Airbus sucht den Schulterschluss mit der Autoindustrie
Anteile an 3D-Pionier Local Motors
Airbus erweitert sein Geschäftsmodell. Neben einer Beteiligung an einem Autohersteller-Start-up wird man künftig auch mit dem Fahrdienst-Vermittler Uber kooperieren.
Hannover - Airbus als Autoproduzent? Zumindest mit einer Beteiligung weitet der Konzern nun sein klassisches Geschäft aus. Im Heimatland des US-Erzrivalen Boeing hat sich Europas größter Flugzeugbauer gerade bei Local Motors eingekauft.
Das 2007 gegründete Unternehmen aus Phoenix/Arizona hat nicht das Potenzial, Großkonzernen wie Volkswagen oder Toyota das Wasser abzugraben. Es hat aber ein Alleinstellungsmerkmal: In gerade einmal sechs Monaten hat die Firma nach eigenen Angaben mit Hilfe einer speziellen Software ein komplettes Auto entwickelt, das überwiegend durch einen 3D-Drucker gefertigt wird. Bis auf Schlüsselkomponenten wie den Motor wird der dieses Jahr auf den Markt kommende Kleinwagen namens LM3DSwim komplett per Drucker gefertigt.
3D-Druck könnte Branche umkrempeln
Für Airbus bedeutet diese Beteiligung lediglich einen weiteren Schritt auf dem Weg in eine industrielle Zukunft. Völlig neue Produktionsprozesse sollen dabei helfen, neben Geld auch Gewicht an den Flugzeugen zu sparen.
Peter Sander, bei Airbus der Mann für die Zukunftstechnologien, sieht eine große Zukunft für den 3D-Druck - gibt aber zu bedenken: "Wir müssen die bisherigen Prozesse völlig neu überdenken." Bei einem Medienseminar in Hannover warnte er: "Wir kennen die Regelwerke ja noch gar nicht für die neuen Produktionsmethoden, das wird die größte Herausforderung überhaupt werden." Er ist überzeugt, dass die meisten Firmen in Deutschland den technologischen Umbruch noch nicht richtig erfasst haben.
Traditionelle Produktionsmethoden werden auf einmal infrage gestellt - es geht um das Kernthema, wie man anders arbeiten kann als bisher. "Das wird noch ganze Industrien umkrempeln", ist Cathrine Kniep sicher, die Leiterin der landeseigenen Luftfahrt-Förderinitiative Niedersachsen Aviation.
Im niedersächsischen Varel hat der Airbus-Konzern mit dem industriellen Einsatz von 3D-Druckern in der Produktion eine neue Ära eingeläutet. Bisher hat er seine Bauteile komplett von Zulieferern bezogen, nun werden zunächst doppelwandige Benzinrohre aus Titan gedruckt.
Airbus kooperiert mit Fahrdienst Uber
Bei seiner Suche nach neuen Geschäftsmodellen geht Airbus auch ungewöhnliche Wege. Die Helikopter-Sparte erprobt gerade eine Kooperation mit dem Online-Fahrdienstvermittler Uber und will Hubschrauber "on demand", also auf Abruf, anbieten.
"Damit kann man sich komplett neue Märkte erschließen", glaubt etwa der deutsche Helikopter-Pilot und Geschäftsführer des Emder Unternehmens Northern Helicopter, Frank Zabell. Das gelte weniger in Deutschland, wo der Luftfahrt enge Grenzen gesetzt sind, aber in Ländern wie den USA oder Frankreich.
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Hat auf jeden Fall Perspektive. Von der Modellierung sofort zur Produktion.
Für kleine Stückzahlen ist das sicher der richtige Weg.
In Verbindung mit CNC Fräsen lassen sich so auch weniger zeitintensiv konplexere Teile herstellen.
Ein Problem ist nur die Rohstoffverbindung, deren Konsistenz und Trockenzeiten.
An der Hochschule Fresenius in Köln wird das Thema sogar in einem Institut angegangen.
Da ist sicher auch einiges zu erwarten.