Neuvorstellung: Arash AF8
Anglo-Sportler mit Ami-Muskeln
Der Arash AF8 sprintet schnell wie ein Lambo und kostet so viel wie ein Ferrari. Nur unter dem Carbon macht er einiges anders: Hubraum ersetzt filigrane Technik.
Newmarket/England - Manchmal dauern die Dinge auch bei einem superschnellen Sportwagen etwas länger. So wie beim Arash AF8. Eigentlich sollte das vierte Modell der kleinen britischen Sportwagen-Schmiede (früher Farboud Ltd.) bereits 2010 vorgestellt werden. Erst vier Jahre später ist es soweit.
Das könnte daran liegen, dass Arash den AF8 tatsächlich verkaufen will, anstatt immer nur Prototypen zu entwerfen. Denn von den meisten Vorgängermodellen gibt es nur ein Exemplar, nur vom Farboud GTS gibt es drei. Vom AF8 sollen aber mindestens 36 Fahrzeuge entstehen.
Corvette-Motor für den Arash AF8
Unter der Carbon-Haut des britischen Sportlers arbeitet der 7,0-Liter-V8-Sauger aus der Corvette Z06. GMs größter Small Block leistet normalerweise 511 PS. Mit einem anderen Auspuff und eigenem Ansaugtrakt holt Arash 558 PS und 640 Newtonmeter aus dem V8.
Die Kraft überträgt ein handgefertigtes Sechsgang-Getriebe mit eigenem Ölkühler und Zweischeiben-Kupplung. Eine fünfstufige Traktionskontrolle hält den wilden Briten in der Bahn.
In rund 3,5 Sekunden sprintet der AF8 von 0 auf 100 km/h. Ein Ferrari 485 braucht dafür 3,4 Sekunden, der neue Lamborghini Huracán 3,2. Die Höchstgeschwindigkeit des Arash liegt bei 322 km/h und damit ebenfalls auf dem Niveau der etablierten italienischen Konkurrenten.
Leichter als ein Ferrari 485
Neben dem leistungsstarken Motor sorgt vor allem das geringe Gewicht für die guten Sprint-Werte des AF8. Das Chassis besteht aus Carbon und Aluminium, die Bodenplatten teilweise aus Kevlar, der Auspuff aus Titan. So bringt es der 4,15 Meter lange, 1,90 Meter breite und nur 1,10 Meter hohe Sportler auf ein Leergewicht von 1.200 Kilogramm. Damit ist er 195 Kilogramm leichter als der gewichtsoptimierte Ferrari 458 Speciale.
Im Portemonnaie wiegt der englische Supersportler allerdings fast genauso schwer wie ein teurer Italiener. Mit einem Preis von rund 196.800 Euro kostet er fast so viel wie ein normaler Ferrari 458 (ab ca. 200.000 Euro).
Ein häßliches Auto!
Der Ferrari 458 ist um Welten schöner.
Muss ich zum Teil zustimmen, die Front mag noch gehen, aber der Rest... 🙁 Aber die Farbe ist klasse!
Schön ist er nicht, aber die sogenannten inneren Werte stimmen hier.
Ein ordentlicher Motor, handgerührt und kein Pseudospritsparprogramm auf vier Rädern, wie es sich dieser Tage in der Welt der sogenannten Supersportwagen angeblich gehört...
Ob hier die weichgespülte, potentielle Klientel für solch einen Wagen zugreift, oder doch lieber Etabliertes kauft, bleibt abzuwarten.
Eines habe ich nie wirklich verstanden in der kleinen, erlesenen Welt der Supersportler: Man baut mit exquisiten Zutaten eine leichte, schnittige Karosserie, nimmt top Fahrwerkskomponenten, verbaut Kevlar, Kohlefaser und Titan - und packt anschließend einen von den zentralgesteuerten, amerikanischen Treckermotoren in das Ganze. Das verstehe, wer will, aber irgendwie scheint sich das bewährt zu haben, denn das läuft schon seit ungefähr 50 Jahren so. Offenbar sind die alten V8-Brocken konkurrenzlos billig. Aber ehrlich, wenn ich 200.000 Steine für einen Sportwagen ausgebe, möchte ich auch angemessene Motorentechnik sehen. Direkt getriebene Ventile, hochdrehende oder aufgeladene Aggregate, Mehrventiltechnik. Es gibt tolle Motoren in Europa und Asien zu kaufen, vielfältig in Hubraum, Zylinderzahl und Leistung, wieso hat man sich nicht da bedient?
