VW Dieselskandal: HU-Plakette nur mit Update
Alte Software wird zum Mangel
Kein Update, kein TÜV: VW-Skandaldiesel bestehen die Hauptuntersuchung bald nur noch, wenn der Softwarestand stimmt. Das bestätigen jetzt die Prüforganisationen.
Berlin – VW muss in Deutschland 2,8 Millionen Dieselfahrzeuge umrüsten. Durch das Update sollen keine Nachteile für die Kunden entstehen. Trotzdem sind einige Dieselfahrer misstrauisch. Sie verweigern die Umrüstung – oder lassen bei Tunern den alten Softwarestand aufspielen. Das kann bei der Hauptuntersuchung Folgen haben. VW weist seine Kunden in einem Brief darauf hin, dass es ohne Update bald keinen TÜV mehr gibt. Der genaue Wortlaut:
Zitat:
Wir möchten Sie zudem darauf hinweisen, dass bei Nicht-Teilnahme an der Rückrufaktion eine Betriebsuntersagung gem. §5 FZV durchgeführt werden kann. Außerdem kann bei der nächsten Hauptuntersuchung die Teilnahme überprüft und die Plakette nicht erteilt werden.
HU-Plakette nur nach Diesel-Update
Bisher war unklar, wie die Verweigerung der Plakette umgesetzt werden soll. VW verschickte die Briefe bereits im vergangenen Jahr. Damals war eine Änderung der Prüfung für betroffene Dieselfahrzeuge bei keiner Prüforganisation bekannt. Die Anordnung müsse vom Bundesverkehrsministerium kommen, nicht von VW oder vom Kraftfahrtbundesamt.
Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) berichtet nun erstmals, dass eine Prüforganisation die Verweigerung der Plakette bestätigt. Ein Sprecher des TÜV Nord sagte der Online-Ausgabe der Zeitung: „Eine Plakette wird nicht erteilt, wenn ein Autofahrer nicht nachrüsten lässt.“ Es gebe noch ein paar Monate Schonfrist: „Ab Mitte 2017 würde dies als erheblicher Mangel bei der HU gewertet, eine Plakette wird dann erst nach der Umrüstung erteilt.“
Bisher sind sich die Prüforganisationen noch nicht einig. Ein Sprecher der Dekra sagte auf Anfrage von MOTOR-TALK, dass er zu diesem Thema noch keine Aussage machen könne. Mittlerweile schwächt der TÜV Nord auf seiner Homepage das Statement aus der NOZ ab: „TÜV NORD weist darauf hin, dass allein eine gesetzliche Regelung die Grundlage für die Erteilung oder Nichterteilung einer HU Plakette ist. Der Gesetzgeber hat bislang keine Regelung zum Umgang mit nicht umgerüsteten Fahrzeugen beschlossen. Insofern erteilt TÜV NORD – wie alle anderen Prüforganisationen auch – die Plakette weiter, bis der Gesetzgeber entschieden hat.“Ein Sprecher des TÜV Süd ordnet auf Anfrage von MOTOR-TALK diese Aussagen ein. Aktuell wird der Softwarestand der Dieselfahrzeuge nicht geprüft. Das habe das Bundesverkehrsministerium noch nicht angeordnet. Alle Prüforganisationen hätten allerdings zugesagt, die Plakette für nicht umgerüstete Fahrzeuge zu verweigern, sobald die Umrüstung vom Hersteller abgeschlossen ist. VW habe sich dafür bereits im Herbst 2016 an das Verkehrsministerium gewandt. Die offizielle Anordnung stehe noch aus.
Update (03.02.2017, 16:05 Uhr): Die Dekra definiert in einem Statement den Zeitrahmen für nicht bestandene Hauptuntersuchungen: "Eine erfolgte bzw. nicht erfolgte Umrüstung im Rahmen des Rückrufs von VW-Fahrzeugen könnte für die Erteilung der HU-Plakette frühestens mit dem Ende der Rückruffrist für ein bestimmtes Fahrzeugmodell relevant werden. Dafür käme ab Juli 2017 als erstes und zunächst einziges betroffenes Modell im Zusammenhang mit der manipulierten Software der VW Amarok in Frage. Für alle anderen Fahrzeugmodelle würden spätere Stichtage gelten." Eine rechtlich verbindliche Vorgabe liege bisher allerdings nicht vor.
