Honda S660: Japanischer Roadster, Kei-Car
An der Jugend vorbeigebaut
Jung, dynamisch, außergewöhnlich: So sieht sich Honda. Damit die Kunden das auch so sehen, baut Honda einen Roadster. Das Problem: Dessen Käufer sind eher schon älter.
Tokio - Ausverkauft. Da sollte der Hersteller doch eigentlich zufrieden sein? In diesem Jahr konnte Honda die komplette Produktion des Roadsters S660 bereits verkaufen (8.600 Stück), auch die Produktion bis Juni 2016 ist bereits vorbestellt. Erst ab Oktober will Honda wieder Bestellungen annehmen.
Trotzdem sind die Japaner nicht ganz glücklich. Der eigentliche Plan mit dem Mini-Roadster ging nicht auf, schreibt "Bloomberg Business". Eigentlich wollte Honda mit dem pfiffigen S660 die Jugend ansprechen. Cool, trendy und ein bisschen rassig sollte er sein, und dieses Image auf die Marke Honda übertragen. Denn eines können die Japaner genauso wenig wie andere Autohersteller: Mit so kleinen Autos in so kleiner Auflage Geld verdienen.
Jung und hip wollte Honda sein – und ausgerechnet die junge Zielgruppe ignoriert den S660 bisher. Vier von fünf Käufern des Roadsters seien älter als 40 Jahre, schreibt Bloomberg. Das ist auffallend alt: Nach Auskunft einer Honda Sprecherin weisen andere Honda-Modelle in Japan eine weit jugendlichere Kundschaft auf. Honda letztes Sportmodell, den S2000, kauften noch überwiegend jüngere Menschen.
Demographie und Gehälter: Problem für Honda
15 Jahre später geht das Konzept nicht mehr auf. Den flippigen Roadster kaufen gesetzte Herren als Zweitwagen fürs Wochenende, während die Jugend offenbar entweder keine rund 15.000 Euro für ein Freizeitauto übrig hat, oder sie lieber anderweitig verwendet.
Mit dieser Situation ist Honda in Japan nicht allein. Dort stagnieren die Einkommen seit Jahren, während der Nahverkehr stetig verbessert wurde. Viele junge Japaner verzichten da gleich komplett auf den Führerschein: Um 46 Prozent sank die Zahl der Lizenzinhaber unter 40, allein in den vergangenen 13 Jahren. Das automobile Japan vergreist also. Ein für junge Familien unpraktisches Cabrio wird daran nichts ändern.
Ausverkauft ist der Honda S660 trotzdem. Und vielleicht lässt sich Honda ja doch erweichen: Liebe Marketing-Profis, in Europa wärt Ihr die einzigen mit so einem Auto. Wäre das nicht was?
Quelle: Bloomberg
Die Autohersteller haben doch alle keine Ahnung von der Realität: Wie viel junge Menschen haben überhaupt das Geld um sich ein neues Auto leisten zu können?
Nur solche, die aus reichen Familien stammen, und die kaufen sich dann gleich eine fette Protzkarre über 50.000€.
Genau solche Autos vermisse ich hier in Dtl. 😎
Zwar wäre der Preis hier statt 15 t € eher 20 - 25 t €, aber es wäre wenigstens eine Abwechslung...
Darum schaue ich mir auch mal den neuen MX-5 Ende August, Anfang Sept. genauer an, einfach weil's kein Kombi o. ä. mit maximalen Kofferraum(, der eh höchstens 1-2 x die Woche genutzt wird,) ist. 😊
Wäre interessant, wenn Honda so was hier wieder bringen würde.
Nur bitte design-technisch: Don't overdrive it. 😆
MfG sano
Toll 1 bild...
Aber ein schnittiges. 😆
Die Entwicklung, die wir in Japan beobachten können, werden wir früher oder später auf der ganzen Welt beobachten können. Viele machen zwar noch einen Führerschein, aber hauptsächlich um am Carsharing teilnehmen zu können oder sich einen Mietwagen nehmen zu können, sollte es mal größere Transportaufgaben geben.
