Rolls-Royce Dawn: Premiere auf der IAA
Alles andere wäre "asozial"
Rolls-Royce präsentiert die Cabrio-Version des Wraith. Der Clou: Der Dawn fährt so ruhig wie das Coupé. Dazu gibt es vier vollwertige Sitze – alles andere wäre "asozial".
Goodwood – In Goodwood ergibt zwei plus zwei nicht vier. Wenn es um die Sitzplätze in Cabrios geht, versteht Rolls-Royce keinen Spaß. Was andere Hersteller ihren Kunden als 2+2-Sitzer anbieten, sei lediglich ihrem Unvermögen geschuldet, Dach, Kofferraum und Fondplätze in Einklang zu bringen. „Das Resultat ist ein Segment, das von Cabrios beherrscht wird, die Rolls-Royce als kompromissbehaftet und asozial ansehen würde“, heißt es in der Pressemitteilung zum neuen Rolls-Royce Dawn. („The result is a sector populated exclusively by open-top cars that Rolls-Royce would consider compromised and “anti-social”)
Ein Schlag ins Blech vieler Hersteller. Dem gegenüber präsentiert Rolls-Royce mit dem Dawn ein Cabrio mit vier vollwertigen Sitzen. Es wird voraussichtlich das leiseste Cabrio der Welt. Die Premiere findet in wenigen Tagen auf der IAA in Frankfurt statt.
Geschlossen so leise wie der Wraith
Das Dach des Dawn öffnet und schließt in 20 Sekunden und bis zu einer Geschwindigkeit von 55 km/h. Das sind keine außergewöhnlichen Werte. Außergewöhnlich ist, dass der Geräuschpegel im Dawn bei geschlossenem Stoffdach nicht höher liegen soll als im Coupé namens Wraith.
Wie genau Rolls-Royce das erreicht, erklären die bayrischen Briten vorerst nicht. Viel Arbeit haben die Techniker offenbar in den Stoff gesteckt, er soll laut Pressemitteilung besonders gegen Windgeräusche geschützt sein. Laut Rolls-Royce ist es das erste Mal, dass ein Cabrio es schafft, so leise wie das entsprechende Coupé zu sein. Wobei sich die Engländer eigentlich verbitten, beim Dawn von einem Wraith-Cabrio zu sprechen: 80 Prozent der äußeren Karosserieteile seien schließlich neu – es handle sich also um ein neues Auto.
Natürlich mit V12
Unter dem neuen Blech setzt Rolls-Royce dann aber doch auf Bewährtes. Angetrieben wird der Dawn vom bekannten 6,6-Liter-V12 mit 571 PS und 780 Newtonmetern Drehmoment.
Die Aufhängung wird für das Cabrio neu abgestimmt, der Schwerpunkt sinkt. Die hintere Spur ist 2,4 Zentimeter breiter als bei der Basis, der Limousine Ghost, der Radstand 18 Zentimeter kürzer. Der Dawn wird das bisher stärkste Cabrio von Rolls-Royce. Ob es das leiseste der Welt wird? Das zeigt sich frühestens bei der ersten Fahrprobe im Nachgang zur IAA.
Nur ob oder ob nicht, das spielt für Lieschen und Hänschen keine Rolle. Die wenigen Kunden, die sich diesen Luxus leisten können und wollen, die hören schon längst nicht mehr alles. Sondern nur noch das, was sie wollen.
Ich glaube nicht, das "asozial" im deutschen Sinne die Übersetzung im gemeinten Sinn ist.
"Ungesellig" scheint mir die passendere zu sein.
Rolls Royce wäre darob nicht amüsiert.
Ansonsten: ist bestellt...
😆
RR hat schlicht und ergreifend recht. Die Raumausnutzung vieler 5 Meter+ Autos ist schlicht und ergreifend asozial (viel Schein, wenig sein). Aber das Mutterhaus von RR sollte sich unter diesem Gesichtspunkt alle Derivate des 6er mal angucken.
Zum Auto selbst: Klassisch, schön stilvoll. Nicht so ein protziges billliges "Look at me"-"It-Girl"-Blinkyblink-Getue wie die kleinen Bentley (die auf Phätonbasis) oder Mercedes.
Diese Seitenansicht, der Innenraum... leider geil! Leider sind Spiegel und Lenkrad etwas groß.
Edles Holt? 😆
Die Uhr wirkt auf den ersten Blick deplatziert. Im Sinne der Symmetrie hätte ich diese lieber statt der mittleren unförmigen Luftdüse gesehen.
Der Rest ist... fein.
Bin dann mal testfahren!
die Farbgestaltung des Interieurs ist geschmacklos; es ist immer eins zuviel. Entweder verzichtet man auf das Holz, oder man verzichtet auf den blauen Teppich und die blauen Plasteteile.
Orangegelb-Holz-Silber oder Orangegelb-Blau-Silber, aber kein Mix davon, fürchterlich.
Genauso dieser Aussenstreifen auf der Karosserieschulter, was soll das sein, american pinstriping?
Dieser Außenstreifen wird bei RR "coachline" genannt (einfach mal googlen) und wird per Hand auf den Lack aufgetragen.
Bei der Innenraumfarbe gebe ich Ihnen Recht. Das geht gar nicht.
Ansonsten ein ganz feines Automobil.
Psssssst, du verdirbst damit doch die reisserische Headline, die unterbewusst darauf abzielt, dass alle, die so viel Geld haben, sich so ein Auto kaufen, im Grunde eh verabscheuungswürdige Menschen sind, da man mit "ehrlicher" Arbeit nie so viel Geld verdienen kann!
Kann es sein, daß der auch nur 4 Räder hat und in der 30er Zone auch 30 fahren muß ?
Hä? Wie kommst du jetzt auf sowas?
Symmetrie ist die Ästhetik der Dummen! (Mies van der Rohe)
Engläner sind nun mal bei der Tarbgestaltung einiges offensiver als Deutsche. Engländer tragen auch violette Halbschuhe zu einem rot-blau karierten Tweedanzug.
Was für Engländer expressiv und individuell ist, wirkt auf uns oft geschmacklos.
ABER: Wie immer, wird sich RR diesbezüglich keiner Individualisierung versperren. Wenn ein deutscher Kunde alle Leder- und Kunststoffteile in einer Farbe oder einer Nichtfarbe (schwarz, grau) haben will, wird dies sicher möglich sein.
Symetrie ist das einzig wahre Zeichen von Perfektion.
Unsymetrische Autos gibts wie Sand am Meer, da braucht man keinen RR für zu kaufen...
Von aussen wirkt der ja ganz Nett, aber von innen kann ich mit diesen Schüsseln nix anfangen.
Klar - so sind ja auch Margaret Rutherford und Scarlett Johansson durchaus beide gleichermaßen optisch attraktiv. Beide haben zwei Beine, zwei Arme und eine Nase. Und müssen hin und wieder zur Toilette.
Deshalb habe ich in meinem Auto auch zwei Lenkräder.