Aber gut, das ist vielleicht nur meine Meinung dazu...
Wird wohl ein LS1 sein, der allerdings gar nicht zum Auto passt. Vielleicht wäre eine anderer Motor besser gewesen, zugegeben da gibt es nicht viel, was in Sachen Haltbarkeit und Leistung besser wäre. Man hätte aber zumindest wie bei Koenigsegg eine Basis von z.B. Chevrolet oder Ford nehmen können und dann einzelne Komponenten umbauen sollen. Dann hätte man auch 300.000€ verlangen können.
Naja wirklich schön isser auch nicht, wobei die Front schon was her macht.
Vielleicht ist so ein haltbarer Saugmotor eben gerade das, was so ein Auto ausmachen sollte. Besser, also die ganzen Luftpumpen ist's allemal. An einem Sauger macht zumindest der Mehrkanalige Auspuff mehr Sinn, als an einem "Turbo", wo der ganze Abgasstrom sowieso durch ein Rohr (Turbolader) muß. Wenn ich heute so einen 316i-Compact mit mehrflutiger "Abgasanlage" sehe, kommt mir nur noch ein Grinsen. Aber wer dieses Gerät noch tunen will, der kann immerhin noch einen Turbolader oder Kompressor dranschrauben, denn der ist noch nicht da!
Ob Autos aus dem Windkanal schön sind, noch dazu mit "Abtriebshilfen", das ist eben eine Frage des persönlichen Geschmacks, über den sich nunmal super streiten läßt.
Zugegeben, selbst wenn das Geld drücken würde, ein Supersportler, egal ob etabliert oder nicht, stände sowieso nicht auf der Liste, - eher was gemütliches mit 2 Rädern (hinten auf der Rampe).
Gruß, HUK
Was gibt es denn in Europa oder gar Asien (!) eigentlich für emotionalere und insgesamt stimmigere Motoren in dieser PS-Klasse?
Die amerikanischen V8-Motoren sind nicht mehr die gleichen wie aus den 50er Jahren. Sie sind nicht weniger "modern" als die der Konkurrenz aus anderen Ländern. Bloß mit dem Unterschied: Man hat das Grundkonzept, das Layout, nie verändert. Einfach deshalb nicht, weil es so gut ist.
Etwas anderes wundert mich an diesem Auto: Gibt es jetzt einen Preis für die kleinste Heckscheibe?
Stimme dir da vollkommen zu, ich bin auch eher ein Fan von Saugermotoren. Ich finde einfach, dass ein fast serienmäßiger V8 in eben dieser klassischen Bauweise nicht in einen Exoten passt. Man hätte zum Beispiel mit anderen Nockenwellen die Drehzahl erhöhen können, alleine wegen dem stimmigeren Sound, der normale LS1 dreht ja nicht so wirklich hoch.
Durch die andere Beatmung hat man schon fast 50 PS mehr als die Serie. Würde man noch mehr eingreifen, Richtung Hochdrehzahlmotor, hätte man zwar einen guten Wagen für Testberichte, aber keinen, an dem die Kunden lange ihre Freude hätten (falls man bei der Optik überhaupt welche finden sollte).
Es geht mir nicht so um die Leistung, die bei dem Fahrzeug eigentlich schon fast ausreicht. 600PS würden dem vielleicht noch besser stehen um zum Beispiel mit dem Noble M600 mitspielen zu können. Aber ich finde die Charakteristik des Motors in diesem Fall viel wichtiger, was zugegeben dem nicht sonderlich interessierten Käufer egal sein wird. Nicht falsch verstehen, ich finde die Corvette echt genial aber meiner Meinung nach passt Chevrolets Massensportwagen-V8, so gut er auch ist, nicht in so ein exotisch wirkendes Kleinserienfahrzeug. Da sollte eher ein komplett neu aufgebauter Motor rein, wobei ich finde, dass ein Serien-V8 von Jaguar bestimmt reichen würde. Die haben einen schön markanten Sound und sind eben nicht ganz so weit verbreitet wie die LS1's, die inzwischen ja schon in Supras, RX-7's und sogar Skylines verbaut werden.
So ein Auto muss keinen extrem haltbaren Motor haben. Schaut Euch mal in den einschlägigen Portalen um. Wielcher Ferrari oder Lamborghini hat schon die 50.000km überschritten? Das ist selbst nach 20 Jahren selten. Das sind Schönwetterspielzeuge, die müssen keinen harten Kilometerfresser-Alltag bewältigen mit Stadtverkehr, Parkhäusern oder Familienurlauben.
