Alte Elektroauto-Batterien als Energiespeicher für Privathaushalte
Auch zu Hause kommt der Strom bald aus der Batterie
Wohin mit den Batterien eines ausgedienten Elektroautos? Der Technik-Spezialist Eaton hat eine Idee: Er rüstet die Akkus für Privathaushalte um, damit diese unabhängig vom öffentlichen Netz werden können.
Hannover - Wenn Batterien mit der Zeit schwächer werden, sind sie für den Einsatz im Elektroauto nicht mehr geeignet. Trotzdem können sie noch sinnvoll eingesetzt werden, zum Beispiel als erschwingliche Energiespeicher in Privathaushalten, mit denen sich Menschen vom öffentlichen Netz weitgehend unabhängig machen können. Zu den Anbietern, die auf der Hannover Messe entsprechende Modelle präsentieren, gehört der Industrietechnik-Spezialist Eaton, der sich dazu auf gebrauchte Akkus seines Partners Nissan stützt.
Mit entsprechenden Geräten seien etwa in der Amsterdam-Fußballarena Dutzende Diesel-Generatoren ersetzt worden, sagte Eaton-Manager Martin Kram am Mittwoch in Hannover. Er sieht die verwendete Lithium-Ionen-Technologie als Basis für künftige Geschäftsmodelle, die sich für den Käufer rechnen.
Auch im großen Maßstab einsetzbar
Im Industriebereich setzt das Land Niedersachsen zur Absicherung der Energiewende ebenfalls auf Energiespeicher. Eine etwa 4.000 Quadratmeter große Anlage, die in Varel (Kreis Friesland) bis Ende 2018 betriebsbereit sein soll, wird aus Lithium-Ionen-Zellen mit einer Leistung von 7,5 Megawatt und Natrium-Schwefel-Zellen mit einer Leistung von 4 Megawatt bestehen. In der Anlage soll Strom aus Windkraft gespeichert werden, bis sie benötigt wird.
Quelle: dpa
Das Bild stammt allerdings von einer Smart Batterie der "Deutsche ACCUmotive GmbH", welche eine 100% Tochter der Daimler AG ist. Nur der Vollständigkeit halber.
Und skalierbare Heim- und Großspeicher werden da auch schon seit langem angeboten: https://www.mercedes-benz.com/de/mercedes-benz-energy/produkte/
Von daher ist der Artikel für mich eher Werbung, als Berichterstattung.
Wurde doch schon im Mai 2016 hier drüber berichtet :
http://www.motor-talk.de/.../alte-akkus-fuer-die-wohnung-t5697967.html
Eigentlich ein guter Ansatz, sämtliches vorhandene Potential ausschöpfen, bevor ins Recycling geht, aber noch überzeugt mich die Umsetzung nicht.
-Warum sollte ich als Hausbesitzer einen "ausgelutschten" Autoakku installieren, der eigentlich auf hohe, sowie wechselnde Lade-und Entladeströme, sowie auf flache, häufige Zyklen bei möglichst wenig Volumen und Gewicht hin designt wurde, wenn ich im Hausgebrauch dann eher moderate, konstantere Stromflüsse habe (bis zu einigen 100 KW im Auto aka einige bis max. 25 kW...3x16A. Bei 240V ...) ? Hier brauche ich doch für lange Haltbarkeit und optimalen Einsatz eher möglichst geringe Selbstentladung und möglichst hohe Kapazität (um auch ein paar Tage ohne Strom vom Dach auszukommen) brauche, aber weniger ein Platz- oder Gewichtsproblem habe?
Und nebenbei, wo ist die Idee jetzt neu? Andere schrieben schon von Daimler, und wie wurde die Tesla Powerwall angefeindet... Selbe Idee.
