Vernetztes Fahren: Autobranche plant einheitliches Datenformat
Audi, BMW und Daimler an der Schnittstelle
Vernetzte Autos sollen einander künftig über Glatteis, Unfälle oder freie Parkplätze informieren. Das klappt aber nur mit einem einheitlichen Datenformat. Deutsche Autobauer fahren dabei voraus.
Berlin - Die Vision vom vernetzten und künftig auch autonomen Fahren befindet sich technisch bereits in Reichweite. Praktisch müssen dafür aber noch mehrere Hürden genommen werden, darunter auch relativ banale: Damit Autos unterschiedlicher Fabrikate miteinander kommunizieren können, brauchen sie ein einheitliches Datenformat.
Darüber soll die Industrie in einem vertraulichen Treffen beraten haben. Daimler, Audi und BMW sitzen möglicherweise mit dem Kauf des Nokia-Kartendienstes Here an der Schnittstelle für den künftigen Datenfluss zwischen vernetzten Fahrzeugen.
Denn Here entwickelte ein Schnittstellen-Format, das die Grundlage für eine branchenweit einheitliche Lösung bilden könnte. Darüber sei Ende Juli bei einem Treffen von 16 Autoherstellern Zulieferern und Systemlieferanten gesprochen worden, wie Here am Montag mitteilte.
Einheitliches Format unabdingbar
Die Teilnehmer des Treffens seien sich einig gewesen, dass die Branche ein einheitliches Format für die Übermittlung von Daten aus Sensoren eines Fahrzeugs an die Cloud brauche, hieß es. Die Idee ist, aus einzelnen Fahrzeugen Informationen über Verkehrsprobleme oder Gefahren schnell an andere Fahrer weiterzugeben.
„Um künftig Sensordaten in Echtzeit zwischen Fahrzeugen verschiedener Hersteller austauschen zu können, muss die Industrie eng zusammenarbeiten“, erklärte der bei Here für automatisiertes Fahren zuständige Manager Dietmar Rabel.
Here wolle in den kommenden Wochen und Monaten weltweit mit Branchenvertretern diskutieren, und so einen offiziellen Arbeitskreis für standardisierte Schnittstellen bei Sensordaten gründen. Bereits am Wochenende hatte die „Automobilwoche“ von einem vertraulichen Branchentreffen berichtet.
Hi,
ein mulmiges Gefühl lässt sich bei mir bei solchen Themen (Fahrzeugvernetzung, autonomes Fahren) nicht vermeiden.
Aber das ist eindeutig die Zukunft und insofern ist es gut das die großen Deutschen Hersteller hier zusammenarbeiten und sich nicht einen Standart von der IT Branche vorschreiben lassen.
Gruß Tobias
15 Jahre nach CarTalk2000 *) ist man also schon so weit, sich über die Vernetzung von Autos Gedanken zu machen. Kann ja dann nicht mehr lange dauern...
*) "This European project is focusing on new driver assistance systems which are based upon inter-vehicle communication."
Ehrlich gesagt täten die Autohersteller gut daran sich mal die IT Branche zu Hilfe zu ziehen... Vernetztes Auto - prominente Beispiele für einfache Hacks hat man ja schon gelesen...
Und wenn die IT Branche inzwischen was kann, dann ist es Sicherheit (auch wenn nicht VOR dem Staat, da gesetzlich stets unterbunden)....
Fernerhin sehe ich, dass die Automobilbranche was komplett eigenes entwickelt was richtig Geld kostet, anstatt zu überprüfen ob nicht schon vorhandene Kommunikationsformate genutzt werden können... Gibt da ja so einiges
Ich glaube nicht, dass es hier darum geht, ob man XLM oder Textfile oder sonstiges Format verwendet. Hier geht es um die Festlegung der zu übertragenden Inhalte und diese müssen nun von den Autoherstellern festgelegt werden. Denn die Adressaten der Informationen sind an erster Stelle andere Fahrzeuge.
Inhalte ist ja schön und gut... Die müssen aber immer noch in ein Dateiformat gepackt werden und über ein Protokoll übertragen werden... Und ggf. gibt es sogar noch mal ein richtiges Übertragungsprotokoll... Man kennt ja die OSI Layer... Sei's drum...
Wernn die Automobilbranche das im Alleingang angehen will werden die mal wieder an relativ banalen Dingen scheitern... War schon immer so.... Wird auch immer so bleiben. Das ist kein Vorwurf, aber "Schuster bleib bei deinen Leisten" sagt glaube alles dazu
Mit "here" haben die Herstellers ja große Teile des benötigten Know-how ja schon eingekauft. Das muß jetzt nur gemeinsam weiterentwickelt werden.
Gruß Tobias
Man kann doch davon ausgehen, dass es IT-Spezialisten sind, die sich des Problems annehmen, und nicht etwa Karosseriedesigner oder KFZ-Mechaniker, auch wenn sie von Automobilfirmen finanziert werden.
Natürlich kennen die alles, was bisher auf diesem Gebiet entwickelt und eingesetzt wurde. Gleichzeitig haben sie die Chance, losgelöst von den Fesseln der Abwärtskompatibilität und in Kenntnis der Fehler der Vergangenheit eine dem Zweck angepasste optimale Lösung zu erarbeiten.