Corvette SR-2 Sebring Racer von 1956
Als eine kleine blaue Corvette den D-Type ärgern sollte
1953 wurde die Corvette Amerikas erster Sportwagen. Drei Jahre später sollte sie als SR-2 Jaguar und Ferrari jagen. Ein Händler verkauft GMs erste Renn-Corvette.
Anaheim/USA – „Ich hab' Deinen Sohn dieses Wochenende auf der Strecke gesehen. Was stimmt nicht mit Jerry, dass er einen Ferrari fährt? Wenn Dir Dein Job hier bei General Motors gefällt, dann schlage ich vor, er fängt an ein amerikanisches Auto zu fahren. Am besten eine Corvette.“
So oder zumindest so ähnlich soll GM-Präsident Harlow "Red" Curtice seinem Chef-Designer und Corvette-Erfinder Harley Earl 1956 dessen nächstes Projekt nahe gebracht haben. Um seinen Job zu behalten musste der Wegbereiter der legendären Cadillac-Heckflossen plötzlich ein Auto konstruieren, das auf der Rennstrecke gegen reinrassige Rennwagen wie Ferrari 750 Monza (Zweiter der Sportwagen-WM '55) und Jaguar D-Type (Le-Mans-Sieger '55, '56, '57) bestehen konnte.
Earl sagte seinem Sohn, er müsse den Ferrari verkaufen, aber bekäme bald einen neuen Rennwagen. Heraus kam die SR-2 (für Sebring Racer), GMs erste für den Motorsport konstruierte, renntaugliche Corvette. Jetzt verkauft ein kalifornischer Händler erstmals öffentlich eines der drei gefertigten Exemplare.Der D-Type für Amerikaner
Gemeinsam mit Zora Arkus-Duntov, dem Mann der schon die Straßen-Corvette schnell gemacht hatte, begab sich Earl im Mai '56 an die Arbeit. Als Basis für das erste Exemplar diente eine brandneue 1956er Corvette der ersten Serie (Seriennummer #2522). 17 Männer arbeiteten rund um die Uhr um aus dem netten amerikanischen Roadster eine D-Type-fressende Rennmaschine zu machen.
Das Chassis wurde umgearbeitet, die Front der Fiberglas-Karosse verlängert und auf den Kofferraum wurde die damals für Rennwagen typische Finne aufgesetzt. Die Männer überarbeiteten Bremsen und Aufhängung und installierten spezielle Windschutzscheiben. Die kleinen Standlichter verschwanden. Durch die für sie vorgesehene Öffnung sollte jetzt Fahrtwind die Bremsen kühlen. Am 13. Juni wurde die erste Renn-Corvette fertiggestellt.
Ein kleines bisschen Hilfe von Porsche
Zehn Tage später bestritt sie ihr erstes Rennen. Am Steuer saß Harley Earls Sohn Jerry. Doch der drehte sich schon im Training und zerstörte die kleine blaue Corvette beinah. Das Ergebnis des Rennens: die Corvette kommt heil ins Ziel – und sie braucht noch mehr Modifikationen.
In den folgenden Jahren wurde das Gewicht weiter reduziert und ein spezieller 331-PS-V8 mit Einspritzanlage samt neuem Viergang-Getriebe eingebaut. Die Finne auf dem heck wuchs weiter, dafür flog das Standard-Interieur heraus. Die originalen Corvette-Sitze wurden durch leichtere von Porsche ersetzt. So verlor die erste Renn-Corvette nochmal 300 Pfund. Und kam in den Zustand, in dem Sie heute verkauft wird.
Der Preis einer amerikanischen Legende
Die modifizierte SR-2 nahm weiter an verschiedenen Rennen teil und gewann 1957 die GT-Klasse beim Sebring Enduro Race. Für die Sportwagen-Weltmeisterschaft oder Le Mans reichte es am Ende aber nie. In Frankreich konnte erst die Corvette Sting Ray 1960 eine Klassensieg einfahren.
1986 ging die Corvette in Privatbesitz und bestritt seitdem viele historische Rennveranstaltungen. Komplett restauriert wird sie derzeit im Kundenauftrag verkauft. Für 6.885.000 Dollar.
Quelle: Corvette Mike
Ich sehe eine blaue Mauritius 😆
OK, diese einzelne Finne sieht idiotisch aus, aber sonst? Das hat was 😊
Diese Finne sieht nicht idiotisch, sondern fantastisch aus. 😎
Kurioses Design, aber dadurch auch schon wieder schön.
Harley J. Earl war 1956 bereits 63 Jahre alt und seit 1937 Vice President der Art and Color Section, die 1956 bereits in Styling Section umbenannt war, und saß so fest im Sattel, dass er sich nicht einmal von Harlow H. Curtice derart unter Druck hätte setzen lassen, dass er seinem über 30-jährigen Sohn verboten hätte, weiterhin mit einem nicht-amerikanischen Auto Rennen zu fahren (bekannt ist, dass Jerome C. Earl seine Rennen in Austin-Healey 100 und Porsche 356 fuhr, Ferrari findet in den Ergebnislisten bei ihm keine Erwähnung), zumal Earl 1958 ohnehin in den wohlverdienten Ruhestand ging und von Bill Mitchell abgelöst wurde.
Vielmehr war es so, dass Jerome C. Earl vorhatte, die Rennsaison '56/'57 in einem Ferrari 250 MM zu bestreiten, sein Vater überzeugte den Filius aber, statt mit dem Italiener lieber mit der Corvette SR-2 anzutreten.
Chevrolet hatte die 1956 Sebring Racer schon fertig, Harley J. Earl entschied aber, sie sollten noch einmal optisch überarbeitet werden, damit sie heißer aussehen.
Das Design der hier vorgestellten und zum Verkauf stehenden Corvette SR-2 High Fin stammt übrigens von William L. 'Bill' Mitchell, Harley Earl selbst zeichnet nur für die „Low Fin“ Variante verantwortlich.
Davon abgesehen aber eine ganz unterhaltsame News.
Wie unglaublich schön die Autos früher doch ausschauen durften.
Mal etwas anderes , aber mir gefällt er .
Hallo Leute ! da sollen sich mal die Designer von Heute eine Scheibe abschneiden , das ist doch ein wunderschönes Auto ! Warum wird heute so etwas nicht hergestllt ? Normaler Preis wäre dazu noch gut , dem Blech ist es doch egal in welche Form man es presst !
Von mir aus einen For..... Focu.... drunter !