Man muss dazu sagen, dass eine Batterie, die fürs Auto "ausgelutscht" ist, noch immer einen sehr großen Teil ihrer ursprünglichen Kapazität hat. Es werden auch sinnvollerweise keine Leistungsbatterien aus Hybriden dafür verwendet, sondern Energiezellen aus Elektrofahrzeugen. Die Zellen/Module aus der Autobatterie werden dann entnommen und in einem Gehäuse für den Hausgebrauch skalierbar neu angeordnet. Der Vorteil für den Heimnutzer liegt in den günstigeren Zell- und somit Speicherkosten, die ja Quasi der Erstkäufer des Autos bereits bezahlt hat. Da spielt dann auch die etwas reduzierte Restkapazität keine Rolle mehr, da Platz im Haus tendenziell eher eine untergeordnete Rolle spielt und somit die schlechtere Energiedichte einfach durch Volumen ausgeglichen werden kann.
Aus meiner Sicht ist das schon ein sehr gutes Geschäftsmodell, welches die Ökologie von Elektrofahrzeugen deutlich verbessert. Spannend ist für mich noch dir Frage der Entsorgung, wenn der Speicher irgendwann im Heimbereich sein Lebensende erreicht hat.
Ich hab das "ausgelutscht" nicht umsonst in Anführungszeichen gesetzt.
Auch wenn weniger teuer, als wenn mit neuen Zellen bestückt, billig ist so ein Stromspeicher dennoch nicht, und als Privatmann hat es dann schon ein Geschmäckle, so einen Haufen Geld für, Achtung, Übertreibung, "SecondHandware" auszugeben, technisch mag das funktionieren, aber ich Laie frage mich dann schon, ob die Investition dann auch wirklich 20 Jahre durchhält dann
Werden solche Speicher auch über das EEG bezuschusst?
Das macht aber nur sehr begrenzt Sinn.
Für Mobilität optimierte Akkus eignen sich weniger für den stationären Einsatz weil mobile Akkus auf Energiedichte optimiert sind zu Lasten von Zyklenfestigkeit und auch im Normalfall von Sicherheit.
Tesla macht das genau richtig die Systeme zu trennen, deren Autoakkus unterscheiden sich deutlich in der Zellchemie von deren stationären - alles andere mag gehen mit deutlichen Überkapazitäten aber sinnvoll ist das sicher weniger.
Ein "angenudelter" Akku aus dem Mobilbereich muss sicher ein vielfaches der Kapazität haben damit er mit einem neuen stationär optimierten Heimakku mithalten kann - vor allem wenn der ein paar Jahre halten soll.
Das musst du mir bitte nochmal genauer erklären. Ist für mich so nicht nachvollziehbar.
Wir hatten erst neulich ein Gespräch darüber mit Batterieexperten, die sehen es auch so. Eine Automotivbatterie muss, damit die eine Crash übersteht viel mehr Luft spazierenfahren, als eine stationäre Batterie. Und damit wird die Leistung teuerer. Und welcher Betrieb gibt mir die Garantie, dass die gealterte Automotive Batterie mindestens 5, 8 oder 10 Jahre im Stationären Betrieb hält?
Der Hersteller des Speichers natürlich, wer denn sonst. Und wenn er keine so lange Garantie gibt, dann kaufst du halt woanders oder gar nicht. Und wenn du eine eher ängstliche Person bist, dann kaufst du halt ein neues Speichersystem.
Sehr interessant sind in diesem Zusammenhang die Zcell Systeme, die praktische keine Alterung aufweisen und mit 10 Jahren Garantie kommen.
Zcell Flow Speichersystem
redflow ZBM2 10 kWh Flow Battery
Gähn, haben verschiedene Kfz-Hersteller und -Zulieferer auch schon, gab doch evtl. sogar schon entspr. MT-News?
notting
Die 10 Jahreshaltbarkeit wird bei diesen Projekten s.u. garantiert vom Lieferanten:
http://www.iwr.de/news.php?id=30055
Allerdings wird dann hier eng um 50% Ladung geschwankt! Zur Spannungsspitzenregulierung.
Also NICHT von (übertrieben) 0% <-> 100% Ladung.
Das hält kein chemisches System aus bei z.B. 80-90 % Endkapazität nach 10 Jahren.
Oder hier (kostet nur 4000.-€/10 Jahre):
https://www.strom-speicher.org/