So ein Motor muss faszinieren, genau wie das Auto selbst. So einen bollernden Ami-V8 kann man in einen GMC Vandura stecken, oder einen F-150, meinetwegen auch in eine Sportlimousine oder eben den klassischen Straßenkreuzer, aber nicht in so eine FLunder. Wenn V8, dann so etwas wie im Quattroporte oder Panamera, oder andere Maschinen, die man in Aston Martin, McLaren oder meinetwegen auch im R8 findet. V10 oder V12 hat auch was. Die sind sicher auch nicht schwerer als dieses 7-Liter-Ungetüm. So ein Auto schreit nach Drehzahl, und das nimmt so eine antiquierte Stößelstangen-Konstruktion auf Dauer übel...
Vom Design her ist das Heck jedenfalls sehr trostlos. Die Rückbeleuchtung sieht beinahe aus, als hätte man die von verschiedenen Fahrzeugen zusammengeklaut und aufs Fahrzeug draufgeklatscht. Besonders die normalen Rückleuchten wirken durch die schön rote überdimensionale Bremsleuchte etwas zierlich.
Musst auch schon wieder gruseligerweise an die Giulietta denken, die schönere kurven bekommen hat.
Ein Design hat er auch? Ist mir gar nicht aufgefallen. 😉
Der Motor ist jedenfalls das Beste an diesem Wagen, und er sitzt da, wo er hingehört: In der Mitte. Und das hat man bei der Corvette ja leider falsch gelöst. Obwohl ursprünglich für die C7 auch die Mittelmotoranordnung geplant war, hat sich dann am Ende, wie bekannt, die billigere Variante durchgesetzt.
Und deshalb bekommt man für den Preis von diesem Arsch (oder wie er heißt) gleich dreimal eine C7 vor das Haus gestellt.
Meine Güte was habt Ihr denn alle gegen den Motor? Hat sich einer von euch auch nur mal ansatzweise mit dem "LS7" (nicht LS1, den gibts schon seit ein paar Jährchen nicht mehr!) beschäftigt?
Das ist kein 08/15 V8 den GM in jedes Auto steckt das nicht bei drei vom Fließband geflüchtet ist. Den Motor gabs nur in der Corvette Z06 bzw. jetzt erlebt er sein Revival im Camaro Z/28 der speziell für den Track entwickelt wurde.
Der LS7 ist von seiner Funktionsweise vielleicht alt (welcher Verbrennungsmotor ist dies nicht?!), aber trotzdem ein moderner Motor.
Der Motor ist vollgestopft mit hochmodernen und haltbaren Komponenten. Der Motor ist trotz seines Asbach Uralt Patents äußerst drehfreudig und Hubraum sei Dank auch elastischer als so manche italienische Hochdrehzahlkreissäge.
Mal ganz davon ab das der LS7 locker Drehzahlen bis 7000 u/min packt. Ein Sportmotor muss nicht bis 2059329325 u/min drehen. Es reicht doch wenn er in einem breiten Drehzahlband genug Leistung hat und sich in diesem auch flott bewegen kann.
Die GM Motoren sind für solche Einzelstücke immer so extrem beliebt, weil man schon ab Werk so saueinfach an die Motoren rankommt und vor allem weil man Sie überhaupt bekommt! Da gibt es von GM Performance Parts einen riesigen Katalog wo man sich für jede Gelegenheit den passenden Motor und die passenden Getriebe raussuchen kann. Ist fast so einfach wie Pizza ordern 😉
Ferrari und Lamborghini rücken Ihre Motoren sicherlich nicht so bereitwillig für irgendeinen Kleinhersteller heraus. Welcher etablierte Sportwagenhersteller verkauft mal gerade eben eins seiner Alleinstellungsmerkmale (bei Porsche ist es der Boxermotor, bei den Italienern die Hochdrehzahlmotoren mit 8-12 Zylindern) an einen potentiellen Konkurrenten? Ich kenne keinen.
Warum sollte sich also ein Kleinsthersteller die Mühe machen und mühsam einen eigenen Motor entwickeln wenn es bei den Amis den passenden Motor zum fairen Kurs fix und fertig in der Kiste (deswegen heißen die Dinger auch "Crate Engines") zu kaufen gibt?