Ferrari-Aktie fällt auf Rekordtief
Als Aktie bringt ein Ferrari keine Wertsteigerung
Mit viel Enthusiasmus ging Ferrari an die Börse. Doch wer im Oktober eine Aktie kaufte, hat heute ein Drittel seines Geldes verloren. Das Papier schwächelt dauerhaft.
New York – Zu viel Optimismus kann schädlich sein. Dass müssen Fiat Chrysler-Chef Sergio Marchionne und viele Ferrari-Anleger jetzt lernen. Nachdem der Börsengang der Traditionsmarke groß beworben und gefeiert wurde, stellt sich Ernüchterung ein. Die Erwartungen waren wahrscheinlich zu hoch.
Aktienkäufer merken das am Stand ihres Depots. Am 21. Oktober wurde die Ferrari-Aktie für den höchstmöglichen Ausgabepreis von 52 Dollar (ca. 46 Euro) an der New Yorker Börse eingeführt. Nach einem Höchststand von 61 Dollar kurz nach der Einführung verlor die Aktie bald an Wert. In Folge der Trennung von Fiat-Chrysler ging es weiter bergab. In den vergangenen Tagen lag sie bei knapp unter 40 Dollar.
Jetzt erreichte sie mit einem weiteren Einbruch um 13 Prozent einen neuen vorläufigen Tiefpunkt. Am 2. Februar war eine Ferrari-Aktie kurzzeitig noch 34 Dollar wert – 35 Prozent weniger als zu ihrer Einführung, 44 Prozent weniger als zu ihrem Höchststand.
Marchionne: „Sie müssten mich vorher erschießen“
Der Grund für den weiteren Einbruch war ein verhaltener Ausblick von Fiat-Chef Marchionne auf das laufende Jahr. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwarte man in diesem Jahr einen Gewinn von rund 770 Millionen Euro - 22 Millionen höher als im vergangenen Jahr. Die Zahl der ausgelieferten Autos solle um 200 Fahrzeuge ( 3 Prozent) auf 7900 steigen. Außerdem gehe man davon aus, dass die China-Verkäufe, die im Vorjahr um 22 Prozent einbrachen, sich in diesem Jahr nicht maßgeblich erholen werden.
Das klingt für Anleger zwar nach Wachstum, aber nach zu wenig davon. Vor allem, nachdem Sergio Marchionne vor dem Börsengang so viel Optimismus verbreitet hat. 2015 hatte Ferrari den Bruttogewinn noch um 55 Millionen Euro und die Absatzzahlen um 460 Autos (6 Prozent) gesteigert.
Bei Ferrari sieht man das mit dem Wachstum traditionell anders als zahlenfixierte Broker. Gezielt setzt man auf besondere Exklusivität und limitiert die Fertigung mitunter stark. Verschiedenen US-Medien zufolge machte Sergio Marchionne in einem Gespräch mit Investoren klar, dass das auch so bleiben werde. Die Bestellbücher seien voll. Auf die Frage, ob Ferrari plane, den Verkäufen mit einem SUV nachzuhelfen antwortete er: „Sie müssten mich vorher erschießen“. Die Ferrari-Aktie liegt heute bei rund 37 Dollar.
Quelle: Bloomberg, Reuters, Handelsblatt
Was heißt hier "infolge der Trennung von Fiat-Chrysler"? FCA ist mit rund 80% weiterhin Hauptaktionär bei Ferrari. Da hat das Cleverle Marchionne die übrigen Aktien mit viel Tamtam eben zu einem sehr guten Preis unter die Leute gebracht und FCA eine schöne Einnahme beschert. Da FCA Ferrari nicht verkaufen will, kann Marchionne der Aktienkurs ziemlich schnurz sein. Pech nur für die übrigen Aktionäre.
Grüße vom Ostelch
Meine Prognose trifft zu 100% zu. Ich sollte Hellseher werden oder sowas. 🙄
http://www.motor-talk.de/.../...-nach-ferrari-aktien-t5471872.html?...
Nicht umsonst spricht man beim Aktienmarkt von Spekulation. Und da sich der Markt zum Zeitpunkt der Emission noch auf einem Höhenflug befand und nun aus der Blase raus ist, fällt auch die Ferrari Aktie, die wie fast alle anderen Emissionen zu hoch angesetzt wurde.
Jetzt wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt einzusteigen.
Lieber bald in Erdöl investieren. Am besten wenn sich abzeichnet, dass die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden. Öl wird nicht immer so günstig bleiben. Und die Saudis werden auch aufhören den Markt zu fluten, sobald die meisten Fracking-Firmen in den USA pleite sind, und das Angebot aus dem Iran sich einigermaßen eingependelt hat. Einfach beobachten und dann zuschlagen.
Das ist dann aber eher ein Tipp für Anleger, die sehr langfristig planen. Mit einer baldigen Aufhebung ist da eher nicht zu rechnen.
Was will man auch mit so einer Frickelbude?
Läden wie Ferrari, Ducati, Lamborghini, oder wenn man's ganz exotisch will Binelli oder MV Agusta (sind jetzt alles Italiener, aber gibt's wo anders auch) sind Spielzeuge für Superreiche, Unternehmer mit zuviel Ego, oder Großkonzerne.
Damit Geld verdienen?!..oh Herr im Himmel 😆
Ja, das stimmt. Da muss man Durchhaltewillen haben. Lukrativ wird es jedoch allemal.
Es hat vielleicht auch etwas mit Vorlieben zu tun.
Wenn man sich z.B. die Motorisierung einer Ducati ansieht, den Klang etc.. Da gibt es nicht wirklich was vergleichbares.
Der Aktienkurs sieht aus wie eine schöne Strecke die man min einem Ferrari abfahren könnte.
Ich fand den Börsengang auch schwierig. Von einer Firma die vor nicht all zu langer Zeit die Produktion gedrosselt hat um ihre Exklusivität zu sichern... Das passt einfach nicht.
Ich habe auch eher das Gefühl, dass sich FCA hierdran einfach nur Gesundstoßen will.
Natürlich. Einen anderen Grund gab es nie.
Konnte dann aber für den Marchionne ebenso nach hinten losgehen wie seinerzeit für den Wiedeking in Bezug auf Porsche-Aktien. So einfach ist das Geldverdienen mit Aktienkursen dann doch nicht.
Naja, bei Porsche dachte man zeitweilig, dass man VW übernehmen könnte. Und die Familie hat zugestimmt, auch weil sie die Sache mit Piech persönlich genommen haben. Dann kam die Finanzkrise, und die Banken zogen ihre Kreditzusagen zurück. Das war schon hochgradig peinlich was da gelaufen ist.
Tja ich habe dadurch 7 000 euro verloren !!! 🙁
Hättest du mal damals meinen Kommentar gelesen. 😉
Ist halt schwierig. Aus Erfahrung weiß ich, dass solche Aktien wie "Ferrari" primär über Emotionalität verkauft werden. Das war auch bspw. bei Borussia Dortmund so.
Die Niedrigzinsphase hat das Ganze noch befeuert. Es war nur eine Frage der Zeit bis sich der Hype legt und die Aktie absacken würde.