Rückruf bei Aston Martin: Gaspedale könnten brechen
Aston Martin nimmt es ganz genau
Am Mittwoch wurde bekannt, dass Aston Martin rund 75 Prozent der seit 2007 gebauten Modelle zurückruft. Wir erklären, warum die Briten das tun.
Washington/Gaydon – Aston Martin hat ein Problem. Ein ziemlich kleines eigentlich, im Fußraum des Fahrers, das aber gewaltige Ausmaße annimmt. Es ist, und das ist fast aberwitzig bei den PS-starken Sportwagen, das Gaspedal. Unter zu viel Last könnte es zerbrechen. Deshalb rufen die Briten fast ihre komplette Produktion seit 2007 zurück. In absoluten Zahlen sind das 17.590 Fahrzeuge. Also alle seit 2007 gebauten Linkslenker und alle seit 2012 gebauten Rechtslenker.
Auf die nicht immer rentable Marke kommen dadurch Kosten von 1,5 Millionen Pfund (ca. 1,8 Millionen Euro) zu.
Qualitätsproblem oder Qualitätsmanagement
Betroffen sind die Modelle DB9, V8 Vantage, Rapide und Virage, in Deutschland müssen 2.926 Fahrzeuge zum Händler. Und zwar nicht, weil irgendwo bei wilden Rennfahrten schon Gaspedale gebrochen wären. Sondern nur, weil Aston Martin glaubt, sie könnten möglicherweise brechen. Passiert ist das unter normalen Umständen noch nicht. Es gab weder Verletzte noch Unfälle.
Das Problem kennt Aston Martin seit Mai 2013 und startete einen Rückruf. Bislang konnten 22 fehlerhafte Teile ausfindig gemacht werden. Eines davon in Connecticut. Hier tauschte ein Händler im Rahmen des Rückrufs ein Gaspedal aus. Das neue Teil brach während des Einbaus. Daraufhin weitet Aston Martin jetzt die Rückruf-Aktion aus.Fehler nicht reproduzierbar
Laut Aston Martin konnte der Fehler nicht reproduziert werden. Der Hersteller ließ verdächtige Teile mit der Mindestbelastung von 600 Newton testen. Die Pedale hielten.
Dennoch sind sie nicht aus dem von Aston Martin gewünschten Material. Der letzte in einer Kette von drei chinesischen Zulieferern wurde von der Synthetic Plastic Raw Material Company aus Dongguan mit einem falschen – wenn auch haltbaren - Material beliefert. Diese Unsicherheit allein genügt den Engländern, um den größten Rückruf der Firmengeschichte zu starten.
Als Luxusmarke muss Aston Martin das tun. Die Moral von der Geschichte: So schnell wie möglich wollen die Engländer die Produktion der entsprechenden Teile nach England verlagern.
Hä ? Habt ihr euch hier verschieben ?
Es wird doch wohl das alte Teil und nicht das neue Teil gebrochen sein 😕
Ein Rückruf kann eben auch im positiven Licht stehen, wie hier deutlich gezeigt wird.
Man sollte nur nicht zu lange warten oder gar das Problem lange abstreiten.
Ein Image Schaden ist schwierig zu kalkulieren.
"Aston Martin nimmt es ganz genau."
... So genau, dass sie einen Motor mit 5,9 Litern Hubraum mit einer "6.0" kennzeichnen?
Nicht so wie bei VW wo man erst eine Protestaltion hier bei MT machen musste wegen dem für Anfänger Getriebe DSG.
Das weiß nun jeder und muss doch nicht nochmal erwähnt werden, der bescheuerte VW Shitstorm kommt von ganz allein. 🙄
Gleich zwei gute Nachrichten: Der sehr faire und unkomplizierte Tausch der Pedale, und die Verlagerung der Produktion nach Europa. Schön zu lesen.😊
1,8mio für 17000 Autos...macht 102euro pro Pedal. Selbst wenn das Pedal 50euro kostet, müsste 1 Stunde daran à 50euro gewerkelt werden. + Nen brief à 60c+Umschlag und Tinte 5c. Ein Teil dann auf die Chinesen lagern, dann klappt das auch. Es ist eher ein negativmarketing seitens AM...ich hätte kein Wagen zurückgerufen, da die Pedale ja i.O sind..
Langweilige Überschrift.
Viel besser wäre:
"Aston Martin ruf Autos zurück! (Aber nicht so viele wie VW)."
5935 ccm. Man kann sich wegen fehlender 20 ccm auch ansch***... 🙄
...zumal das der Umrechnung geschuldet war, schließlich kamen Inch+Co zuvor zum Einsatz, welche bekanntlich ungenauer sind, als das metrische System. 😜
Wie bitte?
Rückruf weil es brechen könnte und es noch nie passierte?
Was ein Quatsch. Allein die paar Autos die Sixt in der Flotte hatte standen regelmäßig.
Gab genug Mieter die unterwegs liegen blieben. Warum? Richtig. Pedalbruch.
Soviel zum Thema. "Es ist noch nichts passiert". Sorry MT bitte mehr Recherche und weniger reine PR Mitteilungen abschreiben.
In Autos für 100000-300000 € werden minderwertige Gaspedale aus China verbaut, die über mehrere Ecken vom billigsten Unterlieferant mit falschem Material hergestellt werden.
Interessant.
Meinem japanischen Kleinstwagen, den es in Japan für 5000 € gab, merkt man den Preis auch an. Die Ölwanne war nach 9 Jahren bzw. 185000 km schon von außen durchgerostet, weil der Motor so trocken ist. Aber das Gaspedal aus Stahl hält schon über 220000 km.
...die PR ist nicht von MT, sondern von Aston Martin und die Aktion ist clever.
Wenn man bedenkt, was Werbung kostet und dann was diese Aktion kostet, dann stellt sich heraus,
es ist günstig, weil man es nebenbei für Werbung nutzt, da die Massage auch vergleichsweise harmloses ernst zu nehmen rüber kommt. Das ist Premium.
Kein deutscher Hersteller hätte so reagiert...wirklich keiner.
EDIT: @25 Es gibt Unfallsituationen, wo das Pedal brechen können soll (bzw. an gesollter Stelle sich aushebelt usw.), damit es Dir nicht die Füße
abschneidet. Dein geschätztes Stahl-Pedal (wird eher Guß sein) ist das gefährlichere...was sich beim Kleinwagen aber naturgemäß im gesamten betrachtet eh relativiert.
Ich denke, das ist doch richtig. Erst beim EInbau eines Gaspedals fiel es auf, dass was brechen kann. Zu dem Zeitpunkt gab es noch kein neues Material. Warum das Gaspedal getauscht wurde, steht da allerdings nicht.
So würde ich es jedenfalls verstehen.
Ein nichtreproduzierbarer Fehler ist kein Fehler. Da hat der Monteur was falsch gemacht.
j.
vollste Zustimmung.
Ich kann keinerlei positive Aussenwirkung mehr bei Rückrufen erkennen; früher war es wirkliche Besorgnis, heute ist es einfach nur ein Resultat der Kosteneinsparung und das Ausnutzen der Kunden als Beta-Tester.