Audi Prologue A9: Premiere in Los Angeles

Alles neu macht der Marc

Constantin Bergander

verfasst am Wed Nov 19 05:00:41 CET 2014

Audi-Chef-Designer Marc Lichte zeigt uns auf der Los Angeles Auto Show seine Vorstellung von der Audi-Oberklasse: Die Studie „Prologue“ gibt einen Ausblick auf Optik und Technik des neuen A8.

Die neue Audi-Oberklasse: Chef-Zeichner Marc Lichte zeigt in Los Angeles die Studie Prologue
Quelle: Audi

Los Angeles/USA – Zugegeben: Alles ändert sich natürlich nicht. Ein großer Audi bleibt eben ein großer Audi, vor allem von vorn: Chef-Designer Marc Lichte zeichnet der Oberklassen-Studie „Prologue“ flache Scheinwerfer und einen riesigen Grill – noch größer als das übliche Singleframe-Gitter.

MOTOR-TALK Redakteur Björn Tolksdorf neben der Audi-Studie Prologue
Quelle: MOTORTALK
Trotzdem wirkt Lichtes Idee irgendwie anders. Sie erinnert an Aston Martin und Ford, von hinten außerdem an das S-Klasse Coupé. Mit breiten Radhäusern hat Audi bereits in früheren Studien alte Quattro-Modelle zitiert.

Studie Audi Prologue: A9-Konzept in Los Angeles

Design hin, Geschmack her – die Front können wir uns durchaus am kommenden Audi A8 vorstellen. Und wenn wir schon dabei sind, dann darf es gern auch etwas von der Technik sein: In der Studie steckt ein 48-Volt-Bordnetz. Audi sagt, das stehe „kurz vor dem Serieneinsatz“. Ein Startergenerator mit Riemenantrieb rekuperiert mit bis zu zwölf Kilowatt und kann den 4,0-Liter-Biturbo-V8 unterstützen.

Der Verbrenner stammt aus den stärksten Audi-Modellen (u. a. RS6, S8) und leistet im Prologue 605 PS sowie 700 Newtonmeter Drehmoment. Die Ingenieure haben einen Verbrauch von 8,6 Litern pro 100 Kilometer berechnet. Theoretisch beschleunigt der Motor den Zweitonner in 3,7 Sekunden auf Tempo 100. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er dort, wo die Elektronik die Grenze setzt – bei Audi liegt die üblicherweise bei maximal 305 km/h.

Im Detail: Das Armaturenbrett wird ein großer Bildschirm
Quelle: Audi
Ein adaptives Luftfahrwerk mit verstellbarer Bodenfreiheit, Fünflenker-Radaufhängungen und 20-Zoll-Bremsen sollen das 5,10-Meter-Coupé sicher auf der Straße halten. Mit einer Hinterachslenkung soll der Prologue trotz seiner Masse wendig fahren.

Bildschirme und ein elektronischer Diener im Innenraum

Im Innenraum verzichtet Lichte weitestgehend auf normale Schalter. Die Insassen sollen die Funktionen über berührungsempfindliche OLED-Folien und Gesten steuern. Fast das gesamte Armaturenbrett wird zum Monitor. Der Beifahrer kann Routen-Informationen zum Fahrer „wischen“.

Der Prologue erkennt den Fahrer über sein Smartphone. Eine Software namens „Butler“ passt Sitzposition und Klimatisierung an. Alle Handys im Auto können an das Multimedia-System gekoppelt und geladen werden. Audi verspricht dafür einen „speziellen Mechanismus“.

Bei so viel Technik müssen wir über Details wie Türen ohne Griffe und einen ausfahrbaren Sound-Spoiler in der Hutablage schmunzeln. Das erwarten wir auf dem D&W-Parkplatz in Bochum und nicht auf einem Audi-Stand in Los Angeles.

UPDATE: Wir konnten den Audi Prologue inzwischen näher ansehen und den Prototyp in L. A. sogar fahren. Lest hier den ersten "Fahrbericht" zur Coupé-Studie.

Wir entdecken Elemente von Mercedes, Ford und Aston Martin im Audi Prologue
Quelle: Audi und kamillehmann
Wenig Schalter, viele Displays: In Lichtes Audi sollen die Fahrer berühren, nicht drücken
Quelle: Audi
Im Detail: Das Armaturenbrett wird ein großer Bildschirm
Quelle: Audi
Die Heckscheibe ermöglicht einen echten Heckdeckel trotz Coupé-Form
Quelle: Audi
Hinter dem riesigen Kühler arbeitet ein Biturbo-V8 mit 605 PS
Quelle: Audi
Das Audi-Coupé misst 5,10 Meter in der Länge
Quelle: Audi
Diese Front könnte den nächsten Audi A8 zieren
MOTOR-TALK Redakteur Björn Tolksdorf neben der Audi-Studie Prologue
Quelle: MOTORTALK
Das virtuelle Cockpit des Audi Prologue
Quelle: MOTORTALK
Angeblich beschleunigt der Audi Prologue schneller als ein RS6 auf Tempo 100
Quelle: Audi
Der Prologue trägt 22-Zoll-Räder
Quelle: Audi
Echter Heckdeckel trotz Coupé-Form. Wir glauben nicht, dass diese Lösung in Serie geht
Quelle: Audi