Kontrolle über FIN und Software-Nummer
Die Prüforganisationen überprüfen das Softwareupdate digital. Ein VW-Sprecher erklärte auf Nachfrage von MOTOR-TALK, dass der Konzern Dateien mit Fahrgestellnummern (FIN) und den zugehörigen Softwareständen allen Organisationen zur Verfügung stellt. Während der Hauptuntersuchung werde die FIN ohnehin ausgelesen, erklärte der Sprecher des TÜV Süd. Die Überprüfung des Softwarestandes sei kein großer Mehraufwand. Die Hauptuntersuchung werde dadurch nicht teurer.
Durch die Überprüfung der Software falle während der HU auch auf, wenn ein Dieselfahrer die Software zurückrüsten ließ. Dies gilt als erheblicher Mangel, die Plakette wird verweigert. Voraussichtlich beginne die Kontrolle im Herbst 2017.
So ein Irrsinn...!!!
Nach dieser Logik hat ja VW mit betrügerischen Absichten Fahrzeuge mit "schweren" Mängeln in den Verkehr gebracht...!!!
-😊
Aber Herr Winterkorn hat natürlich nix gewusst...!!!
-😊
Seit wann ist der TÜV oder ähnliche gewinnorientierte Kontrollbuden als Gesetzgeber tätig?? Ich persönlich rate eh jedem, gezielt gegen VW vorzugehen.
peso
Na, da wird doch so mancher "Skandaldiesel"-Fahrer, dessen Auto den HU - Termin Ende des Jahres hat, schon ein paar Monate früher zum TÜV oder zur DEKRA fahren...😜
wenn ein Markt da ist, werden es die Hacker richten. Dann gibt es eben eine alte Software mit neuer Versionsnummer.
Dann betrügen die Betrogenen den Betrüger 😊😆😆
man kann doch die alte Software als einen neuen Softwarestand aussehen lassen 🙄
Ich denke mind. jeder 20. Wagen in Deutschland ist "gechipt" und die haben auch alle eine gültige HU.
So viele Widersprüche wie in diesem Artikel habe ich noch nie gelesen.
Was heißt denn kann? Kann ist nicht wird.
Ah-Ha ....Ja, wann denn ?
Ohne Gesetzliche Grundlage ?
Na dann ist das doch das alles nur Geschwafel .....
Richtig. dann hat man 2 Jahre Ruhe vor der Verschlimmbesserung.
Perfekt, dass lässt sich gut an vor Gericht, weil uns deutschen "VW-Döspaddeln" ja angeblich kein Nachteil entstehen darf...
http://www.spiegel.de/.../...echnische-nachbesserung-an-a-1054886.html Samstag, 26.09.2015 13:30
"Wir arbeiten mit Hochdruck an einer technischen Lösung, die wir so rasch wie möglich dem Handel, unseren Kunden und der Öffentlichkeit präsentieren werden", sagte VW-Markenchef Diess. Volkswagen informiere alle Märkte weltweit über die jeweils lokale Anzahl an Fahrzeugen. Es werde zudem an "in intensivem Austausch und in enger Abstimmung mit den Zulassungsbehörden" an einer Abhilfe gearbeitet. "Die Fahrzeuge sind weiterhin technisch sicher und fahrbereit."
Nach Angaben eines VW-Sprechers soll die Nachbesserung die Besitzer nichts kosten. Das Unternehmen habe sich einen Zeithorizont von wenigen Wochen gesetzt, in dem die Maßnahmen mit einem entsprechenden Zeitkorridor vorgestellt werden sollen. "Ich denke, dass die Händler ab nächster Woche aussagefähig sind", sagte der Sprecher mit Blick auf verunsicherte Kunden.
Woher weiß der TÜV & Co. ob der Update drauf ist oder nicht?
Warum soll die alte Software Mangelware werden? Meine Plakette ist noch 21 Monate gültig ...
Dazu ist ein schwerer Mangel dann zu lasten VWs - gibt neue Anhaltspunkte für eine Klage.
Warum die Leute nicht VW Vertrauen? Da sich Schäden häufen - in den USA gar sogar freiwillig der DPF getauscht wird aber hier VW dem Kunden dreist ins Gesicht lügt das sich an der Haltbarkeit der Bauteile nichts ändern wird ...
Das hast du jetzt erst gemerkt?
Was meinst du, woher die Verpflichtung zum Nachrüstungsangebot kommt und wieso sie teilweise auch Strafen zahlen müssen?
Na dann mal sehen, wie lange das noch so bleibt.
Und wo sollen da jetzt die Widersprüche sein? Es ist lediglich der Hinweis, auch seitens VW, dass es in Zukunft wahrscheinlich sei, mit der alten Software keine Plakette mehr zu bekommen.