Skandal um japanischen Stahlkonzern Kobe weitet sich aus
Auch Daimler, Tesla und Airbus betroffen?
Die Aufklärung kommt ins Rollen: Der japanische Zulieferer Kobe Steel hat Daten zu Metallen gefälscht. Auch Daimler oder Airbus könnten betroffen sein, hieß es am Freitag.
Tokio - Der Skandal um gefälschte Inspektionsdaten des japanischen Stahlriesen Kobe Steel weitet sich aus. Neben japanischen Kunden wie Toyota, Nissan und Honda hätten mehr als 30 Unternehmen im Ausland Produkte von Kobe Steel mit gefälschten Inspektionszertifikaten erhalten, berichtete die Finanzzeitung "Nikkei" am Freitag.
Darunter seien Daimler, Tesla und General Motors sowie die Flugzeughersteller Boeing und Airbus. Nach bisherigen Ermittlungen hätten rund 200 Unternehmen im In- und Ausland betroffene Produkte des Stahlriesen erhalten. Dessen Aktienkurs ist in den vergangenen Tagen seit Bekanntwerden des Skandals eingebrochen. "Das Vertrauen in unsere Firma ist auf Null gesunken", bedauert Kobe-Präsident Hiroya Kawasaki.
Daimler teilte mit, Kobe sei kein gelisteter Lieferant. Damit ist das Thema in Stuttgart aber vermutlich nicht vom Tisch, wie das Beispiel Boeing zeigt. Boeing hat laut der Nachrichtenagentur Reuters selbst keine Metallprodukte von Kobe Steel bezogen. Der japanische Konzern beliefert aber weiterverarbeitende Betriebe wie beispielsweise Mitsubishi Heavy Industries und Kawasaki Heavy Industries, die fest in Boeings Zulieferkette verankert sind.
GM und Boeing starten Untersuchung
Kobe Steel hatte zugegeben, Aluminium- und Kupferprodukte sowie Eisenpulver mit gefälschten Inspektionsdaten zum Beispiel zur Materialstärke zur Verwendung in Autos, Zügen, Flugzeugen sowie militärischer Ausrüstung an Kunden in aller Welt ausgeliefert zu haben. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise meldete, sollen auch Stahldrähte für Autos betroffen sein.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wird General Motors nun ebenfalls prüfen, ob in Autos falsch zertifizierte Komponenten eingebaut wurden. Boeing hat demzufolge ebenfalls interne Untersuchungen gestartet. Die Ergebnisse würden mit den Kunden geteilt, zitiert die Agentur eine anonyme Quelle aus dem Flugzeugbau-Konzern. Bisher habe man keine Hinweise auf ein Sicherheitsproblem.
Bei Airbus in Toulouse sagte ein Sprecher, dass man nicht direkt Materalien von Kobe Steel beziehe. "Wir prüfen zurzeit die Lage in unserer Zulieferkette und werden - falls nötig - handeln." Japans größter Bahnbetreiber West Japan Railway hat bereits wissen lassen, dass man von Kobe Steel erwarte, für die Kosten für Ersatz von Aluminiumprodukten in Hochgeschwindigkeitszügen aufzukommen.
Quelle: m. Material v. dpa
Würde mich mal interessieren inwieweit die Güte der Materialien von dem geforderten abgewichen ist, bzw. welche Legierungsbestanteile weggelassen wurden oder abgesenkt wurden.
Aber schon traurig was da veranstaltet wird, wird wohl auch der Kostendruck gewesen sein kann ich mir vorstellen, da alles immer günstiger werden soll und für Qualität viele einfach nicht bereit sind zu bezahlen.
Aus Japan kommt zb. mit eines der besten Elektrobleche für den Trafobau aber das kostet aber halt auch.
Mich wundert das alles nicht mehr..
Das wird nur die Spitze des Eisbergs sein. In welche Richtung die Güte abweicht ist egal, wenn die statischen Berechnungen auf eine bestimmte Qualität hin optimiert wurden sind beispielsweise Crashtestergebnisse hinfällig und im schlimmsten Fall die Zulassung futsch.
Nette Schlagzeile:
""Deutsche Autohersteller rufen wegen verdrecktem Japan Stahl Fahrzeuge die in den USA zugelassen wurden zurück in die Werkstätten""
Danke Globalisierung😆
wenn ich dieses Dienern sehe könnte ich denen direkt in den Hintern treten, auf ehrbar machen und dabei einfach nur Drecksack sein
Gerade bei den heute so beliebten Aluminium-Plastikfronten. Meiner hat so eine. Haube und Kotflügel aus Alu - Frontmaske Plastik.
Mal sehen, was da noch so draus wird.
Da können wir uns wieder auf etliche Rückrufaktionen einstellen...
Bei denen das halbe Auto zerlegt wird....
Nee,.... viel besser. Das ist doch die ideale Steilvorlage für die nächste Abwrack Aktion. Natürlich mit "großzügigen" Prämien 🙄 der Hersteller und Segen des KBA. Und diesmal kann´s man sogar auf die bösen Japaner schieben. Besser kann´s gar nicht laufen. Vermutlich knallen schon die Sektkorken.
Theoretisch richtig. Aber spätestens bei den realen Crashtests müsste dem Hersteller und den Behörden dieses auffallen. Da gibts keine Schummeltricks. Messwerte sind Messwerte.
Gegen die Wand ist gegen die Wand.
Also keine Sorge...
Könnte aber das eine oder andere schlechte Ergebnis der Neuzeit durchaus erklären.
Ja, theoretisch. Aber wenn immer die richtige Konfiguration gecrasht wurde? Wir werden sehen.
Ist mir persönlich aber immer noch lieber als das forsch freche Auftreten der VW-Oberen nach bekannt werden ihres vorsätzlichen Betrugs.
Da müsste man ja wissen, was passt und was nicht.
Da ja eigentlich immer etwas mehr Sicherheit reingerechnet wird erwarte ich da keine Probleme. Außer es konstruiert Jemand schon am Limit.
Die berechneten Werte dürften dann ja nicht erreicht werden.
Es ist nicht wie bei berechneten Täuschungen wie zB. der Abgas. bzw. Verbrauchstests.
Hier fährt man gegen ein Hindernis und die Belastungen auf den Dummy sollten dann zu hohe Werte ergeben als eben berechnet.
Oder ein Träger ist zu steif und bricht. Spekulation.
Da erscheint der Triebwerksschaden durch Abriß des Fans am Triebwerk des Air France Airbus A 380 über Grönland am 30.09.2017 plötzlich in einem ganz und gar anderem Licht. In dem Airbus A 380 saßen 520 Menschen in ca. 12.000 m Höhe als das Triebwerk anfing sich zu zerlegen.