Man hat heute oft andere Sorgen und Wünsche als ein eigenes Auto, was wir übriggebliebenen Autofahrer nur begrüßen können.
Klar wären sie jetzt hier die einzigen mit einem solchen Auto, nachdem sich Daihatsu aus Europa zurückgezogen hat. In Japan gibt es den Copen nun in der zweiten Generation und zwar in drei Versionen - wie in der Fahrzeugübersicht zu sehen.
Nur leider nicht mehr so schön wie das alte Modell und die Motoren - egal ob im Honda oder im Copen - werden auch kaum noch mit dem alten 660 ccm 4-Zylinder aus dem alten Copen mithalten können, für den es schon ab Werk ein Chiptuning auf 80 PS gibt.
Fußgängerschutzbestimmungen und Abgasvorschriften haben da leider ihre Spuren hinterlassen.
Die Preise wären in Deutschland etwa 19T Euro. Siehe Daihatsu Copen mit 660ccm³ Motor. Der Copen hat im Jahr 2004 17.500Euro gekostet. Bei ein Japan Preis von 13T Euro. Den Copen wollte damals aber kaum einer Haben wegen zu kleinen Motor. Platz ist im Copen mehr drin als in ein MX5.
Da ich mein Copen nun verkaufen möchte. Stelle nun auch ich fest das sich so ein Roadster nur schlecht in Deutschland verkaufen lässt. Keine Sau ruft an, nur eine Anfrage aus Frankreich kam mal vor paar Tagen...
Davon hat Honda aber nichts, da der Wagen keine Käufer finden würde.
Braucht man sich ja nur die Verkaufszahlen von Smart Roadster, Daihatsu Copen etc. anschauen.
Akzeptiert man größere Abmessungen, könnte ein MX-5 interessant sein.
In DE sind meist sowieso Längsdynamik oder Online-Anbindung ausschlaggebend.
Aus diesem Grund sind auch Fahrzeuge wie der BRZ/GT86 Ladenhüter.
Irgendwas läuft da schief. Es kann doch nicht angehen, dass es einem Autobauer wichtiger ist, an wen er verkauft als das er verkauft.
Das ist der Sieg des Marketings.
Über den Buchhalter.
Über den Techniker.
Und über den Verstand.
Soichiro würde sich im Grab umdrehen.
Du meinst... da steht mal eine Sporttasche drin oder so ein Single-Abend-Einkauf (je nach Lebensweise ein Bier und Chips oder ein Salatkopf und Tomaten).
Wenn er doch sowieso in so limitierter Auflage ist, dazu ausverkauft, muß sich halt nur das Marketing im Vorab schämen. Alle anderen doch einen guten Job gemacht.
Und die wenigen Autos und Alt-Herren damit, naja, werden das Image jetzt schon in der Öffentlichkeit nicht gleich ruinieren.
Weiß ja nicht wie der Werbespot dazu bei denen aufgebaut ist
(?!) - ob da junge Mädchen locken und die Alt-Herren ihren 2.Frühling damit erleben wollen, suggeriert wird...;-)
ALLE wollen ständig um die Jüngsten buhlen/haben und damit HALTEN von BEGINN, weil Mensch = Gewohnheitstier. Soweit die Theorie...
Aber wie es Zufall, Familien-Tradition sonstiges Umfeld....es kommt doch anders als man lenkt ;-)
PS: http://www.autoevolution.com/.../...l-details-photo-gallery-93792.html
Das hängt wohl davon ab, wo man wohnt. Wer in der Großstadt wohnt, hat Nahverkehr und wegen horrenden Mieten kein Geld mehr für einen fahrbaren Untersatz. Ich wohne in einem Kaff und dort macht jedes Nachbarkind seinen Führerschein so früh es geht und düst dann mit einem Wagen rum.