US-Behörde: Computer können als Fahrer anerkannt werden
Auch Roboter brauchen einen Führerschein
Bis zum Serienstart von autonom fahrenden Autos müssen noch einige Hürden genommen werden. Vor allem Rechtliche. Ein wichtiges Signal kommt nun von der US-Behörde NHTSA.
Washington - Google hatte sich kürzlich noch tief enttäuscht gezeigt. Die Vorschläge des kalifornischen Departement of Motor Verhicles (DMV) zur Regelung des autonomen Fahrens gefielen dem Konzern so gar nicht. So wollte das DMV zum Beispiel, dass immer ein Fahrer mit gültigem Führerschein im Roboterauto sitzen müsse.
Das war ein Rückschlag, doch jetzt kommt ein positives Signal von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration). Auch die fordert zwar einen Fahrer, doch der kann grundsätzlich ein Computer sein. Allerdings einer mit Führerschein sozusagen. Das aktuelle Regelwerk setze an vielen Stellen Menschen am Steuer und entsprechende Kontroll-Mechanismen wie Pedale voraus. Es müsste also geändert werden.
Google hatte bei der NHTSA angefragt und wollte wissen, wie sie zur Idee komplett vom Computer gesteuerter Autos ohne Lenkrad, Pedale oder Lichtschalter steht. Die Behörde sieht hier zum Teil wenig Spielraum für eine Interpretation. Etwa bei Bremsen werde derzeit eindeutig gefordert, dass sie sich per Fuß oder Hand bedienen lassen müssten. Google könne aber eine Ausnahme für seine Fahrzeuge beantragen.
Wer übernimmt die Haftung bei einem Unfall?
Historisch könnte die Feststellung sein, dass automatische Systeme rechtlich als Fahrer eines Fahrzeugs gelten können. "Wenn kein menschlicher Insasse das Fahrzeug fahren kann, ist es sinnvoller, als Fahrer das anzuerkennen, was auch immer es fährt", schrieb die Behörde in ihrer Antwort an den Internet-Konzern. Man stimme Google zu, dass sein selbstfahrendes Auto keinen "Fahrer" in dem seit über 100 Jahren gängigen traditionellen Sinne haben werde. Das mache aber neue Prüfverfahren für die Technik notwendig.
Die Position der NHTSA könnte weitreichende Folgen haben. Die ungelöste Frage der Haftung bei Unfällen ein zentrales rechtliches Hindernis für selbstfahrende Autos. Nach den aktuellen Regelungen ist stets der Mensch hinter dem Lenkrad verantwortlich. Volvo preschte im vergangenen Jahr mit der Ankündigung vor, man werde die Haftung übernehmen, wenn autonom fahrende Autos in Unfälle verwickelt werden.
Google will bei seien elektrischen Zweisitzern für den Stadtverkehr die Steuerung dem Computer überlassen und auf Lenkrad und Pedale komplett verzichten. Chefentwickler Chris Urmson argumentiert, dass Menschen im autonom fahrenden Auto zu viel Zeit bräuchten, um eine gefährliche Situation einzuschätzen und zu reagieren. Auch Autohersteller und Zulieferer sehen das Problem. Sie setzen aber eher auf Systeme, die den Fahrer beobachten und möglichst frühzeitig warnen sollen.
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Die Idee dass, wenn ein Hersteller das selbstfahrende Auto anbietet, auch dafür gerade stehen muss gut. Baut es ein Unfall und es wird nachgeiwesen, dass der Unfall aufgrund eines Fehlers erfolgte, ist der Hersteller ganz klar in der Schuld. Schliesslich hat man für seine eigene Entwicklung gerade zu stehen... Baue ich in meinem Auto ein Unfall weil ich z.B. eine Kurve zu schnell nehme, habe ich eine Schuld.
Nicht nur der rechtliche Aspekt ist bedenklich: denn wenn etwas passiert, wird einfach dem Fahrer des konventionell gelenkten Fahrzeugs die Schuld zugewiesen.
Schlimmer ist die Tatsache, dass ausnahmslos alle Elektronik in absehbarer Zeit und unberechenbar Ausfälle zeigt (besonders bei Autokonzernen, die jedes Jahr mehr Gewinn abpressen wollen und deshalb an allen Ecken sparen), und wenn dann nicht manuell eingegriffen werden kann, sind die schlimmsten Szenarien vorprogrammiert. Es gibt einen guten Grund, weshalb auch heute noch Linienflugzeuge zusätzlich zum Autopiloten mit zwei Piloten versehen werden!
