X1/9 DIN A4 Datenblatt in meinen Unterlagen haben (das mit dem großen Foto auf der Vorderseite)
Eigentlich war ich damals Lancia Stratos bzw Porsche 914 Fan, und der X1/9 kam für mich den Träumen als bezahlbare "Alternative" am nächsten.
In diesem Sinne, war eine schöne Zeit. Seid gegrüßt.
EDIT: An den X1/9-Beifahrer auf der Hohensyburg.
Du meinst die Serpentinenstrecke runter Richtung Hagen? (bzw rauf Richtung Dortmund/Schwerte machte noch mehr Spass mit einem leichten Wagen)
War auch mein X1/9 und später Honda CRX Revier.
Richtig heftig war es im Lotus Elise zwischen den Motorrädern.
Heutezutage geht da ja kaum noch was und die Rennleitung ist ne richtige Spassbremse 😉