Nach Explosion mit VW: Kein Erdgas bei Aral
Aral empfiehlt Verkaufsstopp von Erdgas
Aral rät seinen Pächtern, kein Erdgas mehr zu verkaufen. Grund für diese drastische Maßnahme ist die Explosion von Erdgas-Tanks eines VW Touran Anfang September.
Duderstadt – Ein Verletzter, ein demolierter VW und viele Wrackteile: In der vergangenen Woche explodierten die Tanks eines Erdgas-Touran beim Tanken. Der Besitzer des Autos stand zu diesem Zeitpunkt zu seinem Glück vor dem Auto. Er wurde trotzdem von Trümmerteilen getroffen.
Aktuell laufen Ermittlungen zu dem Vorfall. Die Ursache ist noch unbekannt. Trotzdem empfiehlt Aral seinen Tankstellenbetreibern, die Erdgassäulen zu schließen. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein Unternehmenssprecher: „Da die Einzelheiten des Vorfalls noch nicht abschließend geklärt sind, haben wir den Tankstellenunternehmern vorsorglich empfohlen, den Erdgasverkauf bis auf Weiteres einzustellen und umgehend Kontakt zu den jeweiligen Erdgas-Versorgern aufzunehmen.“
20 Prozent der deutschen Erdgas-Säulen schließen
Eine Anweisung aus der Aral-Zentrale gibt es nicht. Das liegt an der Struktur im Konzern. Die Erdgas-Säulen an unternehmenseigenen Tankstellen gehören üblicherweise einem Erdgasversorger. Tankstellen mit einem Besitzer und Aral-Logo kümmern sich selbst um den Kraftstoff. Allen Betreibern sei jedoch die Sicherheit der Kunden wichtig. Im Klartext: Die Empfehlung kommt einem Verkaufsverbot nahe.Das trifft bundesweit fast 100.000 Erdgas-Fahrer. Sie tanken in Deutschland an insgesamt etwa 900 Tankstellen. 21 Prozent (192) von ihnen tragen das Aral-Logo. Folgen also alle Aral-Tankstellen der Empfehlung, schließen ein Fünftel aller Erdgas-Säulen in Deutschland – und öffnen wohl erst wieder, wenn die Ursache für die Explosion ermittelt wurde.
Erdgas-Rückruf bei VW
Dazu gibt es bisher nur Indizien. Bekannt ist, dass einige Erdgas-Modelle von VW unter Rost am Tank leiden. Im Juni 2016 rief VW deshalb insgesamt 5.900 Erdgas-Touran der Baujahre 2005 bis 2009 zurück in die Werkstatt. Deutschlandweit ging es um 3.900 Fahrzeuge.
VW bat die gefährdeten Erdgas-Kunden, ihre Autos zunächst nicht mit Erdgas zu betanken: „Bei einigen dieser Fahrzeuge besteht die Möglichkeit, dass eine durch äußere Einflüsse beschädigte Außenhaut nicht mehr den erforderlichen Korrosionsschutz bietet. Daher sollte das Fahrzeug bis zur Umrüstung nur im Benzinbetrieb genutzt werden“, schrieb der Hersteller in einer Pressemitteilung.Weiter hieß es: "Eine reduzierte Wandstärke der Gasflaschen durch Korrosion kann zum Bersten eines Gastanks und so zu einer erheblichen Verletzungsgefahr führen. Die Besitzer der Fahrzeuge werden direkt von Volkswagen kontaktiert und darauf hingewiesen, dass die Nutzung des Fahrzeugs bis zur Umrüstung vorsorglich nur im Benzinbetrieb erfolgen sollte." Ob der beschädigte Touran bereits umgerüstet war, ist unbekannt. Das Fahrzeug ist Teil des großen Rückrufs.
Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein VW-Sprecher: "Volkswagen bedauert es sehr, dass es am 09.09. in Duderstadt zu diesem bedauerlichen Vorfall gekommen ist. Dem Fahrer des Fahrzeugs möchten wir auf diesem Weg gute Besserung wünschen. Wir arbeiten kooperativ mit den ermittelnden Behörden zusammen und werden alles tun, um den Sachverhalt schnellstmöglich aufzuklären. Da es sich hier um ein schwebendes Verfahren handelt, können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine weiteren Auskünfte zum Sachverhalt geben."