Man kann die Systeme nie auf alle Eventualitäten vorbereiten. Was ist z.B. mit einem Stau auf einer vereisten Strasse. Das autonomfahrende Auto erkennt die Situation aber weiß es denn auch, dass auf einer kalten, vereisten Strasse der Bremsweg länger ist und wird es auch auf ein Rutschen richtig reagieren?
Recht haben und Recht bekommen sind 2 verschiedene Dinge. Die Hersteller haben Millionen Euro zur Verfügung um gelangweilte Anwälte zu beschäftigen. Die werden keinen einzigen Cent bezahlen, selbst wenn ein selbstfahrendes Autos tatsächlich jemanden tot fährt.
Wenn ich ein selbstfahrendes Auto will, nehme ich mir ein Taxi 😊
Wichtig ist, daß der Programmierer das weiß...
Richtig!
Und der Taxifahrer soll sogar tatsächlich für seinen Job bezahlt werden. Das ist ja in unserer modernen Welt gar nicht mehr vorstellbar.
Taxifahrer: min 8,50 die Stunde (Deutschland)
Autonomes Auto: 0,00 die Stunde. (abgesehen vom Unterhalt, was für das Auto des Taxifahrers auch fällig wäre)
Was folgt, sind also weniger Arbeitsplätze, weil sich reiche Schnösel noch reicher sparen.
😆 .......Hab ich mir auch gedacht......die Dinger sollen zwar "helfen" bzw. Vorteile bieten, aber ich bin auch noch kein so großer Freund von den Dingern, auch wenn ich der Volvo Fraktion angehöre (siehe Bericht). Aber das mit der Haftung übernehmen finde ich
nicht mehr als richtig und gut so.
René
Als ob Taxifahrer nun die riesen Wirtschaftsfaktoren sind...
Mann, die Arbeitsplatzkeule wird auch überall geschwungen. Die Welt von morgen braucht kein Denken von gestern.
Und Menschenarbeit und Maschinenarbeit muss gleich kosten, fertig.
Taxifahrer sollte niemand brauchen. Auch sollte niemand es brauchen Taxi zu fahren.
Und bevor nun alle schreien. Ja, ich weiß, dass manch einer darauf angewiesen ist. Heute!
Aber in Zukunft sollte das eben nicht so sein.
Man könnte meinen, dass man in Deutschland sich nach der Pferdedroschke zurücksehnt.
Damals gab es keine computer und keine bösen netzwerke und keinen Datenschmutz. Damals war einfach alles besser!
Und was ist, wenn der fahrende Computer doch mal einen Fehler macht? Ein Verkehrszeichen einer Tagesbaustelle nicht rechtzeitig erkennt und zu schnell in eine Radarfalle fährt?
Wer bekommt die Punkte? Wer muss das Ticket zahlen?
Da muss man auch ganz neue Strafen erfinden, die einem Computer so richtig weh tun: Entfernen von Arbeitsspeicher, löschen von Programmteilen usw. Und wenn doch mal ein Mensch aufgrund eines Fehlverhaltens eines Computers ums Leben kommt: Todesstrafe! Schrottpresse!
Legt euch wieder hin: Solche Autos wird es NICHT im normalen Straßenverkehr geben!
Dazu müssten auf einen Schlag ALLE Autos, Busse, LKWs, Fahrräder, Motorräder, alle Menschen, alle Haustiere usw. mit dieser Technik ausgerüstet werden, zumindest jedoch mit elektronischen Chips, die mit allen anderen Verkehrsteilnehmern in der Nähe kommunizieren, erst dann kann sich der Computer im Auto ein vollständiges Bild über die Verkehrslage in seiner Umgebung machen, auch bei fehlender direkter Sicht.
Grüße
Udo
Nicht jede technische Innovation ist auch sinnvoll. Was ist denn mit dem Wankelmotor? Vor ein paar Jahrzehnten war jeder der keinen Wankel fuhr ein Steinzeitmensch. Und was ist heute?
Oder Videotelefonie. Die Innovation der End-90er. Und wer nutzt es? Ich kenne niemanden. Stattdessen Sprachnachrichten oder Texte per Whatsapp/SMS.
Die Liste liese sich seitenfüllend fortsetzen.
Im Grunde ist die jahrzehntelange Verfolgung und Entwicklung von Verbrennungsmaschinen nicht sinnvoll gewesen. Aber das war eben so, weil es zu der Zeit kaum Alternativen gab.
Deine Aufzählung beinhaltet irgendwie nicht wirklich tewas Vergleichbares zu autonomen Autos...
Was du da auszählst sind Gimmicks. Die man nutzen kann, wenn man will.
Das hat garnix mit autonomer Fahrerei zu tun.
Heißt das ich muss autonome Autos nutzen, auch wenn ich nicht will?