Abgas-Skandal lässt US-Absatz von VW abstürzen
Amis quittieren "VW-Dieselgate" mit Kaufzurückhaltung
In den USA bekommt Volkswagen zum ersten Mal die Auswirkungen des Abgas-Skandals zu spüren. Im November verkaufte der Hersteller knapp ein Viertel weniger Fahrzeuge.
Herndon/Wolfsburg - Der Abgas-Skandal schlägt zum ersten Mal auf die Verkaufszahlen von VW in den USA durch. Im November brach der Absatz der Pkw-Kernmarke VW im Jahresvergleich um 24,7 Prozent auf 23.882 Autos ein, wie das Unternehmen mitteilte.
VW verkauft keine neuen Diesel mehr in den USA
Die Verkäufe spiegelten den Verkaufsstopp der Autos mit 2,0- und 3,0-Liter-Dieselmotoren wider, sagt VW. Mitte September hatte VW wegen des Abgas-Skandals den Verkauf fast aller Dieselmodelle in den USA gestoppt. Anfang November kam dann noch der Geländewagen Touareg mit dem größeren 3,0-Liter-Motor dazu.Inzwischen verkauft VW in den USA überhaupt keine neuen Dieselautos mehr, wie die US-Sprecherin des Unternehmens sagte. Bis Ende August, also kurz bevor die Manipulationen öffentlich wurden, hätten Diesel-Modelle noch 21 Prozent an den gesamten Verkäufen ausgemacht.
Im September und Oktober hatte VW in den USA noch ein Plus erzielt. Das lag einerseits an einem zusätzlichen Verkaufstag pro Monat, andererseits an einer groß angelegten Rabattaktion.
Ein Händler berichtete von "dem besten Oktober aller Zeiten", ohne einen einzigen Diesel verkauft zu haben. Doch auch er fürchtete den weiteren Jahresverlauf und zweifelte daran, die Verkäufe in den kommenden Monaten "mit sehr wenig Lagerbestand“ aufrecht erhalten zu können. Hinzu kam, dass es im November 2015 zwei Verkaufstage weniger gab als ein Jahr zuvor und es besonders beim Passat und beim Jetta, dem wichtigsten Modell, schlecht lief.
Audi mit leichtem Plus, Porsche verliert
Die VW-Tochter Audi legte beim Absatz im November um 0,4 Prozent auf 16.700 Autos leicht zu, obwohl die Ingolstädter ebenfalls vom Skandal um geschönte Abgaswerte und vom Verkaufsstopp betroffen sind. In den Vormonaten waren die Verkäufe allerdings deutlich stärker gewachsen.
Der Sport- und Geländewagenhersteller Porsche meldete ein Absatzminus von 5,3 Prozent auf 4.450 Autos. Erst in der vergangenen Woche hatte Audi eingeräumt, eine in den USA verbotene Software in die Autos eingebaut zu haben.Erneute Herabstufung der Kreditwürdigkeit
Zusätzlichen Gegenwind für VW gab es von der Ratingagentur S&P. Die Finanzexperten stuften die Kreditwürdigkeit des Unternehmens erneut herab. Die Geschäftsaussichten für VW hätten sich eingetrübt, das Image der Marke sei schlechter geworden. Statt "A-" vergibt S&P nur noch ein "BBB+" an die Wolfsburger. Alle drei großen Rating-Agenturen Moody's, Fitch und S&P hatten VW seit dem Abgas-Skandal einmal abgestuft. Damit könnte es für den VW-Konzern künftig teurer werden, sich frisches Geld zu besorgen.
Rückruf in Indien
In Indien wird der Konzern knapp 324.000 vom Abgas-Skandal betroffene Autos der Marken VW, Skoda und Audi zurückrufen. Pläne zur Beseitigung der speziellen Software zur Manipulation von Abgas-Messwerten wurden der indischen Regierung vorgestellt, wie die Wolfsburger mitteilten. Auch in Indien hatten Behörden nach Bekanntwerden der Tricksereien Ermittlungen eingeleitet.
Im Wolfsburger Stammwerk kommen am Mittwoch (9.30 Uhr) zum zweiten Mal seit dem Aufkommen des Abgas-Skandals die Mitarbeiter zu einer Betriebsversammlung zusammen. Bei der nicht öffentlichen Veranstaltung wird neben Betriebsratschef Bernd Osterloh auch VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche als Vertreter des Großaktionärs Porsche erwartet.
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Interessant....!
Hieß es nicht noch letzte Woche in einem andern Thread, dass die Verkäufe in den USA - trotzt Abgasskandal - so gut sind wie nie..!?!?
Ja was denn jetzt?
Das ist ja jetzt keine Überraschung, zum einen hat der Skandal mächtig am Image gekratzt und Vertrauen zerstört und zum anderen sind die Dieselmodelle mit einem Verkaufsstopp belegt. Allein das hat bisher 21% bei Volkswagen ausgemacht.