Erdgas ist kein gefährlicher Kraftstoff
Die Online-Ausgabe des „Göttinger Tagesblatts“ schreibt, Zeugen der Explosion hätten von einer spürbaren Erschütterung berichtet. Teile des Autos sollen mehrere 100 Meter weit geflogen sein. Sie hätten die massive Wand des Tankstellengebäudes stark beschädigt.
Erdgas gilt trotzdem als ungefährlicher Kraftstoff. Der Verband der schweizerischen Gasindustrie vermerkt in einem Übersichtspapier: „Hohe Sicherheit, geringes Unfallrisiko“. Bei LPG, umgangssprachlich „Flüssiggas“, gebe es hingegen jedes Jahr „zahlreiche Unfälle“ – allerdings nicht unbedingt im Kfz-Bereich.
Update 14.09.2016: Weitere Tankstellen stoppen den Erdgas-Verkauf. Alle Details lest Ihr hier.
Na ja zumindest sollte man das Nachtanken für VW-Fahrzeuge verbieten, ansonsten gibt´s ja eher wenig Probleme 😆
Stand der Technik...
..die Geister die er (Hr.Gonzales, aka "Würger von WOB") rief, ..
Wieso reagiert eigentlich nicht das KAB und ordnet Rückrufe an ?
Ist doch nicht der erste Fall mit einem CNG VW..
Grüße
Traurig, VW verbockt seit den letzten 10 Jahren eine Menge. CNG wäre eine echt gute alternative für Fahrten mit hoher Motorlast, also Autobahn, da es dort im Vergleich zu Benzin sehr effizient zu verbrennen ist.
VW zerstört das Image von CNG aber nachhaltig.
Meinst du für die Erdgassäulen? An VW-Fahrzeugen gibt es keine konstruktiven Mängel.
Probleme mit Erdgasfahrzeugen gibt es aber nicht nur bei VW.
Auch bei einigen Zafira gab es Probleme, allerdings ohne "Knalleffekt".
Obs am Korrosionsschutz der Gasbehälter lag da liest man ja einiges zu, das Manche da nachhelfen mit einem Wachs Gemisch, da die sonnst zu schnell rosten können.
Das die Tanks bei VW rosten ist doch bekannt und das seit Jahren. Warum die Behörden da nicht aktiv werden ist fraglich. Wehe du hast ne kaputt Birne bei der HU oder keine Abdeckung auf dem Pluspol.
Bei Gastankstellen muss man doch eigentlich den Totmannschalter die ganze Zeit gedrückt halten, wie konnte der Besitze also vor dem Fahrzeug sein?
wenn sich da 200bar von jetzt auf gleich ausdehnen gibt es ganz schön Action. Mich wundert das Loch in der Mauer daher nicht. Das Problem beim Touran ist ja schon länger bekannt (2012 gab es die ersten Rückrufe). Aber KBA und VW haben sich hier ja nicht gerade in Eile gestürzt.
Ich denke 'Vor' dem Fahrzeug wurde falsch gewählt. Er stand AM Fahrzeug...
das ist doch nichts neues bei VW , mit ihren Tanks, die gammeln so unter dem Wagen weg, oder habt ihr schon mal was von LPG gehört ,das da etwas war, ich nicht.
weiter so VW.
mfg
Waren die Rückrufe bisher nur von VW ausgehend oder kamen da Briefe vom KBA? Wenn letzteres der Fall war sind sie doch meines Wissens verpflichtend, folglich wäre das jetzt explodierte Fahrzeug wohl schon bei der Überprüfung gewesen? Falls ja, wäre das natürlich sehr schlecht...
Man hat nicht ohne Grund bei den neueren Golf VII mit Erdgasantrieb und dem A3/A4 g-tron auf Gastanks aus nicht rostendem kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) gewechselt. Ein Gas-Verkaufsverbot halte ich allerdings für völlig übertrieben von Aral.
Ich glaube nicht, das diese die Befugnis dazu hat😆
Warte mal bis die 700bar Wasserstofftanks kommen, BÄMM.
das war DAS AUTO
ein partner fürs leben....