Motorsphere
Aston Martin DB2
Er kann seine Herkunft nicht verleugnen: der Aston Martin DB2 kommt mit einer klassisch britischen Eleganz daher, die einem die Tränen in die Augen treiben kann – Tränen der Freude selbstverständlich, schließlich repräsentiert der Aston Martin DB2 den Zeitgeist einer Nachkriegsära, in der man sich endlich wieder etwas leisten konnte und wollte.
Seinen geradezu unglaublichen Erfolg verdankte der DB2 seinerzeit nicht zuletzt seinem erfolgreichen Debüt beim 24-Stunden Rennen von Le Mans 1949. Nachdem es diesem Traumauto im Folgejahr sogar gelang, bei eben diesem Rennen sowohl den ersten als auch den zweiten Platz zu belegen, kannte die Nachfrage fast keine Grenzen mehr. Der Öffentlichkeit wurde der Nachfolger des ebenfalls sehr erfolgreichen DB1 im April des Jahres 1950 auf der „New York Auto Show“ dann offiziell vorgestellt. Doch trotz des enormen Anklangs, den der Wagen sowohl bei der Öffentlichkeit als auch beim Fachpublikum erntete, und obwohl die Produktion kaum die Nachfrage befriedigen konnte, wurden die Exemplare zwei bis vier für das Rennen in Le Mans abgestellt. So mussten sich die Käufer, die bereit waren, den Preis von £1,920 (entspricht heute ca. 2.100 €) zu zahlen, in Geduld üben. Doch diese Geduld sollte belohnt werden!
Seine ursprüngliche Bestimmung als Rennwagen konnte und wollte der Aston Martin DB2 nie verleugnen. Im Gegenteil: Sein geringes Gewicht von 1118 kg, der 6-Zylinder-DOHC-Motor mit 2,6 Litern Hubraum und 105 PS konnte sich durchaus mit anderen Rennwagen der Nachkriegszeit messen. Er war auch schon damals bei einer Beschleunigung von 12,4 Sekunden auf 100 km/h die Konkurrenz nicht zu unterschätzen. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 177 km/h gelang es dem DB2, den britischen Automobilhersteller im Renngeschäft zu etablieren.
Doch wenn man mal ganz ehrlich ist: Es sind nicht seine in früheren Zeiten doch beachtlichen sportlichen Leistungen, die heute die Faszination des schnittigen Briten ausmachen. Vielmehr handelt es sich beim Aston Martin DB2, wie bei vielen seiner „Stallkollegen“, um ein Gesamtkunstwerk der Extraklasse. Da nimmt man heute auch gerne kleinere oder größere Unannehmlichkeiten – wie einen nur von Innen beladbaren Stauraum – in Kauf und das trotz heutiger Kaufpreise zwischen 88.000 und 140.000 Euro!
In der gesamten Produktionszeit von 1950 bis 1953 rollten insgesamt 411 Exemplare des DB2s vom Band, wovon 102 Wagen als Cabriolet-Versionen gebaut wurden, die unter Liebhabern heute zu Spitzenpreisen verkauft werden. 1953 folgte das Nachfolgermodell, der Aston Martin DB2/4 – ein würdiger Nachfolger, der nahtlos die Reihe der klassischen Traumautos aus dem Hause Aston Martin fortsetzte.
Der DB2 ist ein sehr sportliches Auto für Gentlemen, denn bei allen technischen Finessen und wettbewerblichen Erfolgen besitzt dieses Auto eben auch Stil und Charakter–Eigenschaften, die es bis heute zu einem wahren Klassiker machen.
Daten:
Produktionszeit: 1950-1953
Motor: 6-Zylinder-DOHC-Motor
Leergewicht: 1118 kg
Versionen: Coupe und Cabriolet
Nachfolger: Aston Martin DB2/4
Links:
Artikel zur Geschichte des Aston Martin
englische Fanseite mit ausführlichen Infos und Fotos
englischsprachiger Artikel zum Aston Martin DB2
Quelle: AutomaTick
Leute, beim besten Willen: 1.920 GBP von 1950 entspricht nicht „heute ca. 2.100 €“. Das tun vielleicht HEUTIGE 1.920 GBP.
Ein Pfund Sterling von 1950 hatte nach meiner Schätzung eine Kaufkraft von heutigen 50 € (ein Arbeiter verdiente damals 20 bis 40 Pfund im Monat), also kann man wohl einen Vergleichspreis von ca. 100.000 € für den DB2 ansetzen.
Die kleinste Münze war 1950 der Farthing, also der Viertelpenny, das war 1/960 eines Pfunds, da bis 1971 das englische Geld nicht metrisch war: 12 Pence = 1 Shilling, 20 Shillings = 1 Pound.
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Bißchen Recherche bei Tante Google brachte das hier: 1 Pfund von 1950 ist demnach heute 25 Pfund in Kaufkraft und 75 Pfund in Vergleichseinkommen. Nehmen wir davon den geometrischen Mittelwert, also 43 Pfund, sind das ziemlich genau meine geschätzten 50 €.