Oktober war gut und der November nicht mehr... 2 Monate, 2 Zahlen, 2 Reaktionen...
das wird noch richtig teuer werden für VW, leider geht es immer an den kleinen im Unternehmen aus, wobei ich hoffe das sich die Aktionäre richtig beim Managment bedanken werden,
die dort oben gehören alle aus ihrem amt geschlagen, komplettes versagen und kein Rückrat zeigen, diese Verbrecher sind das letzte,
das habe ich mir auch gedacht und war etwas überrascht als VW vor ein paar tagen sagte in den USA laufe es recht gut, ist aber mittlerweile eine typische VW Verhaltensregel, solange uns niemand etwas anderes beweißen kann, sagen wir was wir wollen, und wenn dann die offiziellen Verkaufszahlen da sind, sagen wir einfach, ja es läuft nicht so gut, ist ja egal, der blöde Deutsche Kunde glaubt uns sowieso alles was wir sagen, wenn VW sagt der Schnee ist lila, dann glauben das leider viele VW Fan-Boys, 😱😱😉😉😉
So wenig ich die fanatischen Anhänger von VW und deren Weltbild leiden kann, so sehr muss man ihnen zugestehen, dass sie inzwischen näher an der Realität sind als die VW Kritiker die meinen, dass der Schnee nicht lila sondern neongrün ist.
VW hatte im Vergleich zum Vorjahr einen sehr guten Monat, der November ist jetzt grottenschlecht. So schnell kann es in den USA gehen...
Ich habe versucht, das Ganze noch ein bisschen deutlicher zu machen: Oktober lief es sehr gut, da es einen Verkaufstag mehr und hohe Rabatte gab. Doch schon damals berichteten die Händler, dass das wohl nicht so bleiben werde, da der Lagerbestand schrumpfe. Und so ist es nun wohl gekommen + zwei Arbeitstage weniger.
LG, Sabine
Dazu dürfte noch kommen das viele Kunden wegen der fetten Rabatte ihren Autokauf vorgezogen haben und das dazu führt das über eine gewisse Periode mehr Autos verkauft wurden aber im Grunde die Gesamtzahl der Verkäufe die Gleiche bleibt, was in einem Monat mehr verkauft wurde fehlt dann halt in den Folgenden. Angesichts der Skandale ist kaum anzunehmen das viele Markenfremde jetzt auf VW umsteigen so das sich die Verkäufe auf die vorhandene Kundschaft aufteilt und wenn man einen gewissen Kundenstamm hat ergibt das eine gewisse Anzahl an Verkäufen deren Höhe im einen Monat höher und im Nächsten niedriger sein kann aber übers Jahr gesehen kommt ziemlich die gleiche Menge dabei raus.
Deswegen interessieren einzelne Monate kaum sondern nur die Zahlen die über einen gewissen längeren Zeitraum gemittelt werden, damit werden Ausreißer geglättet und man kommt an realistische Zahlen.
Ja, im Oktober wurde verkauft wie nie. Und da sagten die Händler schon, dass sie im November ein Problem haben werden, dass gar nicht genügend Lagerfahrzeuge da sind. Die Höfe sind, von den unverkäuflichen Dieselmodellen mal abgesehen, eben leer. Und so schnell kommt der Nachschub nicht.
Naja auch im Oktober stieg die Zulassungszahl nur um 0,2
Auch meine ich mich zu erinnern das da nur der Tiguan wirklich extrem Plus brachte .... also wenn davon jetzt nicht mehr genug rumstehen okay.
Aber beim Passat oder Jetta ist das wohl eher Wunschdenken, das die nur nicht mehr verkaufen weil sie die nicht mehr auf dem Hof haben.
Wie lange halten die Autos in den USA im Vergleich zu Deutschland eigentlich.
Man sollte nicht nur die Überschrift lesen; die ist nämlich hochgradiger BILD-Style.
...immer wieder lustig sowas. Ist schon richtig........Wer den Text unter der Überschrift verstanden hat, hätte so eine Frage nie gestellt :-)
Vielleicht sollte man auch mal über Headlines nachdenken. Was hier zum Tragen kommt, steht im Text, ist aber nicht so gut geeignet, klicks zu sammeln. Der Hauptgrund liegt im Verkaufsstopp diverser Modelle. Gäbe es eine ausgeprägte Kaufzurückhaltung, wäre der Rückgang größer als 25%.
Die Kaufzurückhaltung bei Audi ist nicht viel kleiner ausgefallen als bei VW.
Zunächst einmal zum Plus von Audi: die 0,4%, ganze 60 Autos, sind ein ziemliches zeichen dafür, dass Audis Verkäufe tatsächlich im Vergleich zu November 2014 zurückgegangen sind, Audi aber diese durch gezielte Zählweise noch in ein Plus umgewandelt hat. Audi wollte wahrscheinlich nicht darauf verzichten, wieder einen Rekordmonat zu vermelden, denn die offizielle Pressemitteilung liest sich wie eine Jubelmeldung, obwohl man es bei Audi besser weiß. Schade, dass die Presse sich nie die Mühe macht, ein wenig zu analysieren.
Schauen wir doch auf die Zahlen in diesem Jahr:
Zuerst Audis USA-Wachstum in den 6 Monaten vor November:
Mai 11%
Juni 8,3 %
Juli 20,8%
August 9,9%
September 16,2 %
Oktober 16,8 %
Auf Jahresbasis hatte Audi bis Ende Oktober ein Wachstum von 16,8%.
So jetzt hat man ein Wachstum von 0,4%. Einfach übersetzt: Audi hat im November 16,4% weniger verkauft, als es normalerweise der Fall gewesen wäre. Wenn das kein Einbruch sein soll!